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Think Kids: Training für den Kopf

von

Jens Jordan

Ende Oktober des letzten Jahres sorgte Think: Training für den Kopf für eine Verschiebung des Kräfteverhältnis im Genre der Gedächtnistrainer zu Ungunsten von Dr. Kawashimas Gehirnjogging. Ein größerer Umfang, eine bessere Eingabeerkennung und interessantere Gedächtnisspiele überzeugten auch uns und waren uns eine Wertung von 8/10 Punkten wert. Knapp ein Jahr später versucht es das Team der dtp entertainment AG noch einmal und das direkt im Doppelpack. Den Anfang macht nun das an die jüngere Generation gerichtete Think Kids: Training für den Kopf, welches nun am dem Prüfstand steht.

Think Kids-Struktur

Die Gesellschaftsspielreihe Think“ aus dem Hause Ravensburger zeichnet sich dadurch aus, dass nicht Glück, Taktik oder Strategie, sondern Wissen allein zum Sieg führt. Von daher war der Sprung vom Gesellschafts- zum Videospiel in Form eines Gedächtnistrainers naheliegend. „Think Kids: Training für den Kopf“ ist ähnlich aufgebaut wie „Dr.Kawashimas Gehirn-Jogging“ - es besteht aus sechs Trainingskategorien mit jeweils drei Trainingsaufgaben, die alle in drei Schwierigkeitsgraden bestritten werden können, einer Analyse der bisherigen Leistungen, und einem Jungen bzw. Mädchen, welche die Fortschritte überwacht, Tipps gibt und einem umfangreichen Einsatz des Nintendo DS-Touchscreens.

Mehr Übung, mehr Wissen

Auffallend ist bei der vorangegangenen Aufzählung vor allem der Umfang des Logik-Trainers, unterteilt in die sechs Trainingskategorien Sprache, Gedächtnis, Rechnen, Räumliches Denken, Auffassung und Logik, mit jeweils drei Trainingsaufgaben, wodurch insgesamt 18 Trainingsaufgaben zur Verfügung stehen. Unter diesen 18 Trainingsaufgaben, von denen am Anfang nur eine Hand voll Aufgaben freigeschaltet werden, sind neben einigen bekannten Vertretern aus anderen Gehirntrainern, wie Sätze bilden, Kopfrechnen oder Wecker-Wahnsinn auch neue Trainingsaufgaben, wie das Merken von Tiergeräuschen. Die Gedächtnisspiele sind im Vergleich zu den meisten anderen Gedächtnistrainern aufgrund der anderen Zielgruppe natürlich wesentlich einfacher gehalten. Die Gedächtnisspiele Sätze bilden und Puzzle sollen im nachfolgenden als Beispiel für sämtliche Trainingsaufgaben noch einmal speziell genannt und erklärt werden.

Sätze bilden

Beim Sätze bilden muss man aus einer vorgegebenen Wortgruppe durch das Austauschen der Reihenfolge der Wörter einen sinnvollen Satz bilden muss. „Rosa – Ein – Elefant – Gras – Im – Liegt“ könnte normalerweise keine Wörtergruppe sein, denn die Wörtergruppe ist nicht eindeutig. So könnte der Satz „Ein rosa Elefant liegt im Gras“ oder „Ein Elefant liegt im rosa Gras“ lauten. An dieser Stelle greift die Tatsache, dass einige Wörter, wie in diesem Fall die Farbe rosa, sich an einer festen Position im Satz befinden und demnach nicht wie die anderen Wörter mit anderen Wörtern in der Reihenfolge im Satz getauscht werden können. Dadurch kann der Satz, bei einer Festsetzung des Wortes an der fünften Position, dann nur noch „Ein Elefant liegt im rosa Gras“ lauten. Natürlich wird gegen die Zeit gespielt, immerhin muss der eigene Fortschritt in einer Analysetabelle dokumentiert werden.

Puzzle

Auch der Klassiker an kalten Winterabenden hat es auf das Spielmodul geschafft, wobei es eine besondere Spielvariante des Puzzles ist. Beim Think-Puzzle geht es nämlich darum, aufgedeckte Bildteile an die richtige Stelle eines Quadrats zu schieben, so dass man am Ende eine der Tierarten erkennen kann, die schon beim Merken von Tiergeräuschen zum Einsatz kommen. Schieben ist allerdings nicht die richtige Wortwahl, da man immer die Position von zwei nebeneinander liegenden Puzzleteilen austauscht. Insgesamt betrachten ist das Gesamtpaket gelungen, erreicht allerdings nicht die Qualitäten des Originals.

Mehrspielermodus und Technik

Auch an einen Mehrspielermodus hat man bei der dtp entertainment AG gedacht und lässt bis zu vier Spieler im drahtlosen Einzelkarten-Spiel ein kleines Quiz und im drahtlosen Multikarten-Spiel ein großes Quiz mit allen 18 Gedächtnisspielen bestreiten. Vorbildlich ist bei Think Kids: Training für den Kopf auch die Eingabeerkennung, beispielsweise das Eintragen der Lösung beim Kopfrechnen, von der sich viele andere Gedächtnistrainer eine Scheibe abschneiden können.

Grafik und Sound

Technisch hat sich das zweite Think-Spiel im Vergleich zum letzten Jahr nicht wesentlich weiter entwickelt. Weiterhin wird hauptsächlich wert auf eine übersichtliche und detaillierte Darstellung gelegt, die vor allem eins ist: „bunt“. Die beim Vorgänger angepriesene Frische in den Farben fällt durch den bewusst kindlicheren Look allerdings nicht mehr so stark auf. Das ist etwas schade, allerdings immer noch besser als die öden weißen oder grauen Hintergründe der Konkurrenz. Beim Sound kommt fröhliches Gedudel aus den kleinen DS-Lautsprechern - für die Konzentration nicht gerade förderlich, also die Musik aus und ran an die nächste Trainingsaufgabe...

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Auch wenn meiner Meinung nach Think: Training für den Kopf immer noch der derzeit beste Gedächtnistrainer für den Nintendo DS ist, werde ich mit dem Kids-Ableger nicht richtig warm. Das liegt allerdings nicht daran, dass ich nicht zur Zielgruppe gehöre, sondern dass einige der 18 Gedächtnisspiele simple Minispiele sind, wie beispielsweise das Hütchenspiel, die mit dem Thema Gedächtnis nur am Rande etwas zu tun haben. Das trifft natürlich nicht auf alle Gedächtnisspiele zu, allerdings ist die Auswahl im Vergleich zum großen Bruder nicht ganz so glücklich. Die bunte Aufmachung, der ordentliche Umfang und die gute Eingabeerkennung machen Think Kids - Training für den Kopf trotzdem zu einem guten Spiel für junge Videospieler, alle anderen warten auf das bald erscheinende Think again: Training für den Kopf.

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