Noch bevor im nächsten Jahr die offizielle Neuauflage der Filmserie ihren Anfang nimmt, veröffentlicht Activision im Oktober erneut einen Ableger der Spider-Man“-Reihe für die heimischen Konsolen. Trotz der Tatsache, dass passend zum neuen Kinoabenteuer bereits ein weiteres Spiel angekündigt wurde, haben wir uns „Edge of Time“ näher angeschaut und auf Herz und Nieren untersucht. Die Fassung für Nintendo DS wurde im Hause Other Ocean entwickelt, die zuletzt beispielsweise an Dark Void Zero für DSiWare gearbeitet haben. Ob das neue Spiel um den Spinnenmann den gleichen Charme ausstrahlen kann, werden wir euch nun verraten.
Zurück in die Zukunft

„Spider-Man: Edge of Time“ erzählt auf dem Nintendo DS im Grunde die selbe Geschichte, wie auch in den anderen Fassungen, wandelt die Erzählform aber stark ab und reißt die Spannung stark in den Keller. Wieder einmal geht es um den Megakonzern Alchemax, der im Jahre 2099 eine der wichtigsten Firmen der Welt darstellt. Um diese Position noch weiter zu verstärken, reist der machthungrige Dr. Walker Sloan in die heutige Zeit, um Alchemax noch früher zu gründen.
Fortan verändert sich die Geschichte des aktuellen Spider-Man, woran er sich natürlich nicht mehr erinnern kann. Dazu benötigt er die Hilfe des zukünftigen Helden, der im wirklichen Leben als Forscher Miguel O’Hara bei Alchemax tätig ist und somit nötige Insiderinformationen an Peter Parker weitergeben kann. Hand in Hand trauen sich die beiden gegen die bösen Machenschaften vorzugehen und helfen sich in manch kniffliger Situation, um die neue alte Gegenwart wieder herzustellen.
In Spideys Haut

Wie nicht anders zu erwarten spielt man in „Edge of Time“ in einer zweidimensionalen Welt, wie man es schon von den vorhergehenden Teilen auf dem Nintendo DS gewohnt ist. Die Entwickler haben sich dieses Mal für eine relativ große Spielwelt entschieden, die an die 2D-Ableger von „Metroid“ und „Castlevania“ erinnern. Demnach hetzt man durch zahlreiche Korridore, erkundet diese und stöbert nach den passenden Gegenständen. Zusätzlich wird man von unzähligen Gegnern belagert, denen man oft auch simpel aus dem Weg gehen kann.
Der Clou an der Sache ist aber die Verbindung der zwei verschiedenen Zeiten. Auf Knopfdruck wechselt man zwischen dem heutigen Superhelden und dem aus der Zukunft und kann somit Hindernisse in einer Zeit aus dem Weg räumen, um dem Freund in der anderen Gegenwart zu helfen. Dies ist auch bitter nötig, denn die Entwickler waren sichtlich große Freunde von bunten Barrieren, die man nur mit einer ganz speziellen Technik deaktivieren kann.
Somit hüpft man die immer gleichen Gänge entlang, da das Alchemax-Gebäude als Hintergrund nicht annähernd so atmosphärisch und ergiebig ist, wie beispielsweise die fremden Planeten aus „Metroid“. Zwar unterscheiden sich die beiden Zeitstränge optisch, die Langeweile kommt aber schnell auf, gerade wenn man bedenkt, dass es sich um die schwingende Spinne handelt, nicht um eine kleine, radioaktive Kellerassel.
Hinzu kommen die etlichen Kämpfe, die zu Beginn recht überraschend ausgefallen sind. Schließlich scheinen die Standardgegner schier unsterblich und stecken einen Schlag nach dem anderen ein. Sobald man dann aber auf größere Geschosse trifft, sind diese dann relativ zahm und schnell zerstört. Sporadisch trifft man zudem auf größere Zwischengegner, die eine spezielle Taktik erfordern. Ist diese dann aber einmal durchschaut, was nicht lange dauert, sind auch diese schnell von der Oberfläche verschwunden.
Technik

Eine Sache wurde schon zuvor festgestellt: Freunde von abwechslungsreichen Spielwelten sollten um „Edge of Time“ auf dem Nintendo DS einen großen Bogen machen. Aber auch die restlichen Ecksteine der Grafik wirken veraltet und alles andere als ansprechend. Die Hintergründe werden in spartanischem 3D dargestellt, während die Figuren im Vordergrund derweil zweidimensionale Sprites sind. Dadurch kann ein guter Eindruck entstehen, wie die Vergangenheit schon zuhauf bewiesen hat, beim aktuellen „Spider-Man“ will dieses Vorhaben aber einfach nicht gelingen. Den Mängeln schließen sich noch einige Bugs an, die den Spinnenmann kuriose Bewegungen ausführen lassen oder ihn durch Wände werfen.
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