Wenn man heute von Gesellschaftsspielen redet, denkt man entweder an Klassiker wie Das Spiel des Lebens“ und „Heimlich & Co“ oder an neuere Verkaufsschlager wie „Die Siedler von Catan“ und „Carcasonne“. Etwas weniger bekannt, dafür aber ebenso erfolgreich sind die Gesellschaftsspiele mit dem Titel „Think“ von Ravensburger, bei denen nicht Glück, Taktik oder Strategie, sondern Wissen allein zum Sieg führt. Warum also nicht aus „Think - Training für den Kopf“ einen Gehirntrainer für den Nintendo DS machen?
Think-Struktur
„Think - Training für den Kopf“ ist ähnlich aufgebaut wie „Dr.Kawashimas Gehirn-Jogging“ - es besteht aus sechs Trainingskategorien mit jeweils drei Trainingsaufgaben, einem Thinkquotienten mit drei Spielmodi zur Ermittlung des gegenwärtigen geistigen Standes, einem Professor, der die Fortschritte überwacht und Tipps gibt, einer genauen Dokumentation der Lernerfolge und einem umfangreichen Einsatz des Nintendo DS Touchscreens.
Mehr Übung, mehr Wissen:
Auffallend ist bei der vorangegangenen Aufzählung vor allem der Umfang des Logik Trainers, unterteilt in die sechs Trainingskategorien Sprachverständnis, Gedächtnis, Mathematik, räumliches Denken, Auffassungsgabe und Logik, mit jeweils drei Trainingsaufgaben, wodurch insgesamt 18 Trainingsaufgaben zur Verfügung stehen. Unter diesen 18 Trainingsaufgaben sind neben einigen bekannten Vertretern aus anderen Gehirntrainern, wie Wörter merken und Zahlenpyramide, auch zahlreiche neue Aufgaben, wie Analogien, Dechiffrierung und Zahlenreihen. Vor allem die Analogien und die Zahlenreihen sollen im nachfolgenden als Beispiel für sämtliche Trainingsaufgaben noch einmal speziell genannt und erklärt werden.
Analogien:
Bei der Trainingsaufgabe Analogien werden einem zwei Wortpaare gegeben. Eines der beiden Wortpaare ist vollständig, bei dem anderen existiert nur ein Teil. Nun muss aus vier möglichen Antworten das Wortpaar möglichst richtig vervollständigt werden. Beispielsweise wird als erstes Wortpaar Stan = Olli vorgegeben, beim zweiten Wortpaar nur das Wort Fix. Natürlich wäre nun in den vier möglichen Antworten das Wort Foxi zu finden, was in diesem Fall die richtige Lösung ist. Zu einfach? Dann dürfte das Wortpaar Ethanol = Alkohol und das Wort Saccharose euch vielleicht schon etwas mehr zum Schwitzen bringen, denn die Uhr läuft mit und noch mehr Analogien wollen gelöst werden.
Zahlenreihen:
Eines der schwierigsten Spiele auf dem Spielmodul dürfte Zahlenreihen sein. Dabei wird einem eine bestimmte Zahlenreihe vorgestellt und man muss diese nun aus wiederum vier Antwortmöglichkeiten richtig ergänzen. Das Problem an der Sache ist der schwankende Schwierigkeitsgrad der Aufgaben – während die Zahlenreihe 47…68…89… ohne Probleme durch die Zahl 110 ergänzt wird (Lösung x+21), kommt man bei Zahlenreihe wie 7…16…43… doch schon etwas mehr ins Grübeln. Die zu ergänzende Zahl wäre ist in diesem Fall übrigens 124 (Lösung x*3-5). Auch hier spielt man in erster Linie gegen sich selbst, aber auch natürlich auch wieder gegen die Zeit, da nicht nur eine Zahlenreihe vollendet werden muss.
3*6=18:
Wie schon erwähnt gibt es insgesamt 18 Trainingsaufgaben, von denen mir insgesamt 16 sehr gut gefallen haben. Bei der Bildersuche mit sich ständig wiederholenden Motiven kann man noch ein Auge zu drücken, das schwarze Schaf unter den Trainingsaufgaben ist allerdings das „Labyrinth“. Die Maus durch ein Labyrinth zum Käse zu führen ist zwar nicht sehr anspruchsvoll, dass eigentliche Problem ist aber die schlecht umgesetzte Steuerung mit dem Touchpen. Immer wieder muss man die Maus erneut berühren und kann sie erst dann weiterziehen. Verwunderlich, da die Eingabe und die Erkennung von Zahlen und Buchstaben in anderen Trainingaufgaben sogar besser als beim Konkurrenten aus dem Hause Nintendo funktioniert. Trotz dieses Ausreißers ist das Gesamtpaket vorbildlich und macht eine Menge Spaß.
The Real Life:
Training ist schön, das wirkliche Leben ist allerdings härter. Der Thinkquotient ist in drei Spielmodi unterteilt, die sich in verfügbare Zeit und er Anzahl und Art der Aufgaben unterscheidet. Grundsätzlich werden aber bei allen drei Spielmodi aus den 18 Trainingsaufgaben per Zufall einige Aufgaben ausgesucht, die man nun hintereinander erledigen muss. Nur wer sich wenige bzw. gar keine Fehler leistet und zusätzlich noch schnell ist, kann am Ende mit einem hohen Thinkquotienten (Leiste geht von 0-180) rechnen.
Aufzeichnungen und Mehrspielermodus:
Alle Ergebnisse, egal ob Trainingsaufgaben oder Thinkquotient und egal ob einmal oder fünfmal am Tag, werden abgespeichert und können in einer Tabelle begutachtet werden. Insgesamt bis zu vier menschliche Spieler können Ihre Fortschritte abspeichern - wer noch mehr Verwandte oder Freunde mit dem Spiel begeistern möchte, fordert diese kurzer Hand zu lustigen Mehrspielerduellen für bis zu vier Teilnehmern heraus.
Grafik und Sound:
Technisch ist „Think - Training für den Kopf“ wie erwartet kein Himmelsstürmer, es hebt sich allerdings eindeutig von der Konkurrenz aus den Häusern Nintendo, Sega und UbiSoft ab. Zwar beschränkt man sich grafisch auch überwiegend auf eine übersichtliche und detaillierte Darstellung. Positiv aufgefallen ist allerdings eine unglaubliche Frische in den Farben. So ziemlich jede Trainingsaufgabe hat einen speziellen einfarbigen Hintergrund, der einen zum Knacken von Rätseln und Lösen von Aufgaben anreizt. Vergessen sind die öden weißen oder grauen Hintergründe der Konkurrenz. Beim Sound kommt fröhliches Gedudel aus den kleinen DS-Lautsprechern - für die Konzentration nicht gerade förderlich, also die Musik aus und ran an die nächste Trainingsaufgabe...
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