Als die „Tomb Raider: Definitive Edition“ am 18. November 2025 endlich auf der Nintendo Switch erscheint, erfüllt sich für viele Fans ein lang geäußerter Wunsch: Lara Crofts modernes Debüt überall unterwegs erleben zu können. Doch die Frage ist klar: Kann ein über zehn Jahre altes, technisch anspruchsvolles Action-Abenteuer auf Nintendos Hybridkonsole heute noch überzeugen oder geht auf dem Weg in die mobile Welt zu viel verloren?

Der Weg zur Heldin beginnt
Die Neuinterpretation von „Tomb Raider“ erzählt die Entstehungsgeschichte einer jungen Lara Croft, die eigentlich nur mit einem Forschungsteam unterwegs ist, bis ein Sturm das Schiff zerstört und sie auf der mysteriösen Insel Yamatai ums Überleben kämpfen muss.
Die Story gehört auch heute zu den stärksten Aspekten des Spiels. Lara wirkt verletzlich, aber entschlossen; ihre Entwicklung vom unsicheren Neuling zur entschlossenen Abenteurerin ist glaubwürdig und emotional erzählt.
Die Atmosphäre der Insel ist nach wie vor dicht, doch auf der Switch sind die grafischen Abstriche stärker spürbar. Beleuchtung und Details wurden sichtbar vereinfacht, wodurch besonders dunkle Gebiete weniger eindrucksvoll wirken. Trotzdem bleibt der Grundcharme des Settings erhalten und zieht einen auch 2025 noch schnell hinein.
Nach wie vor dynamisch und sauber umgesetzt
Spielerisch zeigt die „Definitive Edition“ auch auf Switch, warum der Reboot damals so gelobt wurde: abwechslungsreiche Kletterpassagen, taktische Kämpfe, Stealth-Optionen, sowie Laras vielseitiger Bogen bilden ein stimmiges Gesamtpaket.
Die Steuerung wurde sauber auf die Switch übertragen. Besonders erfreulich: Die Bewegungen fühlen sich weiterhin präzise an und die Kombination aus Schießen, Ausweichen und Klettern bleibt intuitiv und flüssig.
Die Lernkurve ist angenehm, neue Fähigkeiten werden im Verlauf freigeschaltet und bringen spürbare Verbesserungen. Trotz des Alters wirkt das Gameplay erstaunlich frisch, vor allem dank der atmoshärischen Inszenierung.

Leveldesign und Abwechslung
Die Insel Yamatai ist in mehrere gut voneinander abgegrenzte Gebiete unterteilt, die jeweils ihre eigene Stimmung vermitteln, von stürmischen Berggipfeln über verwitterte Tempelanlagen bis hin zu dichten Wäldern und dunklen Höhlen. Jede Region bringt neue Eindrücke und Herausforderungen mit sich, sodass das Abenteuer angenehm abwechslungsreich bleibt.
Im Laufe des Spiels erhält Lara immer wieder neue Fähigkeiten und Werkzeuge, etwa ihr verstärktes Kletterbeil oder spezielle Pfeilarten, durch die sich weitere Wege öffnen und Rätsel anders gelöst werden können. Diese stetigen Erweiterungen sorgen dafür, dass das Spielgefühl dynamisch bleibt und man kontinuierlich dazulernt.
Auch wenn man den Schwierigkeitsgrad zu Beginn frei wählen kann, steigert das Spiel seine Anforderungen im Verlauf spürbar: Kämpfe werden umfangreicher, Gegner koordinierter und Umgebungen komplexer.
Gleichzeitig bleibt die Balance fair. In manchen actionreichen Momenten wird jedoch deutlich, dass die Switch-Hardware an ihre Grenzen stößt, etwa wenn visuelle Effekte reduziert wirken oder die Übersicht in hektischen Szenen etwas leidet.
Sammelobjekte, Nebeninhalte und Spielzeit
Abseits der Hauptkampagne bietet die Nintendo-Switch-Version von „Tomb Raider: Definitive Edition“ viele zusätzliche Aktivitäten. Durch das Finden von Dokumenten, Relikten und GPS-Caches entdeckt man immer mehr über die Geschichte der Insel und über frühere Ereignisse, die sich dort abgespielt haben. Diese Fundstücke sind sinnvoll in der Welt verteilt und regen dazu an, jedes Gebiet noch gründlicher zu erkunden.
Ein weiteres Highlight sind die optionalen Gräber, in denen kleine, clever gestaltete Physikrätsel warten. Sie erinnern an klassische Elemente der Reihe und bieten eine angenehme Abwechslung zu den actionreichen Momenten der Hauptstory.
Insgesamt ergibt sich so eine Spielzeit von etwa 10 bis 12 Stunden für die Hauptmission. Wer alle Fundstücke entdecken und sämtliche Gräber lösen möchte, kann problemlos bis zu 18 Stunden oder mehr auf Yamatai verbringen.

Mehrspieler-Modus
Ja, auch auf der Switch ist der Multiplayer enthalten, inklusive Online-Funktion. Allerdings zeigt sich hier am deutlichsten, dass der Modus aus einer anderen Zeit stammt.
Die kleinen Karten, die recht simplen Ziele und die grundlegende Technik wirken heute eher nostalgisch als zeitgemäß. Für kurze Runden ist der Modus nett, doch der Fokus bleibt eindeutig auf der Einzelspieler-Kampagne.
Technik und Grafik als Knackpunkt
Die Switch-Version zeigt deutlich sichtbare grafische Abstriche: Texturen wirken weniger scharf, Schatten und Beleuchtung sind vereinfacht und auch Effekte wurden reduziert. Im Handheld-Modus fällt das weniger ins Gewicht, doch am Fernseher werden die Einschränkungen klarer sichtbar.
Die angestrebte Bildrate von 30 FPS wird im Normalfall erreicht, kann in größeren Gefechten oder weitläufigen Gebieten jedoch spürbar schwanken. Die Ladezeiten liegen im erwartbaren Rahmen, fallen aber länger aus als auf anderen Plattformen.
Trotz dieser technischen Kompromisse bleibt das Spiel insgesamt gut spielbar und bietet die Möglichkeit, „Tomb Raider“ erstmals vollständig unterwegs zu erleben.
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