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Tintenherz

von

Jens Jordan

Am 11. Dezember 2008 kam der Film Tintenherz mit Brendan Fraser in die deutschen Kinosäle. Dabei handelt es sich um die Jugendbuchumsetzung des ersten Bandes der Tintenherz-Trilogie von Cornelia Funke. Die entsprechende Videospielumsetzung darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Inwieweit diese ebenso erfolgreich wird wie die Buchreihe muss sich allerdings erst noch zeigen.

Geschichte

Der Buchbinder Mo hat eine einzigartige Begabung - seine Stimme ermöglicht es ihm Gegenstände und Personen aus Büchern lebendig werden zu lassen. Als seine Tochter Meggie noch sehr klein ist, liest er seiner Frau aus dem Buch Tintenherz vor. Dadurch werden der Bösewicht Capricorn und seine Schergen in die reale Welt gelesen und seine Frau im Gegenzug in Tintenherz. Die Jahre vergehen und die Suche nach einer Möglichkeit seine Frau zu befreien scheint schon vergebens, als das Schicksal zuschlägt und Mo und Meggie in ein Abenteuer voller Rätsel und Gefahren führt.

Das Abenteuer beginnt…

Den Anfang nimmt die Geschichte in einer alten Bibliothek, in der Mo ein weiteres Exemplar des Buches Tintenherz findet und Mo und die mittlerweile zwölfjährige Meggie anschließend mit einem Schlitten flüchten müssen, denn eine mysteriöse Macht soll von den Bösewichten aus dem Buch befreit werden. Hier startet das Nintendo-DS Spiel und damit das erste einer Hand voll Minispiel, die immer mal wieder die ansonsten ablaufenden Point & Click-Adventure-Abschnitte unterbrechen und für die notwendige Abwechslung sorgen sollen. Wirklich innovativ sind diese Minispiele allerdings nicht, eigentlich ärgert man sich zeitweise sogar, dass man nach dem Suchen, Sammeln und Kombinieren von Gegenständen immer mal wieder diese Missionen“ bestreiten muss, die wenig inspirierend daherkommen. Weder die schon erwähnte Schlittenfahrt noch das Schleichen in Capricorns Festung oder die Durchführung eines Raubzugs begeistern einen wirklich. Positiv dagegen sind die schon erwähnten Point & Click Adventure Abschnitte, die zum Glück den Hauptteil des Spiels ausmachen. Die Suche nach wichtigen Utensilien für eine bestimmte Aufgabe, beispielsweise Papier, Lesezeichen und Stempel zum Buchbinden, und die Kombination von Gegenständen, beispielweise eines Trichter mit einem Schlauch aus dem Aquarium, um ein Abhörinstrument zu erschaffen mit dessen Hilfe man auf einem kleinen Hocker doch das Gespräch im Nebenzimmer abhören kann, machen viel Spaß und sind das, was die Fans von der Videospielumsetzung von Tintenherz erwartet haben.

…doch die Suche hat schon lange angefangen.

Während des Spiels ist man allerdings nicht nur auf einen einzigen Charakteren beschränkt, sondern schlüpft immer mal wieder in die ein oder andere Rolle, wie Mo, Meggie oder Staubfinger, um alle Seiten der Geschichte mitzubekommen. Nach und nach werden so immer weitere Schauplätze der Handlung von den Charakteren besucht und vor allem untersucht, was dazu führt, dass man immer etwas mehr der Geheimnisse der märchenhaften Welt in Tintenherz enträtselt. Eine schöne Sache dabei ist, dass man sich auf Knopfdruck anzeigen lassen kann, an welchen Stellen man überhaupt mit seiner Umwelt interagieren kann, was den Frustfaktor recht niedrig hält. Das Abenteuer findet während der gesamten Zeit übrigens statt, indem der Nintendo DS wie ein Buch gehalten wird, was man schon aus diversen Gedächtnistrainern kennt. Dadurch erreicht man tatsächlich, dass man sich atmosphärisch wie in ein Buch versetzt fühlt.

Grafik und Sound

Tintenherz hat zwei Gesichter - zum einen sind dort märchenhafte Standbilder von Mos Haus, Tante Elinors Villa oder Capricorns Dorf und auch die Charaktere sehen nicht schlecht aus. Zum anderen wirken sämtliche Bewegungen künstlich und stockend und die Grafik bei den Missionen passt eigentlich nicht zum restlichen Spiel. Man sollte in diesem Zusammenhang eigentlich etwas mehr von der Videospielumsetzung eines deutschen Fantasy-Bestsellers erwarten, bei dem der Erfolg eigentlich schon vorprogrammiert ist. Musikalisch erinnern einen die Melodien an eine Mischung aus einer Weihnacht- und Märchenwelt, was noch nicht einmal weit von der tatsächlichen Welt entfernt ist.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Mit gemischten Gefühlen habe ich das Abenteuer von Mo und Meggie einige Monate nach dem Lesen des Buches gespielt. Zum einen sind die Point & Click-Adventure-Abschnitte wirklich gelungen und die Atmosphäre wird ordentlich auf den kleinen Handheld übertragen. Zum anderen wirken einige Animationen hölzern und es stören die zur Auflockerung ins Spiel integrierten Missionen in Form von Minispielen doch wesentlich den Spielfluss. Am Ende steht die 7 in der Wertung und der Hinweis, dass für die beiden in den nächsten Jahren erscheinenden Videospielumsetzung von Tintenblut und Tintentod noch Luft nach oben vorhanden ist.

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