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Spore Helden

von

Philipp

Das Strategiespiel Spore“ aus dem Hause Electronic Arts wurde erstmals im Jahre 2005 für die heimischen Computer angekündigt und begeisterte seither die Massen. In dem Strategiespiel übernimmt man die nicht gerade unbedeutende Rolle von Gott, der komplette Spezies kreiert und sie der Evolution unterzieht. Nach einigen Verspätungen erschien der Titel schließlich im letzten Jahr, eine noch kinderfreundlichere Variante wurde zudem für den Nintendo DS veröffentlicht. Während nun also mobile Plattformen und Computer fleißig versorgt wurden, hatten Konsolen das Nachsehen. Mit „Spore Helden“ bereitet der kalifornische Hersteller dieser Misere nun allerdings ein Ende und bringt endlich eine Wii-Fassung der Lebenssimulation auf den Markt. Ob die Nintendo-Spieler nach einem Jahr Wartezeit mit einer ebenbürtigen Version beglückt wurden, haben wir für euch festgestellt.

Vorsicht, Meteoriten!

Es ist ein ganz gewöhnlicher Tag im Land der fragwürdigen Kreaturen. Die Sonne scheint, es ist kein Wölkchen am Himmel und die kleinen Monster leben wie gewohnt in den Tag hinein. Doch plötzlich stürzen blaue und rote Meteoriten vom Himmel in die friedvolle Welt hinein und sorgen für Chaos. Denn die roten Steine aus dem All lassen die Kreaturen aggressiv und verrückt werden, etwas dagegen tun können sie selbst nicht. Gott sei Dank taucht aus dem blauen Gestein ein Helfer in der Not auf, der wieder Ordnung auf den liebevollen Planeten bringt.

In die Rolle jenes Helden schlüpft der Spieler in „Spore Helden“. Frisch geschlüpft muss zunächst das Aussehen definiert werden, bevor man auch nur einen einzigen Schritt hinter sich bringt. Dazu steht die gewohnte Monsterwerktstatt zur Verfügung, die man bereits aus dem PC-Teil kennt. Zu allererst wird die Grundform festgelegt, anschließend steckt man Augen, Ohren, Arme und Füße an die Masse. Jedes Körperteil kostet Punkte, die man wiederum in den verschiedenen Umgebungen einsammeln kann. Denn dort sind immerzu kleine blaue Kristalle verteilt, die man zerstört, um das Guthaben aufzuladen.

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Aufgaben und Kämpfe

Ist man zufrieden mit der Figur, kann man sich fortan um die Wehwehchen der Bevölkerung kümmern. Dabei rennt man zu Beginn des Spiels beispielsweise mit einem Charakter um die Wette, was durch ein Minispiel bewerkstelligt wird. Die Spielchen für Zwischendurch kommen in „Spore Helden“ oftmals zur Verwendung, wenn es um kleine Aufgaben geht. Meistens muss man dabei bestimmte Gesten nachahmen oder Rhythmusspiele absolvieren, was sich bereits nach der ersten Wiederholung als spaßfrei und monoton darstellt.

Den Löwenanteil des Spiels nehmen hingegen die zahlreichen Kämpfe gegen Kontrahenten ein. Hier wird man mit seiner Kreatur in eine Arena verfrachtet, in der man den Charakter mit dem Analogstick kontrollieren kann. Mit dem A-Knopf wird fortan an gehüpft, mit B angegriffen und durch Schütteln tritt das Vieh auf den Gegner ein. Dadurch ergibt sich ein hakeliges Duell, bei dem man im richtigen Augenblick blocken und angreifen muss, was sich nicht immer als ganz so einfach herausstellt. Die Kämpfe sind insgesamt unausgereift und machen leider nicht allzu viel Spaß. Sie sind jedoch nötig, um neue Teile für den Editor freizuschalten, die den Spieler dann zum Beispiel schwimmen lassen.

Während die PC-Version einen großen Teil des Spaßes der aktiven Community mit täglich neuen Einsendungen zu verbuchen hat, wurde die Online-Sporepedia in der Wii-Fassung komplett gestrichen. Man kann nun also keine besonders lustigen oder starken Kreaturen mit Freunden über das Internet tauschen oder einfach nur stundenlang fremde Monster begutachten. Dafür wurde mehr Wert auf die Figur im Einzelnen gelegt, denn in „Helden“ steuert man nur noch einen Charakter und nicht mehr ganze Völker.

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Technik

Bereits in der PC-Fassung demonstrierten die Entwickler Mut zur Farbe und auch die Wii-Version ist in den Farbeimer gefallen. Die Grafik strahlt förmlich durch die kräftigen und grellen Farbtöne. Die Texturen sind wiederum etwas pampig, was durch das nette Figurendesign der nicht-spielbaren Charaktere gutgemacht wird. Bei der Synchronisation entschied man sich für sinnloses Geplapper im Stile der „Sims“-Spiele, das nach einiger Zeit äußerst nervig wird. Absolut erwähnenswert sind letztlich noch die Einbrüche in der Bildwiederholrate, die im späteren Spiel häufig vorkommen, wenn sich mehrere Figuren auf dem Bildschirm befinden.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Wer auf der Wii ein komplett ausgearbeitetes Spore“-Strategiespiel erwartet, wird mit „Helden“ etwas enttäuscht werden. Denn wie schon auf dem DS konzentriert man sich vielmehr auf einen Charakter und dessen Geschichte. Dadurch sind die Online-Komponenten in den Hintergrund getreten und gestrichen worden, die auf dem Computer allerdings gerade so viel Spaß gemacht haben. Das schwachbrüstige Kampfsystem steht dem nicht allzu sehr entgegen und macht keine gute Figur. Junge Spieler werden dennoch ihren Spaß haben, für die das Strategiespiel auf dem Rechner klar zu schwer ist.

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