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Super Street Fighter IV 3D Edition

von

Alexander

Die Starttitel des Nintendo 3DS bieten eine große Palette an verschiedenen Genres. So finden Jump’n’Run-, Strategie- oder auch Rennspiel-Fans ihren passenden Titel für den neuen Handheld. Aber auch die durchaus kleinere Fangruppe von klassischen Beat’em’Ups soll nicht zu kurz kommen. Mit Super Street Fighter IV 3D Edition“, der Adaption des beliebten Konsolen-Prüglers, sorgt Capcom für das passende Futter für Prügelfans. Ob Charaktere wie Ryu, Chun-Li oder Cammy genau so schlagkräftig auf dem neuen Handheld sind wie auf den Konsolen, erfahrt ihr nun in unserem folgenden Testbericht

Kampfturnier der Superlative

Wie in diesem Gerne üblich, lässt sich die Handlung nur mit einem müden Lächeln betrachten. Die verschiedensten Persönlichkeiten, ob Superschurke oder überpacktes Muskelpaket, finden sich beim Turnier der Organisation S.I.N. zusammen, um sich bei dieser Veranstaltung der Superlative gehörig die Köpfe einzuschlagen. Doch verschwinden während des Turniers immer mehr Teilnehmer. Der Chef der oben genannten Organisation will sich ihre Fähigkeiten aneignen, um selbst der stärkste Kämpfer der Welt zu werden.

Insgesamt stehen im Arcade-Modus 35 Charaktere zur Verfügung. Hat man sich seinen Kämpfer ausgesucht, kämpft man sich von einer Stage zur anderen. Jeder Charakter hat seine eigene Vorgeschichte, die in schönen Anime-Sequenzen zu Beginn und Ende des Arcade-Modus erzählt wird. Wer hier nach berührenden und ergreifenden Geschichten sucht hat sich definitiv das falsche Genre ausgesucht, denn wirken diese mehr als nur plump. Doch das spielt bei dieser Art von Spielen keine Rolle. Immerhin können die verschiedenen Geschichten dazu motivieren jeden Charakter zumindest einmal zu spielen, schließlich ist man doch neugierig, was verrückte Kerle wie Hakan, der türkische Öl-Wrestler, bei diesem Turnier zu suchen haben.

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Hadouken!

Im Groben unterscheidet sich die „Street Fighter“-Reihe nicht von anderen Genre-Vertretern. Innerhalb von mehreren Runden gilt es Schläge, Tritte, Würfe und verschiedene Kombinationen einzusetzen, um den gegnerischen Kämpfer niederzustrecken. Dabei stehen einem auch die Super- und Ultra-Combos zur Verfügung, wovon zweitere am stärksten sind. So findet man auch hier das altebekannte „Hadouken!“ des Charakters Ryu wieder. Doch natürlich lassen Spezialangriffe wie diese sich nicht ohne weiteres einsetzen. Dafür benötigt es die ausreichende Power, welche in Form von Energieleisten angezeigt wird. Diese füllen sich, sobald ihr Schläge austeilt, aber auch einsteckt.

Doch umso stärker die Angriffe werden, desto komplizierter werden auch die Kombinationen, die man zum Ausführen eingeben muss. Um sich diese anzueignen eignet sich der Trainingsmodus. Hier kann man sich in voller Ruhe an einem Computer-Charakter austoben, dessen Verhalten man nach Belieben einstellen kann. So lernt man relativ schnell die Kontrolle über seinen Kämpfer, aber auch die zugehörigen Angriffe der verschiedenen Tasten.

Ist man absoluter Neueinsteiger der Reihe, empfiehlt sich ebenfalls ein kurzer Blick in die sogenannten „Trials“-Herausforderungen. Hier bekommt man verschiedene Angriffskombinationen präsentiert, die man dann selbst ausführen muss. Auch wenn Capcom mit dem Spiel vor allem neue Fans erschließen möchte, fehlt dem Spiel eine einführende Hilfe zu Beginn. Man muss sich selbst zurecht finden. Die an vielen Stellen auch nicht eindeutige Befehlsliste macht dies umso schwerer.

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Von 3D-Perspektive bis zu vereinfachten Angriffen

Auch wenn „Super Street Fighter IV 3D Edition“ ein Port des Konsolen-Titels darstellt, findet man im 3DS-Titel einige Neuheiten wieder. Zu Beginn wäre da der sogenannte „Dynamic-View“. Dabei handelt es sich um eine neue Perspektive, die es so vorher nicht in einem „Street Fighter“-Spiel gab. Während man normalerweise aus der klassischen 2D-Perspektive ins Spiel eintaucht, blickt man hier seinem Kämpfer direkt über die Schulter. Wie man sich sicherlich denken kann, ist diese Ansicht ausschließlich aufgrund des 3D-Modus entstanden. Wer jedoch präzise Kämpfe ausführen möchte, greift weiterhin zur klassischen Ansicht.

Was es ebenfalls nur auf dem 3DS gibt, sind die vereinfachten Kombinationen. Dank Touchscreen kann man verschiedene Angriffe, die sonst deutlich komplizierter wären, durch einfaches Berühren der Schaltflächen ausführen. Was der erfahrene „Street Fighter“-Fan argwöhnisch betrachten wird, dürfte dem Anfänger vor allem in den ersten Spielstunden erfreulich entgegen kommen und tröstet somit auch über die fehlende Einführung hinweg.

Ein gewaltiger Umfang

Wem vor allem ein ausführlicher Spielumfang wichtig ist, macht mit „Super Street Fighter IV 3D Edition“ sicherlich den richtigen Kauf. Das Spiel strotzt nur so vor Modi, sodass es einige Zeit braucht, bis man sich durch die vielen Menüpunkte gewählt hat. Neben dem schon oben beschriebenen Arcade-Modus, kann man sich im Versus-Modus auch auf eine schnelle einzelne Runde gegen den Computer oder auch wahlweise Freund einlassen. Dabei stehen mit Runden-Dauer und Anzahl auch allerhand Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung.

Besonders interessant für Sammlerfreunde dürfte aber die „Figurensammlung“ sein. In Form eines Glücksrads kann man insgesamt 500 verschiedene Figuren erlangen, die man sich dann im Album ansehen oder über StreetPass gegen andere Spieler antreten lassen kann. Um das Glücksrad zu drehen benötigt man Figurenpunkte, welche man innerhalb des Spiels erwerben kann. Wer keine Verwendung für seine Spielmünzen findet, kann auch diese eintauschen.

Wer auf andere Weise weitere Stunden totschlagen möchte, sollte bei den „Spielerdaten“ vorbei schauen. Neben zahlreichen aufgeführten Statistiken, wie gewonnen Kämpfen oder Spielzeiten, trifft man hier nämlich auch die „Medaillen-Liste“ an. Erreicht man bei den Herausforderungen einen neuen Highscore oder absolviert den Arcade-Modus auf der höchsten Schwierigkeitsstufe, kann es durchaus sein, dass man als Belohnung eine neue Medaille erhält. Hier gilt das Gleiche wie für die Figuren, denn es gibt etliche zu erreichende Ziele, sodass für ausreichende Beschäftigung gesorgt ist. Wer sich vor Frust jedoch mal abreagieren möchte, sollte beim „Car Crusher“ oder „Barrel Buster“ vorbeischauen. In diesen Bonusstages gilt es Autos oder eben Fässer klein zuschlagen.

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Straßenkämpfe für zwei

Fehlen darf natürlich auch nicht der Mehrspieler-Modus. Wenn man etliche Stunden damit verbringt, seine Kämpferfähigkeiten zu perfektionieren, möchte man sich natürlich umso lieber mit seinen Freunden messen. Das geht entweder über die lokale Drahtlos-Verbindung, aber auch über den Internet-Modus. Sollte der lokale Mitspieler das Spiel nicht selbst besitzen, ist dies übrigens dank DS-Download-Spiel auch kein Problem.

Das Kernstück des Mehrspieler-Modus stellt jedoch der Online-Modus dar. Hier ist es möglich sich mit erprobten Kämpfern auf der ganzen Welt zu messen. Zur Auswahl stehen zunächst der klassische Versus-Kampf, aber auch die „Dynamic-View“-Alternative. Dabei sind jedoch die folgenden Einstellungsmöglichkeiten durchaus entscheidender, schließlich wählt man hier Rundenanzahl, Gegnerstärker oder Steuerungsvariante. Schnell findet sich ein Gegner und auch wenn dieser aus dem fernen Asien stammen sollte, gab es während unseren Tests keinerlei Probleme, wie zum Beispiel eine stockende Darstellung. Stattdessen konnten wir uns mit flüssiger Framerate direkt ins Gefecht werfen und den Gegnern mit ausfeilten Strategien durchaus einheizen. Für jeden gewonnen Kampf bekommt man zudem Battle-Points gut geschrieben, anhand derer man die Spielerstärke ablesen kann.

Auch das Spiel mit Freunden funktioniert dank der im 3DS-System verankerten Freundesliste erfreulich einfach. Nachdem man eine Lobby erstellt hat, kann der Freund innerhalb von wenigen Sekunden ins Spiel einsteigen.

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Technik

Der Soundtrack von „Super Street Fighter IV 3D Editon“ erweist sich als durchaus abwechslungsreich. Passend zu den Stages erklingen aus den 3DS-Lautsprechern flotte und fetzende Melodien, die das wilde Kampfgeschehen perfekt untermalen. Die dazu klassischen Kommentare, wie „Fight!“ zu Beginn eines Kampfes lassen das typische Genre-Gefühl aufkommen, dass man erwartet. Zu loben ist ebenfalls die englische Sprachausgabe während den Zwischensequenzen, die von einem deutschen Untertitel auf dem Touchscreen begleitet wird.

In Sache Umgebungsgestaltung ist das Endergebnis jedoch ein wenig ernüchternd. Zwar sind die 22 verschiedenen Stages allesamt schön anzusehen, doch sind sie nichts weiter als leblose Hintergrundkulissen. Ein wenig mehr Leben wäre hier schön gewesen, doch kann man sich so weitaus besser auf das eigentlich Entscheidende konzentrieren. Ansonsten zeigt sich das Spiel im gewohnten Cel-Shading-Look. Dank der Grafik-Power des 3DS ist dieser zudem gestochen scharf und vor allem die Ultra-Combos entfesseln durch zahlreiche Effekte die wahre Grafikpracht des Spiels.

Ein weitaus wichtigerer Punkt ist die Steuerung. Erst dank des neuen Schiebepads war das Gameplay von „Super Street Fighter IV 3D Editon“ so gut umsetzbar. Die Richtungseingabe für die Angriffskombinationen erweist sich zwar zu Beginn als etwas gewöhnungsbedürftig, klappt mit der nötigen Übung jedoch überraschend gut, was wohl an der guten Umsetzung des Steuerknüppels liegen dürfte.

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3D-Modus

Die Verwendung des 3D-Modus erweist sich als nettes Gimmick anstatt aktiv ins Spielgeschehen einzugreifen. Dafür trifft man ihn jedoch auch neben den Kämpfen in den Menüs an. In beiden Einsatzbereichen wird dabei von einer Ebenentechnik Gebrauch gemacht. So ist deutlich zu erkennen, welche Spielbestandteile in welchem Abstand zueinander liegen. Während sich die Kämpfer im Vordergrund bewegen, sieht man dahinter deutlich verschiedene Hintergrundobjekte, deren Abstand sich eindrucksvoll erkennen lässt.

Wer die maximale 3D-Power erleben möchte, sollte daher zum „Dynamic View“ greifen. Zwar erweist sich dieser dank schwierigerem Handling nicht unbedingt tauglich für Profi-Kämpfe, doch sieht der Blick über die Schulter des Kämpfers im Tiefeneffekt tatsächlich äußerst beeindruckend aus. Während unserer Testphase konnten wir zudem keinerlei Komplikationen in Verbindung mit dem 3D-Effekt ausmachen, sodass wir an dieser Stelle Capcom uneingeschränkt loben können.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Capcom stellt mit Super Street Fighter IV 3D Edition“ definitiv einen der qualitativ hochwertigsten Titel zum 3DS-Start zur Verfügung. Das Spiel wirkt in jeglicher Hinsicht ausführlich durchgeplant und ist nahezu fehlerlos umgesetzt worden. Einzelne Anpassungen machen das Spiel auch massentauglicher, wirken jedoch inkonsequent aufgrund eines fehlenden Tutorials. Fans des Genres oder der Reihe dürfen bedenkenlos zugreifen. Alle anderen sollten aufgrund des gewaltigen Umfangs, einem packenden Online-Erlebnis und dem erfolgreich umgesetzten 3D-Modus den Einstieg ins Gerne auf jeden Fall in Erwägung ziehen.

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