Das Warten auf Skyward Sword“ wird einige an ihr letztes Heimkonsolen „Zelda“-Abenteuer erinnert haben. Winter 2006 markierte das Ende der Gamecube-Ära und die Blütezeit Nintendos mit der Wii. Als glorreichen Abschluss für den Gamecube und als glorreichen Anfang der Wii erschien auf beiden Konsolen „The Legend of Zelda: Twilight Princess“, dessen Präsentation auf der E3 2004 wahrscheinlich den meisten Fans noch in den Köpfen schwirren dürfte. Erstaunlich war besonders die Grafik des Titels, auf die die Kritiker „Skyward Swords“ heute noch verweisen. Ein Vergleich ist an dieser Stelle jedoch nicht vorhergesehen, aber ein Blick in das letzte „Zelda“-Erlebnis dürfte wohl die beste Vorbereitung auf das nächste Abenteuer sein. In dem Sinne tauchten wir in die Große Welt Hyrules, entdeckten unsere tierische Seite und berichten euch nun, ob „Twilight Princess“ die großen Lobeshymnen der Zeit wirklich verdient hat.

Von den Göttern auserwählt
Link ist ein ganz gewöhnlicher Junge des Dorfes Ordon und wird gebeten im Auftrag des Bürgermeisters ein Paket zum Hofe Hyrules zu liefern. Zuvor muss er jedoch den Dorfbewohner helfen die Ziegen gemeinsam mit Epona zusammenzutreiben, den Kater der verzweifelten Frau zu finden und den Weidenkorb der schwangeren Mutter Colins aufzusuchen. Belohnt wird er dabei mit einer Schleuder, einer Angel und einem Holzschwert, sodass er gerüstet ist für seinen gefährlichen Weg nach Hyrule. Denn selbst im friedlichen Wald von Phione tauchen in letzter Zeit dunkle Kreaturen auf, sodass die Bevölkerung in Angst vor ihnen leben muss.
An einem Abend werden Colin und die Tochter des Bürgermeisters Ilya vor Links Augen von Goblins entführt. Auf der Suche nach ihnen stürzt sich der Held in die Schattenwelt, die bereits den Wald von Phione übernommen hat. In der Form eines Wolfes erwacht Link im Kerker von Schloss Hyrule und begibt sich mit seiner neuen Freundin Midna, die auch eine Kreatur der Finsternis ist, zu Prinzessin Zelda. Sie erklärt ihm, dass die Lichtwelt gegenüber dem König des Schattenreichs kapitulieren musste, sodass Hyrule in ein Reich der Finsternis stürzte. Er als Auserwählte müsse den Lichtgeistern ihr Licht zurückbringen und so die einzelnen Gebiete von der Schattenwelt befreien. Auf seinem Abenteuer begleitet Midna Link, da er nur durch eine Kreatur der Finsternis in die Schattenwelt gelangen kann.
Auf der Suche nach den Schattenkristallen
Damit ist Links Pflicht als der Auserwählte klar, jedoch verfolgt er dabei auch eigene Interessen. Schließlich muss er selbst noch die Goblins aufsuchen und so Colin und Ilya retten, die zuvor entführt wurden. Daher besucht Link die Lichtgeister, die ihre Kraft verloren haben und muss ihnen in der Gestalt des Wolfes ihr Licht zurückbringen. Die einzelnen Lichtstrahlen werden von Schattenkäfern getragen, deren Standort stets auf der Karte markiert wird. Sobald Link also diese Kreaturen gefunden und besiegt hat, sammelt er das Licht im Tau, den er vom jeweiligen Lichtgeist bekommt. So vertreibt er nämlich das Schattenreich von den heiligen Gebieten der vier Lichtgeister und findet selbst zu seiner menschlichen Form zurück.
Dann kann er sich auch in die Tempel stürzen, die von Kreaturen der Finsternis überfallen wurden und die Schattenkristalle aufsuchen. Diese Fragmente sollen laut Midna eine ungeheure Kraft besitzen, daher steckt sie sie auch immer ein, sobald Link eins gefunden hat. Insgesamt gibt es drei Schattenkristalle, die im Waldschrein von Phione, auf dem Todesberg und im Seeschrein versteckt sind. Sobald Link alle drei zusammengebracht hat, wird sich sein Schicksal erfüllen und Hyrule von den dunklen Mächten befreit sein.

Besuch der heiligen Stätte
Das Böse wird alles dran setzen die Schattenkristalle in den heiligen Orten, die sie befallen haben, vor Link zu verbergen, da ihre Kräfte dem Helden aus der Legende die Macht geben könnten das Böse zu verbannen. Daher wimmelt es bereits im Waldschrein vor lauter Goblins und Deku-Pflanzen, die dem grün bekleideten Jungen trotzen. Während manche Gegner bereits dem Schwert unterliegen, können andere Kreaturen ziemlich lästig mit Schwerthieben zu besiegen sein. An dieser Stelle ist dann das Item wichtig, das man im Labyrinth findet, da dieses solche Kämpfe bemerkenswert erleichtern kann.
Konnte man sich letztendlich durchkämpfen und durch logisches Denken auch die klassischen Rätsel lösen, die ein „Zelda“-Spiel ausmachen, sollte man sich auf die Suche nach dem großen Schlüssel begeben, mit dem man das Tor zum Endgegner öffnen kann. Diese Endgegner bewachen letztendlich auch die Schattenkristalle und sind nur mit ausgeklügelten Kombinationen des kürzlich erhaltenen Items und ein paar impulsiven Schwerthieben zu besiegen. Am Ende wird man mit einem Herzcontainer, der die Lebensanzeige des Protagonisten erweitert und dem ersuchten Fragment belohnt.
Kraft, Weisheit und Mut
Angefangen mit drei Herzanzeigen kann man sich als Spieler bis zu 20 Herzcontainern erarbeiten. Die Endgegner in den Tempel belohnen einen mit einem ganzen Herzcontainer, während man die restlichen durch fünf Herzteile zusammenfügen muss. Anfangs wird man kaum einen Bedarf nach Herzen verspüren, doch im Laufe des Spiels werden die Gegner bei einem Treffer einen deutlich höheren Schaden verursachen, so dass sich ein präventives Vorgehen später auszahlen wird.
Neben der Suche nach Herzteilen ist ein weiteres ganz klassisches Merkmal der „Zelda“-Titel die Auswahl an sekundären Waffen und Gegenständen. Das Schwert und Schild markieren weiterhin die Hauptutensilien Links, doch auch Items wie Boomerang und Bomben erweisen sich an der einen oder anderen Stellen als nützlich. Die notwendigen Gegenstände sind jeweils in den Labyrinthen zu finden oder erhältlich, sofern man einen bestimmten Punkt des Spiels erreicht hat. Wagt man sich aber über den Tellerrand, wird man auch weitere erhalten, die man besonders in den Nebenquests benötigt.
Auch sonst hat „Twilight Princess“ die Elemente bisheriger Ableger behalten. Die Hauptstory wird den Spieler bis zu 20 Stunden an den Titel fesseln können, doch genauso lange könnten die Nebenabenteuer andauern, wenn man wirklich jede Ecke erforschen möchte. An Umfang fehlt es dem Abenteuer an keiner Stelle.

Technik
Noch nie zuvor hat man so ein grafisch ausgeprägtes „Zelda“-Spiel erlebt, wie es mit „Twilight Princess“ der Fall ist. Bis heute stellt das Abenteuer Links in der Gestalt eines Wolfes noch einen Maßstab für alle Wii-Titel. Nintendo entschied sich bei der Gestaltung für eine dunklere Landschaft mit überwiegend tristen Farben, sodass es teilweise unscharf wirkt. Trotzdem vermittelt die Umgebung im Gesamtkonzept ein prächtiges Bild und eine Realitätsnähe. In der Soundkulisse finden sich sowohl bekannte Werke wieder als auch komplett neu inszenierte Stücke, die stets das Geschehen passend untermalen.
Die Gamecube-Variante wird mit dem Controller der Konsole gespielt, während der Wii-Titel zur innovativen Wii Remote greift. In Kombination mit dem Nunchuk funktioniert die Steuerung wie gewünscht, jedoch werden die Aktionen der Fernbedienung nicht komplett übernommen. Dazu hätte man die präzisere Steuerung der Wii Motion Plus-Erweiterung benötigt, die von diesem Ableger noch nicht unterstützt wird. Trotzdem lassen sich Items wie Pfeil und Bogen auf eine neue Art steuern, das jedoch als revolutionär zu bezeichnen, wäre zu viel des Guten.
Weitere Infos
