Jedes Jahr im frühen Sommer kommt der Tiger aus dem Dickicht, samt Schläger und seinem weißen Ball. Die Rede ist natürlich von Tiger Woods PGA Tour 2011“, das auch in diesem Jahr um die virtuelle Gunst des grünen Sports kämpft. Was sich Electronic Arts in diesem Jahr hat einfallen lassen, um noch einen drauf zu setzen oder ob man des Tigers private Dusseleien anmerkt, erfahrt ihr in unserem Review.
Grün bleibt grün und Ball bleibt Ball
Lagen im letzten Jahr die Neuheiten noch auf der sprichwörtlichen Hand, muss man in diesem Jahr schon genauer hinsehen. Die 2010er Version beeindruckte mit neuer Wii MotionPlus-Steuerung und einem witzigen Disc-Golf-Modus. Auch in diesem Jahr kommt man wieder in den Genuss der wirklich präzisen und leicht eingehenden Steuerung. Dennoch sind tatsächlich ein paar Neuerungen auszumachen. Zum einen wäre da das neue „True View“, das es einem ermöglicht, in die Ego-Perspektive des jeweiligen Golf-Protagonisten zu schlüpfen. EA verspricht hier zwar ein noch realistischeres Spielerlebnis, jedoch wird das Spiel eher erschwert, fehlt doch in der Ego-Perspektive die Einsicht des Schwungbereichs des Schlägers.
Die zweite erwähnenswerte Innovation ist die Erweiterung der Schwingschwierigkeiten, der so genannten „Swing Difficulties“. Wählt man hier zum Beispiel „Tour Pro“, registriert das Spiel sogar die Handgelenkdrehungen des Spielers, die sich natürlich beim Abschlag auf den Flug des Golfballs auswirken. Weiterhin gibt es erstmals einen wählbaren Schwierigkeitsgrad, der allerdings kaum Auswirkungen auf das Spielgeschehen hat, vielmehr soll er sicherlich ein „Aufgehobensein“ für Neulinge suggerieren.
Weit bleibt weit und hoch bleibt hoch
„Tiger Woods PGA Tour“ steht spätestens seit letztem Jahr für einen riesigen Umfang, der – möchte man alles durchspielen – einige Zeit an die Konsole fesselt. Auch in der neusten Version bekommt man allerhand geboten. Neu ist diesmal die Integration des in der Golfwelt beliebten Ryders Cup, in dem verschiedene Teams gegeneinander antreten. Auch in Sachen Online-Gaming darf man nun auch im spaßigen Disc-Golf in EAs Web-Lobby platznehmen und eine Runde gegen Freunde oder Fremde spielen. Für Familien- und Party-Anhänger bieten Mini-Golf und die Golf-Party des Spiels einiges an Unterhaltung, diese fanden sich allerdings auch bereits im Vorgänger wieder.
Selbstverständlich ist auch 2010 das komplette Lizenz-Paket mit an Bord. Fast 30 Kurse lassen sich bespielen, dutzende Golfgrößen kennenlernen und unzählige Werbebanner betrachten.
Gut sieht nicht ewig gut aus
Bemühte man sich also bei den Spielmodi und der Steuerung noch um Verbesserungen und Erweiterungen, belässt man die Grafik auf gleichem Niveau. Zwar ist diese nicht unbedingt schlecht, man darf aber davon ausgehen, dass man mit ein wenig mehr Aufwand an Arbeit etwas mehr aus Nintendos weißer Heimkonsole herauskitzeln hätte können. Auch bei der Soundkulisse belässt man alles beim Alten und so bekommt man auch in diesem Jahr keine stimmungsvolle Publikumsatmosphäre.
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