Nintendo-Online LogoNintendo-Online.de
AccountSuchen
Placeholder image
reviews

Sudoku Ball Detective

von

Philipp

Seit einigen Jahren findet man neben den betagten Kreuzworträtseln und Buchstabenspielchen auch das asiatisch anmutende Sudoku. Entgegen aller Vermutungen entstammt dabei allerdings nur der Name aus dem Japanischen und bedeutet übersetzt so viel wie Eine Zahl bleibt immer allein“. Ursprünglich wurde es vom Amerikaner Howard Garns erfunden und erstmalig im Jahre 1979 in einem Magazin veröffentlicht. In Japan erlangte es einige Zeit später den hohen Bekanntheitsgrad, bevor es schließlich wieder in den Western herüber schwappte. Dies hat zur Folge, dass es auf jeder gängigen Konsole einige Vertreter des Zahlenspiels gibt. „Sudoku Ball Detective“ geht hierbei einen neuen Weg und verbindet den Rätselspaß mit einer spannenden Kriminalgeschichte. In unserer Review gehen wir der Frage auf die Spur, ob das Experiment gelungen ist oder beide Teile des Puzzles im Mittelmaß versinken.

Murder on the dancefloor

Pensionierte haben bekanntlich nicht mehr allzu viel zu tun, da kommt es doch gerade recht, wenn einer ihrer alten Freunde Geburtstag feiert. Der feine Anzug wird also aus dem Kleiderschrank ausgepackt, die Frau wird nichtsahnend ins Auto gesteckt und auf geht es zur benachbarten Partyhütte. Nicht viel anders lief es sicherlich beim ehemaligen Oxford-Absolventen und Ex-Kriminalhauptkommisar Edward G. Bannister, der zum Geburtstag seines Freundes Jonathan Coleridge eingeladen wurde. Ganz anders hingegen stellte sich der Rest der Feier heraus, denn das Geburtstagskind bemerkt beim netten Plausch einen Mückenstich, verlässt die Gruppe kurz und sackt kurzerhand zusammen. Sein Puls sinkt auf den Nullstand und keiner will so richtig glauben, dass der Alte aufgrund einer natürlichen Ursache starb.

Da kommt der Hauptcharakter mit Polizei-Hintergründen gerade recht. In „Sudoku Ball Detective“ schlüpft man in die Rolle von Herrn Bannister, der den Mord an seinem guten Freund klären möchte und dazu allerlei knifflige Aufgaben in Form von Sudokus lösen muss. Dazu wählt man auf der Karte in Form einer Kugel das passende Areal aus und stürzt sich in einen der vier verfügbaren Sudoku-Modi. An jedem Ort wird die Geschichte weitergesponnen, bis man schließlich am Ende erfährt, was es mit dem Mord wirklich auf sich hatte.

Vier Modi

Bei Missionen handelt es sich um einfache Variationen des berühmten Sudoku-Rätsels. Grob gesagt gilt es, in einer Box mit neun Kästchen die Zahlen Eins bis Neun jeweils einmal auftreten zu lassen. Doppelte Zahlen sind nicht gestattet und sofern die Zahl in einer Reihe der umgebenden Kästchen bereits vorkommt, schafft man es zu keiner Lösung. Denn nicht nur in der Box an sich müssen die neun Zahlen auftreten, sondern auch in allen Spalten und Reihen. Das ganze wird in „Sudoku Ball Detective“ auf der namensgebenden Kugel präsentiert, wodurch das ansonsten altbackene Geschehen optisch aufgefrischt wird.

Die vier Spielmodi behandeln folglich die Tätigkeiten, die der Protagonist im Laufe der Geschichte erledigt. Zunächst wird der Tatort untersucht, was durch Lösen bestimmter Kästen geschieht, die mit Fragezeichen gefüllt sind. Den umliegenden Boxen muss man dabei im Grunde keine Beachtung schenken, denn sobald die benötigten Zahlen eingesetzt wurden, ist die Aufgabe erfüllt. Weiter geht es mit dem Schlösserknacken, bei dem man immer nur eine Zahl und keine gesamten Boxen lösen muss. Hierbei darf man sich jedoch keine Fehler erlauben, denn ansonsten bricht einer von vier verfügbaren Schlüsseln ab. Hinzu kommt der ständige Zeitdruck, der zusätzlich zum schnellen Denken anspornt.

Als nächster Modus steht das Spiel im Forschungslabor an. Auf der linken Seite des Bildschirms befindet sich eine Flüssigkeit, wird eine bestimmte Stelle vom giftigen Saft erreicht, werden bereits gelöste Zahlen wieder gelöscht. Schlussendlich stellt die Verfolgung die letzte Missionsart dar. Dabei müssen Kästchen gelöst werden, die mit roten Fußspuren versehen sind. Für jede gelöste Zahl rückt man dem Verfolgten einen Schritt näher. Nur durch rasantes Rätseln schnappt man somit den Gejagten und kommt dem Mörder näher. Nachdem der Storymodus durchgespielt wurde, was innerhalb weniger Stunden geschieht, kann man zudem noch klassische Sudoku mit insgesamt neun Boxen und Kugel-Sudokus lösen. Es stehen dabei jeweils drei Schwierigkeitsgrade zur Verfügung.

Ohne Ecken und Kanten

Durch die Grafiken wird nicht allzu viel aus Nintendos weißer Heimkonsole gekitzelt. Meist besteht der Spielbildschirm aus der Kugel, die mit einigen Mustern verziert und mit den Kästchen beschrieben ist. Durch die runde Form sind die äußersten Boxen immer schwierig zu lesen, was vor allem auf einem kleinen Bildschirm absolut negativ auffällt. Eine zusätzliche Zoom-Funktion ist nicht vorhanden und manuelles Drehen wurde dadurch verhunzt, dass die Kamera stets auf vorgegebene Perspektiven zurückspringt. Die eigentliche Geschichte wird des Weiteren durch Standbilder erzählt, die nicht vertont wurden und nur durch Textboxen untermauert werden.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Die Idee hinter Sudoku Ball Detective“ hat uns wirklich gut gefallen. Denn spätestens nach dem zweiten Sudoku-Spiel auf der Wii mit hunderten von verfügbaren Rätseln sinkt die Motivation in den Keller. Die Liebe der Spieler durch eine spannende Geschichte neu entflammen zu wollen, klingt demnach gar nicht so schlecht, an der Umsetzung hapert es jedoch. Denn die Geschichte ist austauschbar und kommt nicht in Schwung. In etwa vier Stunden hat man schließlich den Übeltäter offenbart und muss sich wieder den gewohnten Zahlenrätseln widmen. Wer auf der Suche nach einem Sudoku-Titel für Wii ist, kann gerne zugreifen. Eine bessere Variante ist wohl in nächster Zeit nicht zu erwarten. Zum Must-Have hat es aber auch „Sudoku Ball“ nicht geschafft.

Werbung