Nach den erfolgreichen Think-Brettspielen aus dem Hause Ravensburger und gelungenen Videospielumsetzungen in Form von Think: Logik Trainer“ und „Think Kids“ für den Nintendo DS aus dem Hause dtp young entertainment erweitert man die Marke nun um eine Version für die Nintendo Wii. Inwieweit „Think: Training für Körper und Geist“ ebenfalls überzeugen kann, werden wir nun testen.
Sportler und Doktoren
Zu Beginn teilt einem Dr. Paula Ashoka, Leiterin des Mentalcenters, die grundsätzliche Philosophie des Hauses mit, nämlich die Entwicklung eines gestärkten Bewusstseins, für seine eigenen geistigen Fähigkeiten, durch gezieltes Training. Schnell erstellt man sich aus verschiedenen Attributen, wie dem Geschlecht, der Haarfarbe, Hautfarbe und sogar dem gewünschten Trainingsoutfits, sein virtuelles Ebenbild und speichert seine Daten wie in einem richtigen Fitnessstudio in einer Akte, im Aktenrondell ab. Dort werden auch alle Testergebnis, Fortschritte, Rekorde und der aktuelle Leistungsstand dokumentiert. Außerdem erhält man einen Überblick über das vorgesehene Programm des aktuellen Tages.
Tagesplan, Think-Quotient und Übungsplatz
Den Tagesplan selbst kann man bei Dr. Paula Ashoka beginnen, die sich außerdem anbietet den eigenen Think-Quotienten zu testen oder einen auf dem Übungsplatz bei den Sportübungen zu überwachen. Der persönliche Tagesplan besteht aus drei Denk- und einer Sportübung und soll für eine täglich optimale Herausforderung an Geist und Körper sorgen. Aus diesem Grund ist es auch nur einmal am Tag möglich den Tagesplan zu bestreiten. 18 Denkübungen unterteilt in die Trainingsbereiche Sprache, Mathematik, Visuell, Auffassung, Gedächtnis und Logik, sowie sechs Sportübungen mit jeweils drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden, stehen insgesamt auf dem Trainingsplan. Die körperliche Herausforderung unterteilt sich in die sechs Übungen Kniebeugen, Situps, Trizeps, Rücken und Bauch, Kniedehnen und Rumpfbeugen und in drei verschiedene Schwierigkeitsgrade. Im Think-Quotienten-Test werden alle 18 Übungen des Mentalcenters getestet und in einer abschließenden Wertung bewertet und in der eigenen Akte im Aktenrondell ebenso wie schon die Ergebnisse des Tagesplans dokumentiert. Auf dem Übungsplatz werden einem pro Übung neun Aufgaben gestellt, die es zu bewältigen gilt. Der Übungsplatz dient zwar vor allem dem Training, in dem man alle Übungen hinreichend erklärt bekommt, bringt einem aber bei guten Leistungen auch Trophäen ein, die man sich im Mentalcenter immer wieder angucken kann.
Sprache, Mathematik und Visuell
Zu den 18 Denkübungen zählt beispielsweise im Trainingsbereich Sprache die Aufgabe Doppeltes Wort, bei dem verschiedene Begriffe angezeigt und die beiden doppelten gefunden werden müssen. Wirklich spannend ist die Angelegenheit nicht, selbiges ändern auch die Aufgaben Gedichte und Gepäck nicht. Bei den Mengenrätseln im Trainingsbereich Mathematik sollen nach Regeln der Mengenlehre bezüglich der Schnittmenge, Vereinigungsmenge und Differenz passende Symbole ausgewählt werden. Warum gerade dieses Thema für den Bereich Mathematik ausgewählt wurde ist nicht ganz ersichtlich, da die anderen beiden Aufgaben Kettenrechnen und Spiegelbild gut nachvollziehbar und übersichtlich sind. Aus dem Trainingsbereich Visuell kommen die Aufgaben Tastsinn, Figurensuche und Würfelfiguren zum Einsatz. Bei der Figurensuche sieht man ein Bild, das aus mehreren ineinander verschachtelten Einzelteilen besteht. Man muss nun drei Figuren auswählen, bei denen man meint, dass sich diese in dem Bild befinden. Die Aufgaben in diesem Trainingsbereich sind nett, die Steuerung im Bereich Tastsinn ist allerdings nicht optimal.
Gedächtnis, Auffassungsgabe und Logik
Die Aufgaben aus dem Trainingsbereich Gedächtnis unterteilen sich in Farben merken, Fließband und Schlagzeug. Damit gehören Post-Its vielleicht der Vergangenheit an. Im Spiel mit den Farben muss man sich ein Bild mit eingefärbten Flächen merken und die Flächen anschließend wieder richtig einfärben. Der Trainingsbereich Gedächtnis ist ordentlich, der Schwierigkeitsgrad zwischen den drei Aufgaben schwankt allerdings stark. Ein ruhige Hand und eine schnelle Auffassungsgabe braucht man im gleichnamigen Trainingsbereich in den Aufgaben Muster merken, Buchstaben puzzlen und Stellwerk. Bei letzterer Aufgabe muss man Weichen möglichst schnell umstellen, dass der Zug sein Ziel ebenfalls möglichst schnell erreicht. Ein ordentlicher Trainingsbereich allerdings nichts wirklich Begeisterndes. Der Trainingsbereich Logik ist so etwas wie das Schwarze Schaf von „Think: Training für Körper und Geist“, da weder die Aufgabe Sudoku, noch Türme von Hanoi oder die Streichholzrätsel spielerisch überzeugen. Bei den Türmen von Hanoi muss man übrigens die Ringe von Türmen so setzen, dass die geforderte Endsituation entsteht.
Mehrspielermodus
Wer möchte kann „Think: Training für Körper und Geist“ in Wettkämpfen auch gegen Freunde bestreiten, wobei verschiedene Spielvarianten wie Wettrennen, Turniere und Dauerläufe bestritten werden können. Die angegebene Teilnehmerzahl von 16 menschlichen Spielern ist allerdings etwas geschönt, da man in diesen Fällen zwei Teams gegeneinander antritt.
Grafik und Sound
Willkommen auf dem...aber nein es handelt sich ja gar nicht um ein Handheldspiel, auch wenn die Übungen grafischen denen der kleinen Brüdern auf dem Nintendo DS ähneln. Wirklich begeistert kann man von der optischen Präsentation des Spieles nicht sein, denn dafür wirkt „Think: Training für Körper und Geist“ zu steril, öde, schlicht, eintönig, unschön und einfach langweilig. Auch akustisch ist der Blumentopf weit davon entfernt dem Entwickler überreicht zu werden, wobei die schon erwähnten Wörter öde, schlicht und einfach langweilig auch auf den Sound wie die Faust aufs Auge passen.
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