Microsoft hat Amped und Nintendo hat 1080°. Die Entscheidung SSX Blur exklusiv für den Wii zu veröffentlichen kam schon überraschend, da die SSX-Reihe trotz der stetigen Veröffentlichungen auch für den GameCube, doch von vielen Spielern vom Gefühl her eigentlich mit der Playstation in Verbindung gebracht wird. Doch wir wollen uns nicht beschweren, sondern darauf freuen, dass die überaus erfolgreiche SSX-Reihe nun auf dem Wii zu neuen Ufern aufbricht.
Jeder Anfang ist schwierig
SSX Blur bietet insgesamt zahlreiche Spielmodi. Das Tutorial soll vor allem den Einstieg in die Steuerung von SSX Blur erleichtern. Der Spielmodus ist in mehrere Kategorien, wie Bremsen, Sliden/Grinden und Übertricks, gegliedert, die direkt anwählbar sind. Dies wiederum ist sehr verwirrend, da keine feste Reihenfolge existiert bzw. auch keine fiktive Reihenfolge ersichtlich ist. Aber auch die einzelnen Kategorien selbst sind nicht gerade hilfreich, da keine zusätzlichen Hinweise eingeblendet werden, wenn man eine Kategorie auch beim X-ten Mal nicht erfolgreich besteht.
Besser man springt direkt ins kalte Wasser und wagt sich an den Spielmodus “Schnelles Spiel“. Nach der Wahl des gewünschten Fahrers und der bevorzugten Bretter (Skiern oder Snowboards), muss noch die gewünschte Strecke und das dazugehörige Event gewählt werden. Zu Beginn steht nur eine begrenzte Auswahl an Fahrern, Skiern, Snowboards und Strecken zur Auswahl. Erst wenn im Karrieremodus so genannte Events gewonnen werden, werden zusätzliche Features freigeschaltet.
Beim “Rennen“ siegt natürlich derjenige, der zuerst das Ziel erreicht. “Slopestyle“ ist ein Freestyle-Event bei dem neben dem Rennaspekt auch die durchgeführten Tricks und Manöver zählen. In der “Halfpipe“ und beim “Big Air“ zählen schließlich nur noch die durchgeführten Tricks. Den Abschluss bildet schließlich der “Slalom“, was bei SSX Blur so etwas wie die Königsdisziplin ist, da jede verpasste Fahne Strafzeiten mit sich bringt. was leider sehr häufig passiert.
Im Karrieremodus sind außerdem 32 Herausforderungen auf den drei befahrbaren Gipfeln verteilt, bei dem man gegen andere Fahrer beispielsweise in Grooverennen und Schneeballschlachten antritt, um neues Equipment freizuschalten oder die Charakterwerte des eigenen Fahrers zu verbessern. So kann beispielsweise die Geschwindigkeit oder die Trickbegabung gesteigert werden. Das ist auch dringend erforderlich, da spätestens beim zweiten Gipfel die Standardcharakterwerte nicht mehr zum Sieg ausreichen. Doch bevor dieser befahren werden kann, muss man erst einmal auf dem ersten Gipfel auf fünf Strecken und bei neun Events sein Können beweisen. Die einzelnen Events kann man im Freeride anfahren, und dabei vielleicht zuvor noch eine Herausforderung auf der Strecke finden, oder direkt als Medaillenturnier über das Pausenmenü anwählen. Die Medaillen für die ersten drei Plätze halten die eigene Platzierung bei einem Event fest und zeigen einem, in welchen Bereichen man später noch einmal antreten muss.
360°, 540°, 720°, 1080°
Erwähnenswert sind noch die Übertricks, besonders spektakuläre, aber auch schwierige Manöver, die durchgeführt werden können, wenn die eigene Grooveanzeige am linken Bildschirmrand durch kontinuierlich erfolgreich ausgeführte Tricks aufgefüllt wurde. Dadurch wird die Intensität der Tricks, ebenso wie die erhaltene Punktzahl in unglaubliche Höhen geschraubt. Die Durchführung der Übertricks ist nicht gerade einfach, allerdings auch nicht so komplex, wie in einigen Fachzeitschriften zu lesen. Der Einstieg in die Bedienung ist allerdings doch schon schwierig, vor allem wenn man mit dem Tutorial beginnt. Meistens frustrieren nach einiger Zeit allerdings nur noch verpasste Fahnen bei Slalom-Events.
Multiplayer
SSX Blur kann wahlweise im “Splitscreenmodus“ gleichzeitig mit bis zu zwei Spielern, oder mit bis zu vier Spielern im “Hotseatmodus“ nacheinander, aber dafür auf dem ganzen Bildschirm, gespielt werden. Im “Splitscreenmodus“ kann man zwischen den Spielvarianten “Splitscreenrennen“ und “Slopstyle-Events“ wählen. Bei “Hotseatmodus“ stehen die Spielvarianten “Half-Pipe-“, “Big Air-“ und “Slalom Events“ zur Auswahl. Während der “Splitscreenmodus“ durch die Bank weg überzeugt, macht der “Hotseatmodus“ nur bedingt Spaß. Bei dem ersten SSX-Abenteuer für den Wii kann man damit noch leben, für den Nachfolger wären ein Mehrspielermodus via Splitscreen für bis zu vier Spieler und einen umfangreichen Onlinemodus jedoch wünschenswert.
Technik
Technisch befindet sich SSX Blur auf einem sehr gutem Stand, was vor allem auf die SSX-typischen Beats zu trifft. Die schnellen rockigen Klänge vermitteln eine perfekte Atmosphäre beim Snowboarding. Hinzu kommen eine malerische Landschaft und sehr charmant gestaltete Charaktere. Die Umgebungsgrafik sind dabei jederzeit sehr detailliert, verschwommene Texturen aus Nintendo64-Zeiten (1080° Snowboarding) sind in Vergessenheit geraten.
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