Nintendo-Online LogoNintendo-Online.de
AccountSuchen
Placeholder image
reviews

The Amazing Spider-Man

von

Alexander

Das Kinojahr 2012 steht im Zeichen der Superhelden. Den Anfang machten Marvels The Avengers“, die durch ihre vereinten Kräfte das Wohl der Erde vor außerirdischen Kräften beschützen konnten. Kürzlich schickte Christopher Nolan auch den DC-Helden Batman zum Abschluss seiner Triologie zurück auf die Kino-Leinwand, zeitgleich während sich Spider-Man in „The Amazing Spider-Man“ durch die Hochhausschluchten von New York schwingt. Activision liefert passend zum Leinwand-Spektakel die Videospielfassungen zu Spideys aktuellem Abenteuer. Wir haben uns nach dem Kinofilm gespannt auf das Wii-Abenteuer gestürzt.

Image 39200

Die Spinne ist zurück!

Als kurze Erläuterung: „The Amazing Spider-Man“ setzt nicht den zuletzt erschienen Film „Spider-Man 3“ fort, sondern erzählt die Geschichte um Peter Parker und seine Spinnen-Fähigkeiten auf eine neue Weise und erneut von vorne. Für die Videospielumsetzung ist es durchaus von Vorteil bereits den Kinofilm gesehen zu haben, da die Handlung auf diesem aufbaut und weitererzählt. Zwar lässt sich die Handlung des Films aus den Dialogen des Spiels teilweise entnehmen, doch fehlt so eine Vorstellung der Charaktere und genaue Einführung in die Thematik.

Nachdem Spider-Man die Echse alias Dr. Curt Connors unschädlich machen konnte, hat der Wissenschaftler Alistair Smythe die Führung der Forschung bei Oscorp übernommen. Dieser ist überzeugt von seiner Nanobot-Technologie. Während eines Unfalls in den Laboratorien Oscorps kommt es zum Entkommen zahlreicher Versuchsobjekte, bei denen die DNS verschiedener Spezien kombiniert wurden, wie es schon bei der Echse geschah. Ein Biss der Kreaturen folgt zur Infektion, unter der auch Gwen zu leiden hat. Es liegt nun an Spider-Man ein Heilmittel zu finden und sich den Nanobots zu stellen, die vom verrückt gewordenen Smythe auf die Stadt losgelassen wurden.

Image 39197

Wilder Kämpfer oder leise Spinne?

Die Wii-Version von „The Amazing Spider-Man“ führt den Spieler unter anderem durch die Laboratorien und Lager der Firma Oscorp. Peter beziehungsweise Spider-Man wird aus der dritten Person gesteuert. Während den Missionen gilt es meist an einen bestimmten Ort innerhalb des Levels zu gelangen. Selbstsprechend warten jedoch stets Gegner auf Spider-Man, die ihm das Leben schwer machen.

Glücklicherweise hat man als Spieler jedoch stets die Wahl, wie man vorgehen möchte. In den meisten Fällen wird man in einen direkten Kampf verwickelt. Mittels einfacher Knopfdrücke führt Spider-Man diverse Angriffkombination aus, die nicht spektakulärer sein könnten. Die Kämpfe an sich bleiben trotzdem relativ stumpf, da es kein echtes Kombo-System gibt. Gegenangriffe der meist hoffnungslos unterlegenen Gegner werden durch ein kurz vorher auftauchendes Symbol vermittelt. Bei diesem gilt es die Wii-Fernbedienung zu schütteln und die Spinne weicht elegant aus und kann direkt einen Gegenangriff starten. Oftmals reagiert das Spiel jedoch nicht auf die Schütteleinlagen, weshalb man in regelmäßigen Abständen Schaden einstecken muss.

Image 39198


Wer jedoch nichts mit stupiden Schlägereien anzufangen weiß, kann das Ganze auch durchplanter angehen. Durch seine Spinnen-Fähigkeiten kann Peter sich leicht an der Wand und Decke entlang bewegen und Schutz in den Schatten suchen. Von hier aus lässt sich hervorragend der Netzsprint einsetzen. Setzt Spider-Man diese Fähigkeit ein, verlangsamt sich für einen Augenblick die Umgebung. In dieser Zeit kann man mittels Pointer der Wii-Fernbedienung einen Ort auswählen, zudem sich die Spinne schnell und lautlos hinbewegt. Beobachtet man das Geschehen und die Laufrouten der Gegner genau, kann so der richtige Moment abgepasst und ein Gegner unschädlich gemacht werden, ohne dass jemand anderes etwas davon mitbekommt. Durch einen einfachen Knopfdruck bewegt sich Spider-Man im Anschluss in die Ecke zurück, aus der er ursprünglich kam. Auf diese Weise lassen sich auch Objekte verwenden. Ein Container, der unter der Decke hängt, kann beispielsweise herabgeworfen werden, um so drei Gegner gleichzeitig auszuschalten. Passt man jedoch nicht genug auf, entdecken sie Spider-Man und verwickeln ihn in den Nahkampf. Ein Farbensystem zeigt jedoch stets an, ob man die geplante Aktion unentdeckt ausführen kann.

Zwischen den einzelnen Missionen muss sich Spider-Man auch hin und wieder einem größeren Endgegner oder Zwischenboss stellen. In vielen Fällen ist der Spieler hier vollkommen auf sich alleine gestellt und muss selbst herausfinden, wo die Gegner ihre Schwachpunkte sitzen haben. In einzelnen Fällen kann dies tatsächlich zu Frustmomenten führen. Erfahrene Spieler werden sich hiermit jedoch nur geringe Zeit abquälen müssen.

Nebenjob: Verbrecher in der Nachbarschaft jagen

Abseits der meist identisch ablaufenden Missionen, stehen weitere Zusatzjobs zur Verfügung. Diese lassen sich auf der Karte in Peters Apartment anwählen und ausführen. So gilt es beispielsweise in einer dunklen Hintergasse New Yorks eine junge Frau vor einer Schlägerbande zu beschützen. Viel Abwechslung lässt sich jedoch hier auch nicht finden. Immer müssen die Gegner im gegebenen Areal besiegt werden. Manchmal wird lediglich ein Zeitlimit oder die Auflage nicht entdeckt zu werden vorgegeben. Immerhin erhält man so jedoch zusätzliche Erfahrungspunkte, die man auch während der Hauptmissionen erhält. Ist die Erfahrungsleiste gefüllt, erreicht Spider-Man ein neues Level, wodurch sich Attribute, wie Schlagkraft, Schnelligkeit oder ähnliches erhöhen lassen.

Image 39199


Als äußerst Schade erweist sich, dass die Wii-Version im Gegensatz zur Playstation 3- und Xbox 360-Version keine Open World-Karte bietet. Es ist somit nicht möglich sich frei von Vorgaben einfach durch die Straßen von New York zu schwingen. Stattdessen werden sowohl Zusatz- als auch Hauptmission stets über die Pinnwand im Appartment ausgewählt.

Technik

„The Amazing Spider-Man“ lässt sich sowohl in der Kombination von Wii-Fernbedienung und Nunchuk, als auch mit dem Classic Controller spielen. Beide Steuerungen besitzen jedoch Nachteile, weshalb jeder für sich selbst entscheiden sollte. Bei der Wii-Fernbedienung fällt kritisch auf, dass der Pointer sich oft nur träge bewegen lässt und die Schütteleinlagen nicht immer korrekt erkannt werden. Da der Netzsprint-Modus jedoch äußerst häufig zum Einsatz kommt, ist besonders die misslungene Pointer-Einbindung ärgerlich. Bei Benutzung des Classic Controllers wird hierzu stattdessen der zweite Analog-Stick benutzt, was deutlich einfacher von der Hand geht. Die Belegung der Knöpfe mag vielleicht nicht jeden ansprechen, sollte jedoch schnell vertieft werden können.

In Hinsicht auf die Grafik hat „The Amazing Spider-Man“ mit starkem Kantenflimmern zu kämpfen. Auch die Level trotzen nur so von Leere und tristen Umgebungen. Hier hätten wir uns mehr Abwechslung und vielleicht auch Farbe gewünscht. Teile der Animationen können sich wiederum wirklich sehen lassen. Im Punkt der Kamera tut sich das Spiel jedoch äußerst schwer. Die Kamera muss viel zu oft manuell nachgestellt werden, was besonders in schnellen Gefechten kritisch auffällt. Die Sound-Untermalung ist durchaus solide. Hinzu dürfen die deutschen Synchronsprecher der Charaktere gelobt werden, denen auch gerne mal hin und wieder ein gelungener Witz von den Lippen geht. Die Dialoge wissen somit das Spielerlebnis aufzufrischen.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Die Wii-Version von The Amazing Spider-Man“ macht ihren Job als Filmumsetzung durchaus solide. Die größten Kritikpunkte sind lineare Levels, fehlende Abwechslung und wenige technische Mängel, die sich nach genügend Spielzeit jedoch überwinden lassen. Sehr schade ist die fehlende Open World-Karte. So ist es leider nicht möglich Spider-Mans Spinnenfähigkeiten komplett auszuleben und sich durch die Straßen New Yorks von Wolkenkratzer zu Wolkenkratzer entlang zu schwingen. Wer jedoch nach dem Film nicht genug hatte und mehr Spinnen-Action will, findet durch eine gelungene Mischung aus Kampf- und Schleich-Passagen ein durchaus solides Spiel.