Wenn man an seine Kindheit zurückdenkt und seine Lieblingsserien und –helden durchgeht, liegen die Teenage Mutant Ninja Turtles sicherlich auf einem der vorderen Plätze. Seit 1984 erscheint bereits die Comicserie um die Kampfkunst-Schildkröten, die mehrere Serien und insgesamt vier Kinofilme nach sich zog. Obwohl die letzte Leinwandverfilmung, die übrigens komplett computeranimiert war, bereits vor zwei Jahren erschien, veröffentlichte Ubisoft vor wenigen Tagen Teenage Mutant Ninja Turtles: Smash-Up“ für Nintendos Wii. Beim 2,5D-Kampfspiel werkelten einige Entwickler mit, die bereits an „Super Smash Bros. Brawl“ arbeiteten. Ob „Smash-Up“ auch nur annähernd an die Qualität der Konkurrenz kommt, erfahrt ihr nun.
Das große Turnier
Der ehrwürdige Splinter hat seine Schüler Leonardo, Raphael, Michelangelo und Donatello eingeladen, an einem Wettkampf teilzunehmen. Der Preis ist noch geheim, allerdings streiten sich die vier Kröten schon jetzt darum. Das ist auch kein Wunder, schließlich kämpfen außerdem noch April, Casey und sogar Splinter selbst im Turnier mit. Es wäre natürlich kein „Turtles“-Abenteuer, wenn nicht Shredder seine Finger im Spiel hätte. Welcher Charakter dem Fiesling nun das Handwerk legt, liegt ganz im Belieben des Spielers. Denn dieser bestreitet im Arcade-Modus eben jenes Turnier, das als Storymodus fungiert.

Die verschiedenen Modi
Neben der nachspielbaren Geschichte gibt es noch ein richtiges Turnier ohne Story, in dem man gegen bis zu drei Freunde oder den Computer antreten kann. Die zusätzlichen Arenen und Charaktere schaltet man mit Punkten frei, die man sich unter anderem im Storymodus erspielt. Selbstverständlich wurde auch auf eine Übungsvariante nicht verzichtet, bei der man die Stärke des Gegners und das Itemaufkommen regulieren darf. Weiterhin ist die Königsschlacht im Spiel enthalten, die eine offene Partie darstellt. Jeder spielt gegen jeden und es gibt nur einen Gewinner.
Unter „Auswechseln“ versteckt sich der „Tag Team“-Modus, der vor allem aus „Tekken Tag Tournament“ bekannt sein dürfte. Dabei wählt man zwei Helden aus und kann zwischen ihnen frei wechseln. Hat also ein Protagonist nur noch wenig Energie, wird er kurzerhand ausgetauscht. Knifflige Missionen werden dem Spieler wiederum im Missionsmodus geboten. Hierbei muss man beispielsweise seine drei Turtle-Kollegen ohne zu sterben besiegen. Zu guter Letzt haben die Entwickler noch an einen Onlinemodus gedacht, in dem die genannten Modi auch im Internet bestritten werden können. Zum Testzeitpunkt war das Onlinespiel noch recht leer, was sich mit der Zeit allerdings bessern sollte.
Smashen wie in Smash Bros.
Das Kampfsystem bietet für Kenner der „Super Smash Bros.“-Reihe keine allzu großen Überraschungen. Wie gehabt gibt es zwei standardmäßige Angriffe, die man mittels A- und B-Knopf ausführt. Für Spezialattacken drückt man gleichzeitig noch eine der Richtungstasten. Von Zeit zu Zeit fallen des Weiteren Gegenstände vom Himmel in die Kampfarena, die eingesetzt werden können. Lobenswert wurden erneut alle vorstellbaren Steuerungsmöglichkeiten eingebaut. So lässt sich „Teenage Mutant Ninja Turtles: Smash-Up“ mit Wii-Fernbedienung und Nunchuk, mit der Wiimote alleine, mit dem Classic Controller oder sogar dem GameCube-Drücker steuern. Wer also mit einer Variante nicht allzu gut klar kommt, kann getrost weiterprobieren.

Die Technik
Grafisch reißt das Spiel absolut keine Bäume aus. Die Figuren glänzen in verschiedenen Farben entsprechend der Spielernummer und es gibt einige nette Effekte zu sehen. Leider sind die Areale zum größten Teil zusammenhangslos und könnten genauso gut aus jedem x-beliebigen Prügelspiel stammen. Die Kröten schlagen sich beispielsweise auf einem Dampfer die Köpfe ein, bevor dieser in einen riesigen Eisberg kracht. Weiterhin bekommt man es noch im Dschungel mit Feinden zu tun oder aber auch vor einer Bar im Wilden Westen.
Die Charakteranimationen tragen zum mittelmäßigen Gesamteindruck bei. Es ist zudem äußerst schade, dass es keine deutschen Synchronstimmen zu hören gibt. Ebenso wenig wurde der Charme der alten Serie beziehungsweise Filme eingesetzt, es hätte sich doch absolut angeboten, die altbekannte Titelmelodie für „Smash-Up“ zu benutzen. Somit verspielten die Entwickler erneut eine Chance. Erwähnenswert in Sachen Präsentation sind noch die Zwischensequenzen im Storymodus. Diese bestehen ausschließlich aus Standbild-Kritzeleien, die nicht gerade von hohen Qualitätsstandards zeugen.
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