Nintendo-Online LogoNintendo-Online.de
AccountSuchen
Placeholder image
reviews

The World Ends With You

von

Philipp

Shibuya ist einer der 23 Stadtbezirke Tokios und ist mit vielen Modeläden und Kaufhäusern auch Geburtsstätte vieler Trends. Genau diesen Bezirk suchten sich die japanischen Entwickler bei Jupiter für ihr nächstes Spiel heraus, das nicht im Schatten ihrer vorheriger Titel wie Kingdom Hearts: Chain of Memories oder Spectrobes stehen sollte. Nicht einmal die Story stand fest, aber mit Shibuya hatte man sich laut den Entwicklern den perfekten Ort für die Geschichte herausgesucht. Ob wir Jupiter in dieser Behauptung zustimmen können, oder ob The World Ends With You“ wie so mancher Trend bald wieder in der Versenkung verschwinden wird, erfahrt ihr in unserem Review.

Shibuya Tokio, Tag 1

Neku Sakuraba ist kein gewöhnlicher 15-jähriger Junge. Seine gesamte Kindheit über wächst er in sich selbst geschlossen auf. Kontakt zu anderen Jugendlichen meidet er, Freunde sind für ihn nur lästig und störend. Eines Tages wacht Neku auf den Zebrastreifen der Scramble Crossing auf, ohne jegliche Erinnerung an die vorherigen Tage oder den Umstand, wie er dorthin gekommen war. Nach und nach erfährt er, dass er sich in einem grausigen Spiel der so genannten Reaper befindet. Gegen den Einsatz der meist-geliebten Sache in seinem Leben erhält er eine zweite Chance, allerdings muss sich der Junge zusammen mit einem Partner in sieben Tagen durch einige Missionen kämpfen.

The World Ends In Complexity

Um sieben Tage durchzustehen, benutzen die beiden fortan einige typische Dinge für Shibuya. Je nach Stadtteil sind einige Marken mehr angesagt als andere. Wer also die falschen Markenkleider trägt, wird im Kampf dafür bestraft. Und die Kämpfe nehmen schließlich einen großen Teil des Spiels ein. Mit gefunden Ansteckpins ausgerüstet, die je nach Aussehen für bestimmte Fähigkeiten stehen, stürzt man sich in die zu Anfang noch überladen wirkenden Auseinandersetzungen mit den „Noise“. Überladen deshalb, weil das Spiel im Kampf auf beide Bildschirme setzt, da es schließlich auch zwei Charaktere gibt. Auf dem unteren Bildschirm befindet sich stets der eigentliche Hauptcharakter Neku, der ausschließlich mit Stylus-Bewegungen gesteuert wird. Hat man außerdem den richtigen Pin und tippt wiederholt auf den Gegner, werden Feuerbälle auf diesen geschossen. Ist man aber bereits so weit im Spiel fortgeschritten, dass auch die mächtigsten Fähigkeiten kein Problem mehr für einen sind, kann man auch Autos oder Motorräder als Wurfgeschosse missbrauchen und sie auf Gegner schleudern.

Auf dem oberen Bildschirm geht es nicht weniger rasant zur Sache. Hier stehen zunächst drei verschiedene Angriffsmodi zur Verfügung, die man mittels Steuerkreuz bzw. bei Linkshändern mit dem A-, B-, X- und Y-Knopf ausführt. Aber nicht jeder Knopfdruck bedeutet auch gleich, dass eine Attacke ausgeführt wird. Ähnlich wie in Rhythmusspielen à la Dance Dance Revolution muss eine vorgegebene Kette an Befehlen gedrückt werden. Für einen besonders wirksamen Angriff auf „Noise“ in der Luft muss man so zum Beispiel erst einmal auf dem Steuerkreuz hoch drücken, was direkt von Rechts- oder Linksbewegungen gefolgt wird.

Durch die ganzen Dinge wie Marken, Pins und Duo-Kampfsystem auf die man achten muss, mag das Spiel nun vielleicht etwas schwer und zu komplex klingen, dies ist es das aber nicht. Das Spiel selbst greift einem dabei kräftig unter die Arme. Kommt man zum Beispiel mit dem Kampfsystem noch nicht zurecht, wird der Partner schlicht vom Computer übernommen. Und auch das Rollenspiel-typische Levelsystem wurde aufgemotzt: Ist man bereits einige Stufen gestiegen, kann man seinen Level selbst verringern. Dies macht die Kämpfe zwar etwas schwieriger, dafür lassen die Gegner aber mehr Gegenstände und Geld zurück, die später gut gebraucht werden können.

Graffitikunst und J-Pop-Träume

Der Stil von “The World Ends With You” ist stark an Shibuya angelehnt. An jeder Ecke findet man verschiedene Graffitis oder bekannte Örtlichkeiten und Einkaufsgelegenheiten, die es auch im realen Shibuya gibt. Dadurch versprüht das Spiel so viel Charme, dass einem die grobpixeligen Charaktere im Zoom nichts mehr ausmachen. Denn auch so macht das Spiel technisch so einiges her. Alles wirkt wie aus einem Guss und sehr modern. Die rar-gesäten, aber dafür umso atmosphärischeren Zwischensequenzen tun hier ihr Übriges.

Auch der Sound kann vollends überzeugen und macht das Spiel insgesamt nur noch harmonischer. Die Stücke wiederholen sich für manche bestimmt etwas zu häufig, passen aber zum restlichen Spiel wie die Faust aufs Auge.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Unglaublich, was für ein absoluter Geheimtipp da mit The World Ends With You“ auf uns zugekommen ist. Die herzergreifende Story, stylishe Grafik, das innovative Kampfsystem – das gesamte Spiel zeigt, dass Jupiter einiges auf dem Kasten haben, wenn man ihnen keine kreativen Grenzen setzt. Wer ein modernes und süchtig machendes Action-Rollenspiel sucht und dabei nicht von der Komplexität abgeschreckt wird, sollte umgehend zugreifen. Aber auch allen anderen DS-Freunden sei das Spiel ans Herz gelegt, auch wenn es durch die englischen Texte im Spiel nicht für jedermann geeignet ist.

Werbung