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Titeuf: Mission Tanja

Titeuf ist ein Versuch aus Frankreich, Spongebob und Disneys "Große Pause" unter einen Hut zu bringen. Zusammen mit seinen etwa 10 Jahre alten Kumpanen deckt er verschiedene sexuelle Phänome auf, von denen er bisher nur etwas gehört hatte, aber nichts genaueres in Erfahrung bringen konnte. Noch nie von Titeuf gehört? Kein Problem, bevor das Testmuster im Briefkasten lag wusste ich auch nichts mit dem Namen anzufangen. Der blonde Racker scheint aber dennoch einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht zu haben, sonst würde man nebst einer Comicreihe und einer Fernsehserie nicht auch noch ein Spiel in den Handel werfen.

Ein Problem

Titeuf hat ein Problem: Er steht total auf Tanja, ein Mädchen mit Pferdeschwanz und etwas zu weit hervorgehobenem Kinn. Doch sie mag ihn nicht. Zumindest nicht so gerne wie seine Klassenkameraden, denn wie die Liste von Tanja zeigt, ist Titeuf in der Aufzählung weit abgeschlagen. Das will er natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Ein Kollege berichtet ihm, dass seine Allerliebste auf ganz Mutige steht. Er macht sich also auf, um in seiner Stadt 36 Mutproben zu bestehen, welche sich allesamt in Form von Minispielen äußern. Moment! Schon wieder Minispiele? Man möchte meinen, der DS hätte davon doch langsam wirklich genug. Möchte man eine Spielesammlung kaufen, kann man zwischen den Referenztiteln Wario Ware und Project Rub entscheiden. Hat Titeuf da überhaupt Existenzberechtigung?

Mit dem Roller durch die Stadt

Das erste was auffällt, ist die Präsentation. Man bewegt sich nicht durch ein bloßes Textmenü, um das jeweilge Spiel auszuwählen, sondern läuft in einer überschaubaren 3D-Welt herum. Die Grafik ist hierbei eher zweckmäßig ausgefallen, was aber nicht richtig stört. Steht man vor bestimmten Objekten oder Personen erscheint ein Symbol, dass darauf hinweist, dass hier ein Minigame gestartet werden kann. Es erfolgt eine kleine Handlung als Einleitung, die erzählt, wie es zu der "Mutprobe" kommt. Diese Einleitungen müssen übrigens bei einem Spielversagen erneut angeschaut werden, ist das Spiel aber einmal erfolgreich beendet, so kann es im Storymodus nicht wieder gestartet werden.

Die Minispiele fallen relativ unterschiedlich aus – einmal muss sich Titeuf bei einem Kinobesuch heimlich den Raum wechseln, ein anderes mal muss ein Plüschtier mittels des Mikros aufgepustet werden. In einigen Fällen wird auf die tradionelle Steuerung zurückgegriffen, die Features des DS werden ebenfalls oft genutzt. Es kommt vor, dass die Spielchen zwei Minuten dauern, andere erinnern von ihrer Dauer her an Wario Ware. Irgendetwas wirklich Neues kriegt man nicht zu sehen – häufig meint man, eine Passage bereits in einem anderem Spiel gemeistert zu haben.

Ein Spaß für Jung und Alt?

Im späterem Spielverlauf gerät man in Besitz eines Tretrollers, mit welchem man sich leichter durch die einzelnen Stadtviertel bewegen können soll – auch ein paar Minispiele werden auf zwei Rädern bestritten. Die Entwickler scheinen nur vergessen zu haben, eine für Menschen nachvollziehbare Physik einzubauen – die Geschwindigkeit scheint nicht beeinflussbar. Dennoch ist zu erkennen, dass die Entwickler sich Mühe gemacht haben, dass Spiel so zu gestalten, dass es auch von Kindern gemeistert werden kann.

Eine Sache, die "Titeuf: Mission Tanja" noch ein wenig abgerundet hätte, wäre ein Multiplayermodus gewesen. Ich denke, gerade die Zielgruppe hätte großen Spaß daran gehabt, über W-LAN mit ihren Freunden die Minigames zu zocken. Ein Zusatzmodus sorgt jedoch dafür, dass die Moddulbesitzer wenigstens gegenseitig ihre Highscores brechen können.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Zu sagen, "Titeuf" hätte mir keinen Spaß gemacht, wäre gelogen. Positiv aufgefallen sind mir solche Feinheiten, wie beispielsweise das Abhaken einer Mission auf dem Touchscreen zum Speichern. Das Spiel versucht an der einen und der anderen Stelle, Humor aufzubauen – dieser kommt aber sehr lasch daher. Das Abenteuer ist nicht sonderlich groß geraten, dass die Mutproben erst durch die 3D-Welt angelaufen werden müssen, ist im Nachhinein nicht viel mehr als eine künstliche Spielstreckung. Empfehlen kann ich Titeufs Mutproben Fans der Serie, da diese an kein vollkommen vermurkstes Lizenzspiel geraten, und denjenigen, die die Minigames aus Project Rub und Wario Ware bereits blind beherrschen.

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