In den letzten Monaten und Jahren wurde das Angebot von Modespielen auf dem Nintendo DS deutlich aufgestockt. Neben Sophies Freunde: Mode Designer“ aus dem Hause Ubisoft oder „Fashion Designer: Style Icon“ von THQ gibt es noch zahlreiche andere Titel, die fashionbewusste Modejunkies auch virtuell zum Designgott aufsteigen lassen. Im Gegensatz zu den zahlreichen Gehirnspielchen, hatte Nintendo dieses Mal nicht die Vorreiterposition inne. Nichtsdestotrotz versucht der japanische Hersteller dennoch, den Markt mit einem eigenen Modespiel aufzumischen. Ob Nintendo dieser Versuch mit „Style Boutique“ gelungen ist, könnt ihr im Folgenden lesen.
Jeder fängt einmal klein an
Der Spieler übernimmt die Rolle einer motivierten und zielstrebigen Angestellten, die sich in der Boutique „Lumina“ bewirbt. Nach der Ankunft führt die Besitzerin des schicken Ladens die Protagonistin durch die Räumlichkeiten und fragt sie nach ihrem Namen. Mondän-feminin hörte unsere Heldin schon bald auf den Namen „Karl“ und wurde mit einer feschen, schwarzen Ponyfrisur, blauen Augen und roten Lippen ausgestattet. Schon bald geht es dann auch schon Schlag auf Schlag und man bekommt es mit den ersten Kunden zu tun.
Die jungen Mädels werden zunächst in einen kleinen Plausch eingewickelt, um möglichst viel von ihren Vorlieben bezüglich Mode zu erfahren. Eine Kundin möchte beispielsweise besonders hip aussehen und einen Rock mit poppigen Farben kaufen. Anschließend klickt man sich durch den Shopkatalog und sucht das passende Outfit für die verzweifelte Kundschaft. Nach einigen Sekunden in der Umkleidekabine erstrahlt im besten Falle ein großes Lächeln auf dem Gesicht der Kundin. Hat man den Geschmack allerdings nicht getroffen, erhält man bis zu zwei weitere Chancen, ein passendes Kleidungsstück zu finden.
Nach dem Gang zur Kasse sackt man das wohlverdiente Geld ein und überreicht der glücklichen Kundschaft das Bonuszeichen für Stammkundschaft. Sammeln sie genügend davon, gibt es lohnenswerte Rabatte beim nächsten Einkauf. Mit dem ersparten Geld geht es im Anschluss auf die benachbarte Modemesse, auf der es die neuesten Styles zu betrachten gibt. Damit das Sortiment auch weiterhin so gut bei den Käufern ankommt, muss man also stets die aktuellen Trends beachten und fleißig das Portmonee auf der Messe erleichtern.
Die eigene Boutique
Schon nach kurzer Zeit hat man den Dreh heraus und verzaubert eine Kundin nach der anderen. Dadurch erntet Karl nicht nur Anerkennung bei der Chefin und den Mitarbeiterinnen, sondern auch beim Besitzer der Boutique Lumina. Dieser trägt den außergewöhnlichen Namen Falk und wohnt nur einige Straßen weiter in einer wuchtigen Villa. Eines Tages kommt Falk kurzerhand im Lumina vorbei und bietet der Protagonistin die einzigartige Chance, einen gänzlich eigenen Laden zu eröffnen.
Karl kann da selbstverständlich nicht „Nein“ sagen und nimmt das Angebot dankend an. Fortan kauft man also nicht nur neue Kleider und nimmt die Rolle der Beraterin ein, sondern gestaltet auch den Laden an sich, entwirft das Outfit für Schaufenstermannequins und kann Sonderverkäufe veranstalten. Aber auch der eigene Style spielt eine große Rolle, denn der Charakter möchte stets mit neuen Frisuren, Make-Ups und einer gestalteten Wohnung versorgt werden.
Damit wären auch alle Aufgabenbereiche der Spielerin von „Style Boutique“ beschrieben. Der Reiz zum Weiterspielen liegt einzig und allein an der großen Auswahl an Kleidungsstücken, dem dadurch resultierenden Sammelprinzip und dem Erfüllen der Kundenwünsche. Anders als bei vergleichbaren Sammelspielen wie „Animal Crossing“ oder „Pokémon“ gibt es hierbei jedoch keine frei begehbare Oberwelt und man muss alle Lokalitäten über eine schlichte Karte auswählen. Dies lässt sich allerdings zumindest teilweise verschmerzen, da man über die Nintendo Wi-Fi Connection Outfits herunterladen und auch verkaufen kann.
Technisch makellos?
„Style Boutique“ gibt grafisch zwar keine Modelfigur ab, sieht aber nichtsdestotrotz zufriedenstellend aus. Die Charaktere sind im vereinfachten Stil gehalten, wodurch zum Beispiel die Haare in einer einfarbigen Fläche ohne jegliche Textur dargestellt werden. Dies ist auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig, lenkt dadurch aber gleichzeitig nicht allzu sehr von dem eigentlichen Hauptaspekt, den Kleidern, ab. Diese sind zum einen wirklich hübsch, können aber auch richtig daneben aussehen. Im Tonbereich gibt es derweil leider nur nervige Kaufhausmusik zu hören, die zwar thematisch passt, nichtsdestotrotz aber störend wirkt.
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