Nahezu zeitgleich zum Kinostart des Films Thor“ am 28. April 2011 erscheinen die Videospielumsetzungen und erweitern die Bibliothek der alternden Konsolengenerationen Nintendos um zwei weitere Titel. Der Film selbst musste sich mit durchschnittlichen Wertungen zufrieden geben und konnte damit nicht jeden erreichen. Nun besagt die Erfahrung, dass Lizenzspiele generell schlechter ausfallen als der Film. Damit ein Videospiel zum Filmstart bloß nicht fehlt, wird halbherzig in irgendeinem Entwicklerstudio noch schnell etwas gebastelt und zum Vollpreis in den Markt eingeführt. Bei „Thor“ durfte SEGA in die Werkstatt und schaffte es auch bereits am 29. April 2011 die passenden Umsetzungen zu liefern. Ob nun das Entwicklerteam den Beispielen der letzten Jahre gefolgt ist und nur einen ideenarmen Titel serviert hat, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

Hör' mal, wer da hämmert!
Der weise, alte König Odin brachte seinem Reich Asgard den Frieden und dieser sollte auch währen, bis eines Tages eine Trollarmee diesen Frieden brach. Unter Führung der Söhne des Königs Thor und Loki und der Hilfe der drei Elitekämpfer Hogun, Fandiral und Volstagg, versucht die Armee Asgards die Trolle zu vertreiben und den Frieden wiederherzustellen.
Damit beginnt für den Spieler sein Abenteuer. In der Rolle des Protagonisten Thor muss man die Trolle bezwingen. Dabei wird man unterstützt vom Bruder Loki, der den Spieler stets mit Tipps und Hinweisen versorgt. Auch die Freundin Sif nimmt an dem Kampf teil und unterstützt die Verteidigung Asgards. Die wichtigste Waffe ist ein Donnerhammer namens Mjöllnir, der dem Helden nie von der Seite weicht.
Gameplay und Steuerung
Um nun Asgard zu schützen, muss Thor in den verschiedenen Welten die Eindringlinge bekämpfen. Die Level sind nicht besonders verzwickt und das ganze Abenteuer verläuft demnach auch sehr linear. Es gibt stets nur einen Weg, dem der Spieler folgen muss. Ab und zu trifft man auf eine Verzweigung, die jedoch schnell überwunden ist, sodass man wieder im linearen Spielverlauf landet.
Die Trollen zu besiegen ist demnach die wichtigste Aufgabe des Spielers. Jedoch sind sie sehr leicht zu besiegen, sodass die Kämpfe generell nur den A-Knopf erzwingen. So kann man permanent auf den einen Knopf draufhauen und schlägt sich trotzdem erfolgreich durch. Daher ist es auch nicht zwingend nötig die vielen Kombinations-Attacken bei den einfachen Gegnern einzusetzen. Falls man selbst für eine gewisse Abwechslung sorgen möchte, kann man auch durch eine Bewegung des Wii Remotes den Hammer schwingen.

Gegenstände und Gegner
Da der Kampf gegen eine Trollarmee nicht besonders leicht sein dürfte, muss man als Thor auch perfekt ausgerüstet sein. So ist beispielsweise die Wahl der Waffe besonders wichtig, doch die Geschichte erleichtert einem die Entscheidung. Im Grunde basiert die ganze Story nur auf den Donnergott Thor und seiner Waffe Mjöllnir. Deshalb wird im ganzen Spiel nur mit dieser einen Waffe gekämpft. Es handelt sich hierbei auch nicht lediglich um einen Hammer, schließlich kann Mjöllnir viel mehr als eine gewöhnliche Werkstattutensilie. Durch die Götterkräfte erzeugt Thor Blitze, Donner und Druckwellen, die dem Gegner die Invasion Asgards deutlich erschweren. Weiterhin kann man den Helden mit Runen ausstatten, die seine Fähigkeiten erhöhen. Hier muss der Spieler selbst aber die perfekte Kombination finden, wie die Runen einzusetzen sind.
Wenn die Ausrüstung optimiert ist, geht es in den Kampf gegen die hässlichen Kreaturen, die die Heimat Thors befallen. Diese Wesen sind nicht besonders kräftig und sind deshalb nach einigen Hammerschlägen bereits erledigt. Im Gegensatz zu ihnen sind die Endgegner und die Zwischenbosse viel fordernder. Hier muss der Spieler den Schwachpunkt des Giganten entdecken und ihn dann auf diese Weise bezwingen.
Technik
Der Wii-Ableger von „Thor: God of Thunder“ nutzt oft die Bewegungssteuerung des Wii Remotes bzw. stellt dem Spieler die Option sie zu nutzen. Grafisch konnten andere Entwickler aus der Wii einiges mehr rausholen als SEGA mit diesem Spiel. Die Welten sehen nicht besonders schön aus und das ganze Spiel wirkt zu eckig und zu flach. Die Zwischensequenzen bestehen nur aus einzelnen Bildern und bauen kaum eine Spannung auf. Kombiniert mit der mittelmäßigen Synchronisation und dem unspektakulären Soundtrack ist das Spiel technisch unbefriedigend.

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