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Solatorobo: Red the Hunter

von

Philipp

Bevor das japanische Entwicklerhaus CyberConnect2 von Namco Bandai an ein Naruto“-Spiel nach dem anderen gesetzt wurde, war es in Kennerkreisen vor allen Dingen für „.hack“ und „Tail Concerto“ bekannt. Letzteres war ein Action-Adventure mit zahlreichen Rollenspielanleihen, das es im Jahre 1999 sogar nach Deutschland schaffte. Für PlayStation-Besitzer eine weitere Perle in der Spielesammlung, die jedoch nicht von allzu großem Erfolg gekrönt war. Umso überraschender ist es, dass über ein Jahrzehnt später tatsächlich ein Nachfolger für den Nintendo DS erscheint. Ob wir mit „Solatorobo: Red the Hunter“ einer der letzten großen Titel des in die Jahre gekommenen Handhelds vorfinden, können wir euch nun verraten.

Hund und Katz

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Red lebt in Shepherd Republic, einer Ansammlung von schwebenden Inseln, die von ganz besonderen Geschlöpfen bewohnt werden. So findet man dort keine normalen Menschen vor, sondern Mischformen aus Mensch und Hund beziehungsweise Mensch und Katze. Einer dieser Mischlinge ist Red, ein Jäger, der zusammen mit seiner Schwester für seinen Chef einen Auftrag nach dem anderen erledigen muss, um sich damit über Wasser zu halten.

Eines Tages treibt es die beiden an Bord der Hindenburg, auf der sie sich einen geheimnisvollen Brief schnappen sollen. Red lässt es dabei aber nicht nur bei dem Brief, sondern stibitzt auch ein altes Amulett, weshalb schon bald die Hölle über das Luftschiff hereinbricht. Auf der Flucht stößt der Jäger nicht nur auf die korrupte Gilde der Kurvaz, sondern auch das mysteriöse Kätzchen Elh, das die Welt vor dem Bösewicht Lares beschützen muss. Mit Red und seiner Schwester Chocolat im Gepäck macht sich das Trio fortan auf, ihre Heimat vor der nahenden Gefahr zu bewahren.

Mechanische Hilfe

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Die Bewohner von Shepherd Republic sind physisch zwar nicht allzu stark, glänzen dafür aber mit viel Grips in der Birne. Dementsprechend erledigen sie ihre Arbeiten mit eigens entwickelten Robotern, von denen auch Red ausführlichen Gebrauch macht. Der fesche Jäger steigt somit in jeder Mission auf seinen geschätzten Roboterkumpanen mit dem Namen Dahak und schuftet sich so von einem Jägerrang zum nächsten hoch. Dafür nimmt man in der örtlichen Questbude Aufträge an, für die man mit einer gewissen Anzahl an Ringen und Jägerpunkten vergütet wird. Somit kann das Jägerteam immer weiter in der Story voranschreiten und härtere Missionen annehmen.

Die Aufträge ähneln sich bei einer Menge von insgesamt 84 enthaltenen Missionen selbstverständlich etwas, werden aber in der Regel nie allzu langwierig und motivieren den Spieler stets. So muss man einmal dem werten Geschäftsführer helfen, den Lehrling zu disziplinieren, eine Käferplage in einer Höhle stoppen oder verloren gegangene Gegenstände ausfindig zu machen. Dementsprechend reist man von Insel zu Insel, um den aktuellen Auftrag zu absolvieren und kämpft sich des Öfteren durch interessante Dungeons.

Die Portion Rollenspiel

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Das Kampfsystem ist dabei relativ actionbetont und lässt nur wenig Zeit zum Verschnaufen. Mit Hilfe von Dahak kann man Widersacher schnappen, sie Huckepack nehmen und anschließend gewaltsam auf den Boden schleudern. Für jeden erledigten Gegner erhält man wiederum Erfahrungspunkte, die man in Verbesserungen des Roboters stecken kann. Mit zusätzlichen sammelbaren Gegenständen kann man somit beispielsweise Gegner schneller in die Höhe schnellen lassen oder noch kräftiger zuschlagen.

Aber nicht nur durch Missionen kann man sich zusätzliche Punkte verdienen, sondern auch durch eine der zahlreichen Nebenaufgaben. Mit Red kann man zum Beispiel an Kampfduellen teilnehmen oder mit dem Flugzeug in Rennen um die Wette fliegen. Als kleines Extra ist der Held zudem fast nie komplett an den Roboter gebunden, sondern kann per Knopfdruck auch absteigen, um weitere Rätsel zu lösen. Jene Funktion wurde aber nicht gerade stark ausgenutzt und tritt nur ab und an auf, weshalb das Absteigen oftmals unnötig und nervig wird. Die Tatsache, dass Dahak beispielsweise keine Knöpfe betätigen kann und Red dafür extra absteigen muss, ist äußerst merkwürdig.

Technik

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CyberConnect2 haben zum Ende der Ära noch einmal alles aus dem betagten Handheld geholt und liefern mit „Solatorobo“ eines der schönsten DS-Spiele ab. Die Mischung aus dreidimensionalen Charakteren, zweidimensionalen Sprites und gezeichneten Hintergründen liefert ein hervorragendes Gesamtbild ab, das seinesgleichen sucht. Dagegen fällt der Sound leider etwas ab, ist aber nie störend und untermalt das Geschehen dennoch akzeptabel. Auf eine Sprachausgabe wurde außerdem komplett verzichtet, somit muss man sich mit kurzen französischen Sprachfetzen zufrieden geben.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Wer für den Sommer 2011 noch auf der Suche nach einem spannenden Spiel für seinen Nintendo DS ist, sollte Solatorobo: Red the Hunter“ unbedingt eine Chance geben. Selbst wenn die Technik im Vergleich zu aktuellen 3DS-Titeln nicht ganz mithalten kann, wird man von der bezaubernden Optik des Spiels gefangen genommen und von den spaßigen Missionen vollends überzeugt. Für den Superstar-Award hat es zwar nicht ganz gereicht, nichtsdestotrotz liegt hiermit aber ein toller Titel vor, der dieses Mal nicht untergehen sollte.

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