Die Wirtschafts-Simulationen von Two Point Studios zeichnen sich durch ihre humorvolle Herangehensweise an sonst dröge Verwaltungsaufgaben aus. Nach Krankenhäusern und Universitäten, zog es das britische Entwicklerstudio für den dritten Teil in die Welt der Museen. Mittlerweile ist „Two Point Museum“ auch für Nintendo Switch 2 erschienen. Obwohl wir nicht genug davon bekamen unsere eigenen Ausstellungen zu kuratieren, hat uns die Performance auf der Nintendo Switch 2 enttäuscht.
Erkunden, Entdecken, Verwalten
In „Two Point Museum“ müsst ihr als Museumsdirektor:in die Verwaltung mehrerer Museen übernehmen. Dazu zählen verschiedenen Aufgabenbereiche, denen ihr gleichermaßen nachkommen müsst, um den Erfolg eurer Museen zu sichern. Das fängt mit der Personalverantwortung an. Neben Assistenten, Hausmeistern und Sicherheitskräften müsst ihr Experten einstellen, die ihr per Helikopter auf Expeditionen schickt, um neue Exponate zu entdecken.
Diese spezialisieren sich thematisch auf klassische Themen wie Urzeit oder Botanik, aber für die „Two Point“-Spiele typisch auch auf hanebüchene, wie zum Beispiel das Übernatürliche und Geister. Zum Spieleinstieg beginnt ihr mit klassischen Exponaten wie Fossilien oder Aquarien und arbeitet euch zu den spezielleren hervor, was bei der Vielzahl an zu lernenden Spielmechaniken den Einstieg erleichtert.

Ein gut gestaltetes Museum in „Two Point Museum“ wirkt wie ein Abenteuerspielplatz
Auf Forschungsreise
Vor jeder Expedition stellt ihr ein Team aus euren Angestellten zusammen. Je nach Ziel, benötigt es andere Expertisen. Geht die Forschungsreise in den Dschungel, solltet ihr einen Experten der Botanik mitschicken. Geht es auf eisige Bergwanderung, benötigt es jemanden mit Überlebensfähigkeiten.
Mit fortschreitendem Erfolg, öffnen sich immer weitere Forschungsziele, die mitunter gefährlich für eure Angestellten sein können und im schlimmsten Fall sogar deren Leben fordert. Das Risiko lohnt sich wegen der besonders seltenen Exponate aber meistens. Außerdem können Gedenktafeln an verunglückte Abenteurer im Museum als lockende Ausstellungsstücke platziert werden. Makaber, ja, aber die Gäste lieben es.

Über die Karte gelangt ihr zu neuen Expeditionszielen, an denen ihr neue Exponate finden könnt
Mehr Gestaltungsfreiheiten
Während eure Experten an exotischen und längst vergessenen Orten nach Relikten und Gegenständen vergessener Zeiten suchen, seid ihr damit beschäftigt euer Museum auszugestalten. Im Gegensatz zu den Vorgängern, bietet „Two Point Museum“ viel mehr Freiheit bei der eigentlichen Gestaltung. Statt festgelegte Räume mit vorgegebenen Gegenständen auszustatten, könnt ihr die Grundrisse eures Museums mit Trennwänden frei gestalten und eigene Raumaufteilungen vornehmen.
Bei aller Lieber zum Detail auf den Ausstellungsflächen, müsst ihr auch die Bedürfnisse eurer Gäste und des Personals im Blick behalten. Sanitäranlagen, Pausenräume, aber auch Souvenir-Shops und Cafés dürfen nicht fehlen, um die Stimmung aufrecht zu halten. Wie in „Two Point Campus“ und „Two Point Hospital“ tragen Sauberkeit und Ausstattung maßgeblich zur Zufriedenheit eurer Besucher:innen bei. Der Museums-Thematik folgend, geht es euren Besucher:innen aber auch darum, Kultur zu atmen und von den Ausstellungsstücken etwas zu lernen — was diese dann mit Spenden belohnen und den Fortbestand eures Museums sichern.

Ein zufriedener Museumsbesucher belohnt euch mit großzügigen Spenden
Dafür ist es wichtig Informationstafeln in der Nähe euerer Exponate zu platzieren, aber auch thematisch passende Dekorationen zu wählen. Exponate erzielen höhere Begeisterungswerte, wenn sie mit den richtigen Dekorationen oder ausgewählten anderen Ausstellungsstücken platziert werden. Die richtige Platzierung der von euch gewählten Gänge und Räume ist dadurch gefühlt wichtiger als in früheren Spielen der Reihe. Besonders wenn es darum ging, gleichzeitig die Personalwege kurz zu halten und spannende Museeumstouren anzubieten, gestalteten wir die Grundrisse unserer Museen häufig um und fanden Spaß an der stetigen Optimierung.
„I got 99 problems“
Es ist bemerkenswert wie einfallsreich und vielseitig sich „Two Point Museum“ mit den Eigenheiten seiner Thematik auseinandersetzt. Ein Problem, das ein Museum ständig bedroht, ist die Gefahr durch Einbrecher und Diebesbanden. Wenn ihr ein seltenes Exponat geborgen habt, solltet ihr an den Sicherheitsmaßnahmen nicht sparen, da die Ganoven nicht einmal den Weg durch die Kanalisation scheuen, um in euer Museum einzusteigen. Zusätzlich zur richtigen Dekoration, den richtigen Besucherströmen und ausreichend Toiletten, müsst ihr auch genügend Kameras zur Videoüberwachung platzieren und eure Sicherheitskräfte schulen. Und wenn ihr einen gefrorenen Höhlenmenschen in euer Museum stellt, solltet ihr genügend Klimageräte platzieren — andernfalls könnte der Herr mit der Keule wieder lebendiger werden als euch lieb ist.
Stetig kommen neue Verantwortlichkeiten und Aspekte hinzu und vergrößern eure Aufgabenbereiche. Diese Vielseitigkeit zeichnet eine gute Wirtschaft-Simulation aus, immerhin geht es darum stets das Gleichgewicht zwischen allen Gewerken zu wahren. „Two Point Museum“ gelingt es diese verständlich und schrittweise zu vermitteln, sodass wir uns zu keinem Zeitpunkt überfordert oder gar frustriert fühlten.

Achtet ihr nicht auf die richtige Temperatur, wird dieser Kollege wieder lebendig
Performanceprobleme schmälern Gesamteindruck
Während wir uns fragen, ob „Two Point Museum“ der bislang spaßigste Teil der Reihe ist, mindern die Probleme der technischen Umsetzung unseren positiven Gesamteindruck. Auch in „Two Point Museum“ haben wir immer noch Probleme bei der Navigation durch die Menüs mit dem Controller. Viel zu oft hatten wir Probleme, bestimmte Menüpunkte mit den Schulter- oder Richtungstasten aufzurufen. Ein radiales Menü für bestimmte Funktionen wäre auf Konsolen zugänglicher. Auf der Nintendo Switch 2 hätten wir uns auch eine Unterstützung des Maus-Modus gewünscht, der optimal gewesen wäre, um die auf den PC optimierten Menüs zu navigieren.
Noch stärker ins Gewicht fallen aber die Performanceprobleme. Mit zunehmender Größe unserer Museen und Besucherzahlen, machten sich Einbrüche der Bildrate immer stärker bemerkbarer. Außerdem wurden Eingaben nur noch mit Verzögerung wahrgenommen. Das Problem ist nicht Handheld spezifisch, sondern trat auch im TV-Modus auf. Bei stockender Bildrate und verzögerter Eingabe, wurde es immer schwieriger bestimmte Exponate auszuwählen. Bereits „Two Point Hospital“ und „Two Point Campus“ hatten auf der älteren Hardware der Nintendo Switch technische Schwierigkeiten. Durch die höhere Leistung der Nintendo Switch 2 hatten wir uns ein besseres Ergebnis bei „Two Point Museum“ erhofft.
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