Bereits zum vierten Mal beehrt Tiger Woods nun schon die Wii-Besitzer mit einem Besuch. Jedes Jahr gab es dabei ein paar Neuerung hier, ein paar Experimente dort. Nun schickt sich der neueste Teil der Serie an, mit noch nie da gewesenem Realismus im Bereich der Steuerung zu glänzen. Nintendos Zusatz-Peripherie Wii MotionPlus ist dabei der impulsgebende Faktor. Wie gut die neue Handhabe funktioniert und was es sonst noch über Tiger Woods PGA Tour 10“ zu berichten gibt, erfahrt ihr in unserem Review.
Ich Golfer, du nix
Am Anfang jeder virtuellen Golfkarriere sollte man sich ein ebenso virtuelles Ebenbild schaffen. Hierzu lädt der umfangreiche Editor des Spieles herzlich ein. Hat man seinen Doppelgänger im Golfoutfit fertig gestellt, begibt man sich in einem der zahlreichen Modi auf 27 verschiedene und wunderbar gestaltete Kurse. Vom altbekannten Pebble Beach bis zum neuen Turnberry, hier wird einem die breite Palette zur Auswahl geboten. Neu sind dabei die optionalen Echtzeitwetterwechsel, die sich je nach Belieben de- oder aktivieren lassen. Ist das Wetter-Feature eingeschaltet, greift das Spiel automatisch auf die Informationen aus dem Wetterkanal zurück und lässt es somit auch im Spiel bitterlich nass wie in Rheinhausen oder wunderbar sonnig wie in Erfurt werden. Je nachdem welche Stadt denn im Wetterkanal ausgewählt wurde, gestaltet sich also das Wetter entsprechend.
Wie jedes moderne Sportspiel bietet auch Tiger Woods einen direkten Einstieg ins Spielvergnügen. Ohne große Umschweife kann man so im „Play Now-Modus“ direkt aufs Grün hinaus. Besonders geeignet ist dies natürlich für Golfveteranen, die weder ein Tutorial absolvieren wollen, noch Zeit für den Karriere-Modus mitbringen. In diesem bieten sich dem angehenden Star am Golfer-Himmel drei verschiedene Unter-Modi. In der „PGA Tour Season“ startet man als Amateur und muss sich für die so genannte „Q-School“ qualifizieren, um sich schließlich auf dieser das Ticket für die eigentliche PGA Tour zu sichern. Der zweite Modus ist der schon aus dem Vorgänger bekannte „FedEx Cup“. Hier spielt man direkt die vier finalen Playoffs, die man ansonsten erst am Ende der PGA Tour erreichen würde. Im letzten Modus „Tournament Challenge“ geht es schließlich darum, die berühmtesten Golfcourts und Clubs abzuklappern, um dort jeweils weltberühmte Turniere erfolgreich zu absolvieren.

Während der einzelnen Spiele verbessern sich natürlich auch des Golfers Skill-Punkte. Diese lassen sich wiederum unter „My Skills“ überblicken und verteilen. Unter „My Golfer“ kann man folglich das Auftreten, die Kleidung sowie die Animationen seines Alter Ego verändern und somit seinen Wünschen anpassen. Dieser Modus als auch der „Club Tuner“, sind dabei etwas für absolute Perfektionisten. In letztgenanntem lassen sich schließlich die einzelnen Schläger genau justieren und in unzähligen Probesessions stetig verbessern. Abschließend bietet „My Stats“ einige Statistiken rund um absolvierte Turniere, Trophäen und erzielte Rekorde. Somit veräußert der Karriere-Modus einen für ein „Tiger Woods“-Spiel bekannten, aber deshalb nicht schlechteren, riesigen, rundum zufriedenstellenden Umfang, der seines Gleichen sucht.
Ein Rasen mit 18 Löchern
Hat man vom individuellen Dasein genug, sollte man sich direkt auf dem nächsten Weg in die „Game Modes“ stürzen. Hier gibt es in den Kategorien „Traditional“, „Arcade“ und „Mini-Games“ zahlreiche Spielvariationen. Die meisten lassen sich sogar mit mindestens zwei Spielern spielen, und bieten somit auch eine Menge Spaß im Mehrspielerbereich. Zur Auswahl steht zum Beispiel das Spiel „Ringe“. In diesem muss man den Ball durch bunte, aufeinanderfolgende Tore befördern. In „Capture the Flag“ kommen sämtliche Ego-Shooter-Fans auf ihre Kosten. Dabei gilt es, dem Gegenspieler die Fahne durch gezielte Abschläge zu stibitzen. Sogar eine Art Mini-Golf kann man mit bis zu vier Spielern absolvieren. Will man noch mehr mit seinen Freunden erleben, sollte man die „Golf Party“ nicht missen. In diesem Modus kann man sich nämlich über eine längere Zeit in verschiedensten Kategorien messen.

Die volle Kontrolle
Bekanntermaßen und wie eingangs erwähnt, ist „Tiger Woods PGA Tour 10“ auf Nintendos Wii-Fernbedienungs-Erweiterung MotionPlus ausgelegt. Und um die Frage gleichweg zu klären: Ja, die neue Steuerung fühlt sich absolut realistisch an und stellt alles bisher Dagewesene in einen nicht unbeträchtlichen Schatten. Der Schläger verhält sich praktisch eins zu eins zu den Bewegungen vor dem Fernseher. Die Beschleunigungssensoren tun letztendlich den Rest und vermitteln einen sehr hohen Grad an Realismus sowie ein fantastisches Spielgefühl. Besonders im neuen „Disc Golf“ zeigt sich die ganze Stärke des neuen Wunder-Zubehörs. Jeder Neigungswinkel beim Halten der Frisbee wird erkannt und sämtliche Abwurfbewegungen perfekt auf den Bildschirm übertragen. Ziel bei dieser relativ neuen Sportart ist es, die Frisbeescheibe in einen im Grün befindlichen Korb zu versenken. Die Regeln verhalten sich dabei ähnlich wie beim Golf. Insgesamt kann man alle 27 Kurse aus dem Golfbereich absolvieren. Leider kann man „Disc Golf“ weder online noch in irgendwelchen Turnieren spielen, was etwas schade ist, da sich das etwas andere Spielprinzip wunderbar dafür eignen würde.
Ich bin drin!
Auch dieses Jahr bietet der Tiger wieder einen Online-Modus. Entweder misst man sich hier in zahlreichen Turnieren mit weltweiten Gegnern oder sucht sich direkt seine Konkurrenten aus. Entweder durchforstet man hierfür den EA Buddies-Bereich oder greift auf seine Wii-Freunde zurück. Einen Freundescode braucht man also nicht für „Tiger Woods PGA Tour 10“.
Platzbeschaffenheit und Soundkulisse
Grafisch präsentiert sich die gestreifte Katze in einem guten Gewand. Die Animationen gehen mit der fantastischen Weitsicht einher und bilden eine stimmungsvolle Atmosphäre. Das kleinere ab und zu auftretende Kantenflackern lenkt so gut wie gar nicht vom Spielvergnügen ab. Der Sound könnte zugegebener Maßen hier und da verbessert werden.
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