Die E3 ist
mittlerweile vorbei und für 2014 sieht es in Bezug auf Spielenachschub
für die Wii U immer noch düster aus. Zum Glück erscheinen regelmäßig ein
bis zwei Spiele im eShop, die mehr als einen Blick wert sind. Seit
Anfang Mai ist beispielsweise Stick it to the man“ erhältlich, welches
wir euch nun in einem Review vorstellen wollen.

Allein im Weltall
Ray Doewood
schwebt derzeitig schwerelos und mutterseelenallein durch das Weltall.
Doch wie genau ist er in diese hoffnungslose Situation gekommen?
Eigentlich war es ein ganz normaler Arbeitstag im Leben des
Schutzhelmtesters. Doch auf dem Weg von der Arbeit nach Hause ist ihm
ein Metallkanister mit einem streng geheimen Inhalt auf den Kopf
gefallen. Nach einem seltsamen Traum und einem kurzen Aufenthalt im
örtlichen Krankenhaus, aus dem man herausgeworfen wird, weil die eigene
Berufskrankenversicherung nicht für Kopfverletzungen aufkommt, fängt der
Ärger an.

Die Macht der Gedanken
Ray stellt
nämlich fest, dass ihm eine pinke Hand aus dem Kopf ragt, die allerdings
außer ihm kein Mensch sehen kann. Diese verleiht ihm die Fähigkeit, in
die Gedanken von anderen Leuten einzudringen und so zu erfahren, was sie
gerade denken. So erfährt er ihre geheimen Wünsche und Ängste und kann
versuchen, dieses Wissen zu seinem Vorteil zu nutzen. Kommt das
depressive Krokodil beispielsweise nur aus dem Kanalisationsrohr, wenn
es Menschenfleisch zu essen vorgesetzt bekommt? Ob der hiesige
Fünfsternekoch bei der Zubereitung seiner neuesten Delikatesse nicht
vielleicht einen menschlichen Arm übrig hat? Beim Lesen der Gedanken
kann es allerdings auch vorkommen, dass die Menschen an eine Sache
denken, die man ihnen mit der pinken Hand aus deren Gedankenwelt stiehlt
(stellen???). Rays Zellennachbarin in der Nervenheilanstalt denkt
beispielsweise an einen männlichen Fliegengefährten. Kurzerhand wird der
Fliegenkopf aus den Gedanken herausgeholt und dem Wachmann über den
Kopf gezogen, der plötzlich von der menschlichen Fliege ausgeschaltet
wird.
Einsatz von Stickern
Neben der
Fähigkeit Gedanken zu lesen kann Ray die pinke Hand schwingen und sich
an pinken Stecknadeln festhalten. Dadurch ist es ihm möglich, Abgründe
zu überwinden oder höhergelegene Ebenen zu erreichen. Eine wichtige
Fähigkeit gerade dann, wenn einem die Agenten der geheimen Organisation
auf den Fersen sind, die nach dem Inhalt des streng geheimen
Metallkanisters suchen. Mit der pinken Hand können natürlich neben
Sachen aus Träumen auch noch normale Gegenstände mitgenommen und an
anderer Stelle eingesetzt werden. Das kann man am besten mit dem
Sticker-System im letzten „Paper Mario“ vergleichen. Den Turban der
Wahrsager nimmt man beispielsweise mit und setzt ihn dem Psychologen auf
den Kopf. Das Feuer des Feuerschluckers auf dem Jahrmarkt verwendet man
derweil, um die Clownskanone abzuschießen. Zusätzlich kann man die
pinke Hand darüber hinaus dazu einsetzen, um Gebäudefassaden abzuziehen
und zu schauen, was sich dahinter versteckt.

Technik
Das alles ist
allerdings nur möglich, weil die Welt, in der Ray lebt, eine richtige
Papierwelt ist. Wird Ray im Laufe des Abenteuers von seinen Feinden
gefangen oder fällt beispielsweise in einen Abgrund, wird er am letzten
Checkpoint schlicht und ergreifend neu ausgedruckt. Die Geschichte von
Ray wird in mehreren Kapiteln erzählt, wobei es sowohl die reale Welt,
wie die Stadt und die Nervenheilanstalt, als auch Traumwelten gibt, die
man unbeschadet durchkreuzen muss. Gerade die Traumwelten sind ebenso
abgedreht wie die Geschichte und wirklich sehr nett anzusehen. Besondere
Erwähnung verdient die Tatsache, dass sich das Spiel ausgezeichnet auf
dem Wii U GamePad spielen lässt. Gerade bei der aktuellen
Fußballweltmeisterschaft ein großer Pluspunkt. Wirklich klasse sind
zudem die Melodien, die von karibischen Klängen bis zu düsteren Tönen
der 30er Jahre reichen. Die sehr gute englische Sprachausgabe wird durch
deutsche Bildschirmtexte begleitet.
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