Das Strategiespiel Master of Orion 2 für den PC ist seit 1996 so etwas wie ein Geheimtipp, wenn es um strategische Entscheidungen und riesige Weltraumschlachten geht. Mit dem etwas actionlastigeren Star Trek Conquest möchte Bethesda Softworks nun einen ähnlich erfolgreichen Weg gehen und hat sich dafür die zugkräftige Star Trek-Lizenz gesichert.
Geschichte
In einer Zeit von Unruhen und Kriegen streifen Streitkräfte der sechs mächtigsten Rassen durch die Galaxis um Planet für Planet zu erobern. Die Föderation, die Klingonen, die Romulaner, die Cardassianer, das Dominion und die Breen streben nach der Vorherrschaft in der Galaxis und bestreiten die bislang größten Raumschlachten im ST-Universum.
Unendliche Weiten...
Star Trek Conquest ist rundenbasiert, was bedeutet, dass man in jeder Runde Gebäude und Schiffe kauft, einen Admiral beruft oder eine Sonderwaffe einsetzt, zwischen verbündeten Sternensystem hin- und herreist oder ein feindliches Sternensystem angreift und dann der Gegner seinen Spielzug macht. Ziel des Spiels ist übrigens die Zerstörung der gegnerischen Rasse bzw. Rassen, was durch die Eroberung derer Heimatwelten geschieht.
Wähle deine Herkunft
Das Spielgeschehen findet dabei auf einer zweidimensionalen Weltraumkarte statt, die je nach Anzahl an Rassen in der Größe variiert. Bevor man jetzt allerdings in den Kampf zieht, muss man sich erst einmal für eine der sechs Rassen entscheiden. Jede Rasse hat dabei natürlich eigene Stärken und Schwächen. Die Romulaner sind in Bezug auf die Schiffssteuerung und die Waffen wahre Experten, dagegen in den Bereichen Industrie, Einrichtungen und Schilde etwas schwach besetzt. Dagegen ist das Dominion, bestehend aus hunderten dominierter Rassen stark in Kosten, Industrie und Schilde, schwach allerdings in Einrichtungen und Waffen.
Zusätzlich zu dieser Differenzierung können alle sechs Rassen noch jeweils drei unterschiedliche Sonderwaffen erwerben und durch die entsprechende Forschung in bestimmten Abständen auch einsetzen. Die Breen setzen beispielsweise auf Pulsphaser, Virus-Emitter und Subraum-Disrupter während das Dominion mit dem Wurmloch-Generator, dem Genesis-Projektil und medizinischem Gerät in den Kampf zieht.
Nach der Wahl einer Rasse muss auch ein Admiral für die Befehlshabe über das erste Raumschiff gewählt werden. Bekannte Namen wie Aaron, Martok und Bullock sind unter anderem darunter zu finden. Grundsätzlich sind die Admiräle in die drei Typen Angriff, Verteidigung und Bewegung unterteilt, wobei jede Rasse ihre eigene Kombination aus Admiralstypen hat. Klingt kompliziert, ist es aber nicht - die Föderation hat beispielsweise jeweils einen Admiral von jedem Typ, die Klingonen dagegen haben zwei Admiräle für den Angriff und einen zur Verteidigung. Stirbt ein Admiral in einem Kampf, wirbt man mit dem Bau eines neuen Raumschiffs einfach einen anderen Admiral an.
Geld, Forschung oder Kampf
Voraussetzung für den Bau eines neuen Schiffes ist allerdings das Vorhandensein einer entsprechenden Raumstation auf dem jeweiligen Planeten und natürlich Geld. Nur wer seine Minen ständig weiterentwickelt bekommt genügend Geld, um die Kosten zu tragen. Mit genügend Geld können neben neuen Raumschiffen, auch Abwehrgeschütztürme zur Verteidigung der eigenen Raumstationen und Forschungslabore gebaut werden. Das Ganze hat viele Parallelen zu Master of Orion 2, kommt allerdings nicht einmal ansatzweise an die Komplexität des PC-Spiels heran. Und hier harkt es dann auch, da Star Trek Conquest nur immer mal wieder für eine kurze Runde taugt, ein tieferes Eintauchen ins Spielgeschehen, trotz mehrerer Schwierigkeitsgrade, allerdings nie geschieht.
Im Kampf bewegt man also sein Raumschiff von Planet zu Planet und versucht die dort vorhandenen gegnerischen Raumschiffe zu zerstören und Raumstationen einzunehmen, um die Planeten dem eigenen Reich anzueignen. Befindet sich ein Planet noch nicht im Besitz einer anderen Rasse, stößt man auf vereinzelnde kleinere Kampfeinheiten der Ferengi oder ähnlicher kleinerer Rassen. Dann kann man entweder fliehen oder in den Kampf ziehen, wobei man entweder den Kampf simuliert oder in bester Shoot’em up-Manier selbst die Kontrolle eines Raumschiffs übernimmt. Am Anfang noch ganz lustig, wird man am Ende den Kampf aber immer simulieren.
WiFi-Connection
Star Trek Conquest bietet sich im Grunde dafür an online gegen bis zu fünf menschliche Gegner in die Schlacht zu ziehen. Ein rundenbasiertes einfach zu erlernendes Strategiespiel, eine einfache grafische Darstellung, durch die der Datentransfer nicht zu hoch sein dürfte um eine Stocken zu ermöglichen und eine breite Star Trek Fangemeinde. Doch verfügt das Spiel leider über keinen Mehrspielermodus, wodurch man den Kultfaktor eines Master of Orion 2 wohl nicht erreichen wird.
Grafik & Sound
Grafisch ist Star Trek Conquest ein Totalausfall - die comicartige Darstellung der Raumschiffe ist absolut unpassend, die grafischen Effekte, wie Phaser, Photonentorpedos und die ausgelösten Explosionen, hätte teilweise auch der Nintendo DS geschafft und auch die Aufmachung der Weltraums und der Planeten hat man schon anno 1996 in Master of Orion 2 gesehen. Musikalisch erwartet man eigentlich bekannte Star Trek Melodien, in Wirklichkeit bekommt man aber nur irdische Klänge, die nicht viel hermachen.
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