Konsolen stellt Sega zwar schon seit vielen Jahren nicht mehr her, doch trotzdem ist die Firma aus dem Markt der Videospiele nicht mehr wegzudenken. Dies liegt vor allem daran, dass man mit dem Charakter Sonic einen der bekanntesten digitalen Helden geschaffen hat. Berühmt wurde der Igel durch Jump’n’Runs, doch mittlerweile wagt er sich auch in andere Genres. So handelt es sich beim aktuellsten Titel Sonic & All Stars Racing Transformed“ um einen Funracer. Ob Sonic in motorisierten Vehikeln ein gutes Tempo vorlegen kann, erfahrt ihr im folgenden Text.

Schnell, schneller, Sonic
Neben der blauen Farbe ist das Markenzeichen von Sonic definitiv seine unangefochtene Schnelligkeit; er ist sozusagen der Usain Bolt der Videospielwelt. Diese wird auch bei „Sonic & All Stars Racing Transformed“ wieder aufgegriffen und so ist es kein Wunder, dass es die Spielgeschwindigkeit mit wachsendem Schwierigkeitsgrad relativ hoch ist. Kommen dann noch beschleunigende Power-Ups oder Turbo-Felder hinzu, ist es oftmals schwierig das Fahrzeug unbeschadet ins Ziel zu bringen. Dies hebt den Titel jedoch eindeutig von Funracern wie „Mario Kart 7“ ab, welches weniger auf Geschwindigkeit getrimmt ist.
Dies wird noch deutlicher, wenn man die Häufigkeit von Items betrachtet. Diese ist natürlich je nach Strecke unterschiedlich, bewegt sich jedoch nie auf einem wirklich hohen Niveau. Sollte man schlussendlich doch einmal einer Rakete oder einem Bienenschwarm zum Opfer fallen, so halten sich die Auswirkungen in Grenzen. Ein anschließender Dreher hat zwar ein kurzes Abbremsen zur Folge, wirklich dramatisch ist dies jedoch in den seltensten Fällen. Die Entwickler haben ihr Augenmerk hier definitiv auf Spielfluss gelegt und dafür auf eine Itemschlacht verzichtet.
Zu Land, zu Wasser und in der Luft
Bereits kurz nach dem Starten des Spiels wird ersichtlich, wofür das Wort „Transformed“ in den Titel eingefügt wurde. Während der Rennen verändert das Vehikel nämlich mehrmals seine Funktion. So dient es nicht nur als Auto, sondern in Wasserabschnitten auch als Boot. Ab und an erhebt man sich zudem in die Lüfte, wofür sich das Gefährt in ein Flugzeug verwandelt. Zumeist verlaufen diese Übergänge flüssig und man bekommt von diesem Wandel nicht allzu viel mit. Nur auf manchen Strecken wird dieser Prozedur nicht allzu viel Zeit eingeräumt und man wird durch diesen Prozess sichtlich abgebremst, da man beispielsweise plötzlich mit dem Boot auf dem Asphalt steht. Gerade bei knappen Rennen erhöht dies natürlich den Frustrationsgrad, da man dadurch auch gerne ein oder zwei Positionen verliert.
Doch nicht nur die Fahrzeuge werden Veränderungen unterzogen, sondern auch viele der 20 Rundkurse verwandeln sich von Runde zu Runde. So kann es passieren, dass bestimmte Abschnitte beispielsweise nicht mehr mit auf dem Boden, sondern in der Luft durchquert werden. Dies macht die Rennen einerseits abwechslungsreicher und andererseits auch anspruchsvoller. Das Finden einer Ideallinie wird anders als bei statischen Strecken nämlich deutlich erschwert.

Reise durch das Sega-Universum
Bei genauerer Betrachtung der Kurse fällt auf, dass sich „Sonic & All Stars Racing Transformed“ nicht nur bei den Charakteren stark am Sega-Universum orientiert. Die Rennstrecken sind von der Gestaltung her allesamt an bekannte Spielereihen angelehnt. So kommen beispielsweise Fans von „Super Monkey Ball“ oder „Golden Axe“ voll auf ihre Kosten und sollten sich sofort heimisch fühlen.
Die Durchquerung der Strecken kann natürlich in verschiedenen Spielmodi erfolgen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der sogenannten „Welttour“. Bei dieser besucht man nach und nach jeweils eine von fünf Inseln und versucht dabei den Großteil der 24 Charaktere zu freizuschalten. Möglich ist dies nur, wenn eine ausreichende Anzahl an Sternen gewonnen wird, welche man mit dem erfolgreichen Abschließen jeder Herausforderung erhält. Die Menge der zu gewinnenden Sterne pendelt dabei immer zwischen einem und drei und hängt davon ab, welchen der drei Schwierigkeitsgrade man vor Rennbeginn auswählt.
Weiterhin ist auch ein normaler „Grand Prix“-Modus verfügbar, welcher aus fünf Cups besteht. Dabei muss man sich innerhalb von vier Rennen gegen sieben Gegner beweisen. Am Ende gewinnt natürlich derjenige Fahrer, der die meisten Punkte sammeln konnte. Durch diese Erfolge schaltet man nach und nach die fünf Cups frei, welche natürlich auch wieder auf drei Schwierigkeitsgraden spielbar sind.
Abschließend darf man sich noch über ein Zeitfahren oder Einzelrennen fahren. Bei Ersterem ist der Name Programm, denn Ziel ist das Herausfahren der bestmöglichen Zeit auf jeder der Strecken. Bei der zweitgenannten Wahlmöglichkeit kann ein Kurs ausgewählt werden, auf dem man anschließend ein einziges Rennen gegen sieben Kontrahenten fährt. Genau so ist übrigens auch der integrierte Online-Modus aufgebaut. Dabei wird man einfach einer bestehenden Gruppe von bis zu sieben anderen Fahrern hinzugefügt. Anschließend wird demokratisch über eine von zwei vorgegebenen Rennstrecken abgestimmt, auf welcher man sich dann duelliert. Ein vollwertiges „Grand Prix“-System wurde an dieser Stelle leider nicht integriert, hätte den Wiederspielwert jedoch bestimmt gesteigert.
Levelsystem
Zwar ist die Charakterauswahl mit 24 Fahrern sehr umfangreich, doch trotzdem muss man einen Wehrmutstropfen hinnehmen. So ist nämlich jeder Figur nur ein einziges Fahrzeug zugeordnet, welches auch nicht getauscht werden kann. Dadurch hat man natürlich nur einen eingeschränkten Handlungsspielraum, da verschiedene Eigenschaften nicht kombiniert werden können.
Zumindest ein wenig wird diesem Problem jedoch mit einem Levelsystem entgegengewirkt. Nach jedem Rennen erhält der ausgewählte Fahrer einen bestimmten Betrag an Erfahrungspunkten. Sind genug davon gesammelt, steigt er ein Level auf und es wird ein sogenanntes „Kit“ freigeschaltet. Dadurch werden die Werte des Charakters ein wenig modifiziert und können nach den eigenen Bedürfnissen angepasst werden.

Technik
Vor allem grafisch kann „Sonic & All Stars Racing Transformed“ überzeugen, denn der 3D-Effekt kommt gut zur Geltung und der Umgebung mangelt es nicht an Details. Neue Maßstäbe werden dabei zwar nicht gesetzt, aber man kann trotzdem von einer soliden Umsetzung sprechen. Dies trifft übrigens auch auf die musikalische Untermalung zu, welche zumeist sehr gut zum Geschehen passt.
Störend ist dabei aber, dass man immer wieder mit kleineren Rucklern zu kämpfen hat. Gerade während den Flugphasen fällt dies auf und trübt das positive Bild ein wenig. Weiterhin kommt es auch während den Rennen immer wieder zu kleineren Fehlern. So kann es beispielsweise passieren, dass man plötzlich durch eine Wand fährt und nicht mehr auf die Strecke zurück kann. Solche Vorfälle passieren zwar nicht allzu häufig, aber sollten trotzdem nicht vorkommen.
Zu erwähnen ist außerdem noch, dass Downloadinhalte verfügbar gemacht werden können. So ist in der limitierten Edition bereits ein Code enthalten, mit dem unter anderem Metal Sonic als 25. Fahrer kostenlos heruntergeladen wird.
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