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Tiger Woods PGA Tour 09 All Play

von

Johannes K.

Seit zehn Jahren gibt es nun die Tiger Woods-Serie von Electronic Arts. Angefangen bei Tiger Woods `99“ für PC und Playstation, durchlebte die Videospiel-Reihe verschiedene Systeme und Plattformen. Bereits zum dritten Mal beehrt Eldrick "Tiger" Woods Nintendos neueste Heimkonsole und steht somit in direkter Konkurrenz zu Titeln wie „Pangya! Golf with Style“ oder „We love Golf!“. Wie sich die neuste Auflage von Tiger Woods PGA Tour schlägt und ob es ein glattes „Hole-in-one“ wird, wollen wir im Folgendem genauer untersuchen.

Einstieg leicht gemacht?

Nach dem erfolgreichen Starten des Spiels geht es so gleich ans Erlernen der wichtigsten Schlagtechniken. In Form eines Tutorials werden dem Spieler sowohl grundlegende als auch kniffligere Manöver gelehrt. Begonnen wird mit einem einfachen Abschlag. Hierbei hält man die Wii-Fernbedienung senkrecht nach unten, hält B gedrückt und holt zum Schlag aus. Je nach Schwunggeschwindigkeit und Schnelligkeit fliegt nun der weiße Kunststoffball über den Court. Hält man die A-Taste gedrückt zoomt das Spiel direkt auf den Zielpunkt. Dieser lässt sich via Steuerkreuz oder Pointer-Funktion genauer justieren um z.B. auf Einflüsse wie Wind und Gefälle zu reagieren. Den Schläger wechselt man durch Halten des B-Knopfes und gleichzeitiger Betätigung des Steuerkreuzes (oben/unten). Ist man sich nicht sicher, ob alle gewünschten Einstellungen zum Erfolg führen, sollte man zunächst einen Probeschwung ausführen. Hierfür betätigt man die Minus-Taste auf der Wii-Fernbedienung. Fast alle Befehle lassen sich sowohl per einfachen Tastendruck als auch mit der Pointer-Funktion ausüben. Tiger Woods PGA Tour 09 bietet nämlich erstmals ein HUD-ähnliches System. Es werden sämtliche Informationen und Einstellungsmöglichkeiten auf dem Bildschirm eingeblendet, was derweilen natürlich keine Neuerung darstellt. Vielmehr liegt die Neuerung im interaktiven Umgang mit dem Angezeigten. So lässt sich z.B. der so genannte „Loft“ (Winkelverhältnis zwischen Ball und Schläger beim Abschlag) via Pointer verändern. Hierfür zeigt man auf die eingeblendete „Lage-Anzeige“ und verschiebt diese mittels B-Taste. Weiterhin ist es möglich, dem schon abgeschlagenen Ball einen gewissen Spin hinzuzufügen. Dafür hält man die gewünschte Richtung auf dem Steuerkreuz gedrückt und schüttelt während des Flugvorgangs die Wii-Fernbedienung.

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Erläutert werden sämtliche Abschlagtechniken von „Hank Haney“, der euch in kleinen Animationen zeigt, wie die Steuerung funktioniert. Manko hierbei ist jedoch, dass EA, wie auch bei den Vorgängern, auf eine Lokalisierung vollkommen verzichtet hat. Wer Englisch gut beherrscht, sollte keine Probleme beim Verständnis der Anweisungen haben, doch zumindest Deutscher Bildschirmtext hätte dem Spiel sicher nicht geschadet. So würde einem so mancher Blick in die, immerhin deutsche, Spielanleitung erspart bleiben. Anzumerken sei auch, dass sich das Tutorial lediglich auf die „Schwungschwierigkeit“ Advanced und Standard bezieht. Für Gelegenheitsspieler und absolute Anfänger empfiehlt sich die neue „EA SPORTS-All-Play-Variante“. Bei dieser stark vereinfachten Version der Steuerung wird dem Spieler die Flugbahn des abzuschlagenden Balls angezeigt und ist somit eine große Hilfe für weniger routinierte Golfspieler. Insgesamt wird man gut in das Spielgeschehen eingewiesen und man erlangt schnell ein Gefühl für den richtigen Einsatz von Eisen und Wedges.

Mach Dir den Golfer und gehe auf Tour

Natürlich sind auch in der neuesten Version von Tiger Woods durchweg lizensierte Golfgrößen vorhanden. Doch viel interessanter ist es, selbst auf dem Grün zu stehen. Im „My Carreer-Modus“ erstellt man sich als erstes ein virtuelles Ebenbild. Von der Hautfarbe über Alter und Körpergröße bis hin zu Lachfalten und diversen Körpermaßen lässt sich alles sehr umfangreich einstellen. Sogar die guten Adidas-Hemden darf man sich überstreifen. Als Ergebnis der kreativen Arbeit erhält man einen Golfer, der einem doch schon recht ähnlich aussehen kann, mit dem man nun seine Golfer-Karriere starten kann.

Zu Beginn der Laufbahn wird einem empfohlen, den neuen „Club Tuner“ zu besuchen. Hier kann man an allen erdenklichen Feinheiten eines jeden Schlägers hantieren, ausprobieren und verbessern. Es gilt jedoch immer, Risiken und Möglichkeiten gegeneinander abzuwägen. Verpasst man nämlich einem Schläger zusätzliche Kraft, leidet die Präzision darunter. Hat man seine perfekten Justierungen vorgenommen, kann man zwischen drei verschiedenen Turnieren wählen.

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Entweder man entscheidet sich für die „PGA Tour Season“, den „FedEx-Cup“ oder für die „Tiger-Challenge“. Während man sich in erst genannter Variante von Grund auf hocharbeiten muss um in die Playoffs zu gelangen, kann man im „FedEx-Cup“ sofort die vier Final-Turniere spielen. Die Krönung ist allerdings die so genannte „Tiger Challenge“. In diesem Modus kann man, wenn man gut genug ist, gegen den besten Golfer aller Zeiten antreten. Doch bevor man Tiger Woods zeigt was man drauf hat, warten sieben Profi-Golfer aus aller Welt darauf, einem die Tour zu vermasseln. Auf dem Weg zum Tiger gibt es allerhand frei zu spielen. Zum einen gilt es, die staubige Vitrine mit unzähligen Trophäen zu füllen, zum anderen erhält man bei erfolgreich absolvierten Challenges neue Items im „Pro Shop“ wie z.B. hübsche neue Lederschuhe oder seidene Polo-Shirts.

Zwischendurch mal ne Kugel schieben

Wem so eine Golfer-Karriere zu stressig ist, den zieht es vielleicht eher auf das ruhige Grün. Im „Play Now-Modus“ wählt man die Anzahl der Spieler und steigt dann direkt ins Spiel ein. Neben dieser schnellen Variante gibt es auch die „Traditionellen Spielmodi“. Dahinter verbergen sich, wie der Name schon sagt, die klassischen Spielvarianten. Hier kann man z.B. im Modus „Skins“ um Geld zocken und in „Bloodsome“ in zwei Zweierteams gegeneinander antreten. Desweiteren steht ein „Arcade-Modus“ zur Verfügung. In diesem ist besonders „Battle Golf“ interessant. Dieses spielt man zu zweit. Der Gewinner eines Loches darf jedes Mal einen Schläger aus der Tasche seines Gegners nehmen oder seiner eigenen einen hinzufügen.

Wer die älteren Menschen und die hohen Kosten eines Golf-Clubs nicht verkraften kann und trotzdem mit Freunden golfen möchte, für den bietet Tiger Woods `09 außerdem einiges an Mini-Spielen und einen neuen Party-Modus.

Weltweit aufs Grün.

Zum ersten Mal darf man in einer Wii-Version von EAs Golf-Simulation auch online gegen Spieler aus der ganzen Welt antreten. Erfreulich hierbei ist, dass nicht auf das Freundes-Code-System Nintendos zurück gegriffen wird. Natürlich ist es trotzdem möglich gegen „Wii-Freunde“ anzutreten. Neben diesem Weg, Mitspieler zu finden, bietet euch die „Lobby“ ein umfangreiches Online-Portal. Diese ist in drei Zonen, „Social“, „Casual“ und „Competitive“, unterteilt. So ist es jedem Spieler frei gestellt, anhand seiner Fähigkeiten zu wählen, auf welche Gegenspieler er treffen möchte.

Grafik und Sound

Grafisch bietet das Spiel gewohnte solide Kost und sieht ein wenig besser aus als der Vorgänger. Sämtliche Animationen wirken realistisch, die Charaktere sauber und relativ detailreich. Einzig die Umgebung könnte ein paar mehr Feinheiten sowie Zuschauer vertragen. Soundtechnisch gibt es nix zu meckern. Unbeliebte Songs lassen sich problemlos abschalten und die Moderatoren wirken sehr stimmungsvoll.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Tiger Woods PGA Tour 2009 All Play ist in jedem Fall ein empfehlenswerter Titel. Im Vergleich zum Vorgänger hat EA logische und vor allem gut umgesetzte Neuerungen eingeführt. Umfangreiche Modi, Einstellmöglichkeiten sowie ein sehr gut gelungener Online-Modus tragen zum positiven Eindruck bei. Einzig die verbesserungswürdige Grafik trübt das Gesamtbild. Doch bei solch einer genialen und durchdachten Steuerung stört das kaum.

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