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Super Smash Bros. for Wii U

von

Burak Cakir

Kaum ein Spiel für die Wii U hat es bislang geschafft, eine derart große Vorfreude bis zum Release aufzubauen wie Super Smash Bros. for Wii U“. Mit täglichen Miiverse-Beiträgen unter der Woche, zwei eigenen Nintendo Direct-Ausgaben und spannungsgeladenen Trailern zur beeindruckenden Charakterauswahl hat Masahiro Sakurai, der Director der Reihe, die Fans regelmäßig mit Informationen versorgt und gelegentlich mit jenen auch gespaßt. Obwohl der Titel erst gestern in Deutschland erschienen ist, sind sich viele seit Wochen oder Monaten sicher gewesen, dass das Spiel restlos beeindrucken wird.

Masahiro Sakurai und sein Team haben damit erfolgreich ein Vertrauen aufgebaut, wie es nur selten einem Entwicklerteam gelingen kann. Auch wir sind in gewisser Weise vom Talent überzeugt gewesen. Nichtsdestotrotz haben wir „Super Smash Bros. for Wii U“ seit über einer Woche und zuletzt auch den heiß erwarteten Online-Modus einem ausführlichen Test unterzogen. Inwieweit der Titel den hohen Erwartungen gerecht wird, geben wir in unserem Review bekannt.

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Der Klassische Modus, nun auch im Koop

„Super Smash Bros. for Wii U“ bietet keine eigene Erzählung oder einen äquivalenten Story-Modus an. Allerdings kann man sich alleine oder auf der Wii U auch mit einem weiteren Mitspieler in den Klassischen Modus stürzen, der einer Story wohl am nächsten kommt. Das Prinzip basiert dem aus der Nintendo 3DS-Version, in der man nacheinander eine Auswahl an Gegnern mit einem einzigen Charakter bewältigen muss. Zuletzt begegnet man zudem den verrückten Endgegnern Meisterhand und Crazy Hand, die je nach Schwierigkeitsstufe im Anschluss auch verschiedene Formen annehmen können.

Auf der Wii U hat man jedoch nicht zwischen drei Pfaden zu entscheiden. Stattdessen befindet man auf einem Spielfeld und nähert sich einer Gruppierung von Charakteren an. Vorteilhaft ist, dass der Spieler dabei auch sehen kann, welche Items von diesen fallen gelassen werden oder in welche Stage es geht. Die größten Fans werden den Klassischen Modus gewiss mit jedem Charakter auf der höchsten Stufe durchspielen. Der durchschnittliche Spieler lässt sich jedoch höchstens mit einem Freund zu weiteren Runden motivieren.

Das ist im Grunde auch die größte Schwäche des Titels. Das Spiel ist durch die zahlreichen Modi, auf die wir im Folgenden näher eingehen werden, ein wahrer Multiplayer-Kracher, dem kein anderes Franchise das Wasser reichen kann. Alleine ist die Unterhaltung aber erheblich auf wenige Runden begrenzt. Dann hat man nämlich alles Wesentliche gesehen, sodass sich nur der motivierteste Sammler auf weitere Runden einlassen wird.

Neu dabei: Der 8-Spieler-Smash!

Die meiste Zeit verbringt man in einem „Super Smash Bros.“-Ableger unter dem Menüpunkt „Smash“. Hierunter findet man die gewöhnliche 4-Spieler-Partie und auch den Spezial-Smash, in dem man eigene, spezielle Regeln festlegen kann.

Die Charakterauswahl ist in diesem Teil so groß wie noch nie zuvor und beinhaltet mit Mega Man, Shulk aus „Xenoblade Chronicles“, Daraen aus „Fire Emblem: Awakening“, Pac-Man, den Koopalingen und vielen mehr die beliebtesten Helden der Videospielwelt. Außerdem lassen sich sämtliche Charaktere und ihre Spezial-Fähigkeiten im lokalen Modus anpassen. Genauso kann man individuelle Mii-Kämpfer erstellen, die mit Fäusten, Schwertern oder Kanonen ordentlich zuhauen können. Einige wenige geheime Charaktere lassen sich zudem unter speziellen Bedingungen freischalten.

Auch die Stageauswahl kann mit einem ordentlichen Umfang beeindrucken, wobei auch hier welche freigeschaltet werden müssen. Wer sich in der kompetitiven Szene wohlfühlt, darf sich darauf freuen, dass jede Stage in einer Omega-Version, also ohne Plattforme und sonstige Zusätze, zur Verfügung steht. Zudem kann der Spieler entscheiden, welche Lieder auf welcher Stage wie häufig vorkommen sollen.

Die größte Neuheit ist allerdings der 5- bis 8-Spieler-Smash. Hierzu haben die Entwickler eine Auswahl an größeren Stages gestaltet, auf denen tatsächlich bis zu acht Kämpfer aufeinander losstürmen können. Durch diese Idee erreicht das „Super Smash Bros.“-Spektakel einen neuen Höhepunkt. Der Spaß und das Chaos bestimmen diesen Modus und sorgen für unvergessliche Momente. Selbst ein Veteran wird hier schnell auf gewöhnliche Strategien verzichten, wenn er plötzlich von allen Seiten angegriffen wird. Besser hätte man acht Spieler vor einem Bildschirm vermutlich nicht vereinen können.

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Größere Stages mit Gefahrenzonen und das Stage-Studio

Zu den größeren Stages gehört unter anderem auch „Das Höhlen-Abenteuer“ aus der „Kirby“-Reihe. Diese Karte unterscheidet sich von den anderen, da sie die sogenannten Gefahrenzonen bereithält. Berührt man beispielsweise eine Lavawand, steigt der Schaden um einige Prozente. Gefährlicher ist es, mit über 100 % in Gefahrenzonen-Nähe zu kämpfen, da der Spieler dann bei der ersten Berührung KO geht. Diese Stage ist jedenfalls eine der Stages, in denen man die Umgebung ganz bewusst in die Strategie einbinden kann. Eine Schwäche hierbei ist nichtsdestotrotz ihre Größe, bei der die Charaktere zu winzig wirken. Auf die Dauer kann die Konzentration sicherlich ermüden, für wenige Runden ist die Stage jedoch optimal eingerichtet.

Wie schon in „Brawl“ kann man im Wii U-Teil auch eigene Stages kreieren. Hierfür ist der Bildschirm des Wii U GamePads auch prädestiniert. Zur Auswahl stehen dabei drei verschiedene Größen, sechs Hintergründe und die ganze Audiothek des Spiels. Bloß das Gewichtelimit setzt der Kreativität irgendwann eine Grenze, wovon allerdings nur die größten Projekte betroffen sein dürften.

Ein weiteres Highlight: Die Smash-Tour!

„Super Smash Bros. for Wii U“ bietet zwar nicht das Smash-Abenteuer der Nintendo 3DS-Version, allerdings kann es mit einem eigenen Modus beeindrucken. Die Smash-Tour ist ein Brettspiel für bis zu vier Spieler. Anfangs entscheidet sich jede Person für ein Mii und bekommt danach zwei Charaktere zugeteilt. Zu Beginn jeder Runde wird einmal gewürfelt. Entsprechend kann man sich auf ein anderes Feld bewegen und muss dabei verschiedene Items, Charaktere und Werte sammeln.

Die Werte sollen sich zuletzt addieren, sodass jeder Spieler unter verschiedenen Voraussetzungen in den letzten Kampf geht. Genauso verhält es sich mit den gesammelten Charakteren, mit denen man sich zuletzt behaupten muss. Allerdings gehen in den Runden das ein oder andere Mal Werte, Items oder Charaktere verloren, da man bei jedem Aufeinandertreffen in einen Zwischenkampf gezwungen wird, in dem es oftmals nur einen Gewinner geben kann. Sämtliche Smash-Runden lassen sich auch durch Trophäen manipulieren, sodass ein lebendiges Hin und Her entsteht.

Die Smash-Tour ist insgesamt ein gelungener „Mario Party“-Ansatz der „Super Smash Bros.“-Reihe und in einer gemütlichen Runde sicherlich unterhaltend. Da die letzte Runde nach erzielten KOs gewertet wird, kann man sich nicht über unfaire Chancen beschweren. Selbstverständlich spielt das Glück eine bedeutende Rolle. Die Smash-Tour ist aber auch nicht kompetitiv ausgelegt, also darf das ruhig sein.

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Gefährliche Spezialaufträge und zahlreiche Missionen

Tatsächlich bietet der Titel einen weiteren Modus, der nur solo angegangen werden kann. Dabei handelt es sich um die Spezialaufträge von Meisterhand und Crazy Hand. Hierfür muss man eine bestimmte Summe an Gold löhnen, um verschiedene Aufträge aufzunehmen. Belohnt wird man mit tollen Preisen wie Ausrüstungen oder Soundtrack-CDs.

Meisterhand stellt in den Meister-Aufträgen nur einzelne Herausforderungen. Crazy Hand ist wesentlich gemeiner und lässt auf Zeitdruck, Leben und Einsatz kämpfen. Die Crazy-Aufträge sind durch das hohe Risiko deutlich lustiger, aber auch viel teurer. Die 5000 Gold-Gebühr kann man umgehen, falls man ein Spezialticket besitzt, das man im Klassischen Modus oder in den Meisteraufträgen bekommen kann.

Die Regeln sind in den Spezialaufträgen jedes Mal verschieden. Es kann sein, dass die Gravitation niedriger oder die Fluganfälligkeit höher ist oder der Schaden der Kämpfer bei 30 % beginnt. Unter ähnlichen Regeln geht man in die Missionen, die jedoch auch zu zweit angegangen werden können. Die Aufgaben sind bis auf wenige Ausnahmen im Wesentlichen dieselben. Beide Modi locken vor allem durch ihre Abwechslung und die Preise erfolgreich an.

Unter besonderer Lupe: Der Online-Modus

Nachdem „Brawl“ im Online-Modus große Probleme bereitet hat und auch der Nintendo 3DS-Ableger durch die Hardware nur begrenzt für weltweiten Spaß sorgen konnte, sind viele zum Release auch daran interessiert, wie reibungsfrei das Online-Erlebnis ist.

Zur Entspannung: Trotz des hohen Datenverkehrs am Launch-Wochenende spielen sich sämtliche Partien bei einer stabilen Internet-Verbindung ohne Unterbrechungen. Genauso erfreulich ist es, dass fast keine Wartezeiten anstehen und eine Runde nach der anderen gestartet werden kann.

Zusätzlich bietet das Spiel verschiedene Möglichkeiten beim Online-Kampf an. Unter Geplänkel darf man in spaßigen Partien mit Freunden oder Spielern aus aller Welt alleine oder im Team kämpfen. Gespielt wird auf den gewöhnlichen Stages mit Items. Möchte man auf den Omega-Versionen und ohne Items spielen, ist man bei Hart auf Hart willkommen. Auch hier stehen dieselben Optionen zur Verfügung, wobei man auch eins gegen eins antreten kann. Allerdings sind online höchstens 4-Spieler-Smash möglich, wobei auch zwei Spieler von derselben Konsole aus antreten können.

Zuletzt seien noch die Eroberung und das Zuschauen erwähnt. Unter ersterem kann man dazu beitragen, dass einer von drei Charakteren in einem bestimmten Zeitintervall die meisten Siege erreicht. Dadurch verhilft man dem Helden zu Ruhm und Ehre. Beim Zuschauen kann man die Smash-Runde von vier Spielern verfolgen und zuvor einen Goldbetrag auf den Sieg von jemandem setzen. Dabei stehen auch einige Statistiken wie Siegeswahrscheinlichkeiten oder Informationen zur Charakterwahl zur Verfügung, damit man nicht blind einsetzen muss.

Insgesamt kann der Online-Modus vor allem durch ein flüssiges Erlebnis beeindrucken. Die schöne Ordnung in spezielle Kämpfe lässt zudem keinen Wunsch unerfüllt.

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Der Umfang nimmt kein Ende: amiibo und das restliche Angebot

Als eines der ersten Spiele unterstützt „Super Smash Bros. for Wii U“ die neuen amiibo-Figuren von Nintendo. Zum Release stehen zwölf Figuren zu Charakteren aus dem Titel im Handel, die von Level 1 beginnend bis Level 50 trainiert werden können. Allerdings lernen sie auch darüber hinaus einige Konterangriffe und Strategien kennen, wenn man oft genug gegen sie kämpft. Die amiibo-Figur kann der Spieler auch speziell benennen und ausrüsten sowie mit denselben Einstellungen auf der Wii U eines Bekannten einsetzen. Essentiell ist dafür, dass die Daten vor dem Beenden des Titels auf der Figur auch gespeichert werden, was in wenigen Sekunden vollzogen ist.

Die Einbindung der amiibo-Figuren verleiht diesem einzigartigen Spiel noch eine persönliche Note. Dabei bietet der Wii U-Ableger mit drei erweiterten Minispielen, dem Trophäenrausch und den Demos zu unvergessenen Klassikern der Videospielgeschichte, den Meisterstücken, noch viele weitere Inhalte, die viele Spieler und ihre persönlichen Erfahrungen an den Titel binden. „Super Smash Bros. for Wii U“ erweckt erfolgreich nostalgische Gefühle.

1080p und 60 fps … I'm really feeling it!

Das Spiel läuft auf der Wii U in 1080p und mit einer Bildrate von 60 Bildern die Sekunde. Ein konzentrierter Blick offenbart, dass an manchen Stellen am Detail gespart wurde, um diese Performance zu erhalten. Letzten Endes fallen Makel beim Spielen jedoch kaum auf. Im Gegenteil: Stages wie „Die letzte Station“, die aus „Super Mario Galaxy“ oder „Dr. Wilys Schloss“ aus „Mega Man 2“ sehen schlichtweg wunderbar aus und sorgen für eine atemberaubende Atmosphäre.

Unterstützt werden die Bilder durch ein Musikangebot, das man nirgendwo anders finden kann. Zum Soundtrack von „Super Smash Bros. for Wii U“ haben viele berühmte Komponisten mit neuen Arrangements sowie Originalen beigetragen, sodass musikalisch für jede Stimmung gesorgt werden kann. Alle Namen können wir an dieser Stelle leider nicht ehren, da der Testbericht durch den Umfang des Gameplays bereits ausgelastet ist. Um einen Eindruck zu verschaffen, möchten wir einige bekannte Komponisten trotzdem erwähnen: Koji Kondo („Mario“- und „The Legend of Zelda“-Serien), Yoko Shimomura („Mario & Luigi“ und „Kingdom Hearts“-Serien sowie aktuell „Final Fantasy XV“), Ryo Nagamatsu („The Legend of Zelda: A Link Between Worlds“), Mahito Yokota („Super Mario Galaxy 1 & 2“, „Super Mario 3D World“) sowie Motoi Sakuraba („Golden Sun“- und „Baten Kaitos“-Serien sowie „Kid Icarus: Uprising“). Viele weitere Namen sind auch auf der offiziellen Webseite unter Musik gelistet. Erfreulicherweise findet man bereits von Anfang an 323 Lieder sowie viele freischaltbaren Musikstücke in der Audiothek des Titels vor.

Zuletzt gelingt es diesem Ableger auch in der Steuerung zu überzeugen. Anfangs bewegen sich manche Charaktere sehr hektisch; hat man den Dreh jedoch raus, lassen sich sämtliche Helden auch präzise steuern. Womit? Naja, mit Wii U GamePad, Wii U Pro Controller, Wii Remote, Wii Remote und Nunchuk-Kombination, Classic Controller, Classic Controller Pro, dem Nintendo GameCube-Controller über einen GameCube-Controller-Adapter für Wii U und Nintendo 3DS. Alle Steuerungsmöglichkeiten können in ihrer Knöpfebelegung auch angepasst werden, sodass vollkommene Freiheit in der Controller-Wahl herrscht.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Das Vertrauen ist berechtigt, der Online-Modus ein voller Erfolg, der 8-Spieler-Smash ein Spektakel und die Smash-Tour ein einzigartiges Vergnügen. Super Smash Bros. for Wii U“ vereinigt über 40 Charaktere der beliebtesten Spielereihen und sorgt im Wohnzimmer für unvergessliche Multiplayer-Runden. Die von der Grafik und Musik vermittelte Atmosphäre ist von Zeit zu Zeit atemberaubend und umwerfend. Das Spiel ist für zwei bis acht Spieler ein wahres Highlight der Wii U.

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