Das LineUp der Wii U für 2014 kann derzeitig nur in Bezug auf Qualität
überzeugen. Die Quantität lässt bedauerlicherweise noch zu wünschen
übrig. Grund genug sich einmal im eShop umzuschauen, ob die eigene
Spielesammlung nicht um einen Download-Spiel ergänzt werden sollte. Seit
einigen Tagen ist im eShop Unepic“ erhältlich, welches sich (schon
vorweg genommen) für die Ergänzung der eigenen Spielsammlung anbietet.

Geschichte
Pen & Paper Rollenspiele erfreuen sich auch heute noch einer
unglaublichen Beliebtheit. Auch Daniel, seines Zeichens bekennender Fan
von Videospielen, Comic und Science-Fiction Filmen, kommt an einem
Spielabend mit Freunden erstmalig in Kontakt mit einem Pen & Paper
Rollenspiel. Da er sich allerdings bei dem Abenteuer mit seinen Freunden
nicht besonders geschickt anstellt, beschließt er erst einmal eine
Toilettenpause einzulegen. Leider geht auf dem Weg zur Toilette das
Licht aus. Daniel kramt das Feuerzeug aus seiner Tasche und ist erstaunt
sich in den Gewölben eines riesigen Schlosses wiederzufinden. Doch
damit nicht genug, denn ein Schatten ergreift Besitz von seinem Körper,
um ihn zu kontrollieren. Doch das Vorhaben des Schattens misslingt und
er wird selbst zum Gefangenen. Der Schatten kann allerdings mit Daniel
kommunizieren und wird ihn von nun an belügen und betrügen, damit er
einen schnellen Tod stirbt und der Schatten so wieder befreit wird.
Der Weg eines Kriegers
Nach und nach bekommt man heraus, dass Daniel irgendwie in Harnakon’s
dunklem Schloss gelandet ist und nun einen Weg zurück zum geselligen
Spieleabend bei seinen Freunden finden muss. Daniel wird nun Harnakon‘s
Schloss, bestehend aus der Kanalisation, der Bücherei, dem Laboratorium,
den Hallen und dem vergessenen Turm, erkunden und sich den dort
lauernden Gefahren stellen. Über 200 Räume wird man auf der Suche nach
einem Rückweg durchkreuzen, in denen von kleinen Fledermäusen über
Gnome, Skelette bis hin zu fleischfressenden Pflanzen alles lebt, was
man an Kreaturen aus Pen & Paper Rollenspielen kennt. Zahlreiche
verstecke Wege und Geheimräume müssen gefunden werden, um beispielsweise
wiederum Kerker- oder Torschlüssel zu finden. Parallelen zur
„Castlevania“-Reihe sind dabei nicht von der Hand zu weisen.
Doch damit begnügt sich „Unepic“ nicht, denn auf das 2D-Action Adventure
setzt der spanische Entwickler EnjoyUp Games noch ein
Rollenspiel-System drauf. Für besiegte Gegner bekommt man
Erfahrungspunkte und steigt so nach und nach Stufe für Stufe auf. Dabei
bekommt man die Möglichkeit seine Attribute, unterteilt in Konstitution,
Tränke, Rüstung und Magierobe oder wahlweise auch den Umgang mit Waffen
zu verbessern. Letztere unterteilen sich in die acht Kategorien
Schwerter, Dolche, Zauberstäbe, Magierstäbe, Stangenwaffen, Äxte,
Streitkolben und Bögen. Die über 100 Waffen sind in Schatztruhen zu
finden oder bei den im Schloss anzutreffenden Händlern gegen Gold
käuflich zu erwerben. Zusätzlich kommt man auf beide Arten auch in den
Besitz von Kleidungsstücken, die einem eine bessere Verteidigung gegen
Angriffe von Feinden bieten.

Ausrüstung eines Kriegers
70 unterschiedliche Schutz-, Angriffs- und Erkundungszauber stehen
zusätzlich zur Verfügung, die man durch Schriftrollen einsetzen kann.
Ebenso wie Zaubertränke, die man mit gefundenen Gegenständen selbst
brauen kann, können sie auch auf Schnelltasten gelegt werden, was gerade
beim Kampf gegen einen der sieben Endgegner durchaus ratsam ist. Die
Gegenstände für die Zaubertränke, wie Pulver, Federn und Gedärme werden
von besiegten Gegnern hinterlassen. Neben den aktuellen Aufträgen kann
Daniel auch Herausforderungen annehmen, die mit neuen Waffen,
Kleidungsstücken, Gold oder auch tatkräftiger Unterstützung belohnt
werden. Da Harnakon‘s Schloss sehr groß ist, wird man sowohl über den
Fund des Heiligenscheins, der einen beim Einsatz immer wieder zum
nächsten Speicher- und Regenerationspunkt bringt, als auch jedes
aktivierte Tor, welche über den Torraum miteinander verbunden sind,
dankbar sein. Die Karte des dunklen Schlosses ist nur begrenzt
hilfreich. Häufig wird man ins Wasser geworfen und muss auf gut Glück
nach dem richtigen Weg suchen.
Erkunden und Erforschen
Der Schwierigkeitsgrad ist nicht gerade ohne, gerade wer vergiftet oder
verbrannt wurde wird lauthals fluchen, wenn er nicht den passenden Trank
auf einer Schnelltaste liegen hat. Gerade am Anfang können einem somit
selbst die schwächlichen Schlangen zum Verhängnis werden. Bei den
Endgegnern hilft sowieso nur die richtige Taktik beziehungsweise Waffe.
Anfänger können allerdings das Tippsystem eingeschaltet lassen oder
immer genau das Gegenteil von dem machen, was euch euer Schatten rät.
Eine tolle Nebenaufgabe ist das Anzünden aller Fackeln und Kerzenständer
mit dem eigenen Feuerzeug, was mehr Licht ins Dunkle bringt.
Wer möchte ruft die Statistik auf, die einem Informationen zum den
bislang geleisteten Heldentaten in den Kategorien Kampf, Magie und
Allgemein gibt. Wie viele Gegner besiegt wurden kann man beispielsweise
in der Kategorie Kampf nachsehen, während die Anzahl gesprochener Zauber
in der Kategorie Magie zu finden ist. Die allgemeine Statistik zeigt
einem beispielsweise prozentual wie viel der Burg man erkundet hat oder
wie viele der Lichter man mit dem eigenen Feuerzeug angezündet hat.
Zusätzlich kann man sich nach dem jeweiligen Erreichen noch seine
Erfolge anzeigen lassen. Einer der ersten Erfolge dürfte beispielsweise
„100 Monster getötet“ sein.

Technik
Da das Spielgeschehen aus der Seitenperspektive dargestellt wird, kommen
einem die Wörter „old school“ direkt in den Sinn. Der spanische
Entwickler EnjoyUp Games bezeichnet es dagegen selbst als Hardcore
NES-Stil. Die Räume selbst sind auch alles andere als umwerfend, auch
wenn sie mit allerhand kleinen Besonderheiten, wie Spinnennetzen und
Skeletten von Abenteuern aufwarten. Daniel selbst, samt Kleidungsstücken
und Waffen, ist ganz schön animiert – Gegner fallen dabei hingegen
etwas ab. Zum Glück gibt es abwechslungsreiche Gegnerarten, wodurch der
Kampf nicht langweilig wird. Die witzigen Dialoge und Geschichten mit
vielen Bezügen auf Videospiele, Kinofilme, Bücher und Comics verpassen
dem Spiel einen ganz eigenen Charme. Eine Sprachausgabe sucht man
vergebens, dafür verbreiten die Melodien echte Dungeon-Atmosphäre. Das
Abenteuer ist übrigens komplett auf dem Bildschirm des Wii U
Gamepads spielbar.
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