Nintendo-Online LogoNintendo-Online.de
AccountSuchen
Placeholder image
reviews

Viking Invasion 2: Tower Defense

von

Daniela S.

Das Genre Tower-Defense erfreut sich besonders seit dem populären Pflanzen gegen Zombies“ großer Beliebtheit. Mit dem kultigen Download-Spiel kamen zunächst vor allem Smartphone- und Tablet-Besitzer in Berührung. Seither hat sich das Genre weitgehend etabliert und zahlreiche verschiedene Vertreter hervorgebracht. Als Spiele für zwischendurch, die weniger auf Story und Aufmachung setzen, können Tower-Defense-Spiele umso mehr mit taktischem und strategischem Gameplay punkten. Bei dem simpel gestrickten Konzept führen daher nur wohlüberlegte Züge zum Ziel. So auch bei Viking Invasion 2, welches als Nachfolger der DSi-Version seinen Weg auf den 3DS fand und sich der typischen Tower-Defense-Elemente bedient. Doch gelingt es dem Spiel, sich von Einheitsbrei abzuheben oder geht es letztlich in der Masse unter?

Image 44208

Setzt die Segel!

Die kleine Geschichte in „Viking Invasion 2“ wird nur am Rande erzählt und handelt vom Wikinger Olaf und seiner wilden Bande. Geplagt von den vielen Misserfolgen seines Stammes und den spitzen Bemerkungen seiner Frau begibt er sich schließlich erneut auf Plündertour. Die Langschiffe sind vorbereitet und den kühnen Kriegern kommt plötzlich die Idee, dass Waffen beim Plündern vielleicht ganz praktisch sein könnten. Bis an die Zähne bewaffnet begibt sich also die Wikingerbande auf zahlreiche Missionen mit dem Ziel, genug Schätze zu sammeln. Obwohl die Hintergrundgeschichte offensichtlich dazu dient, die einzelnen Level sinnvoll aneinanderzureihen, trägt sie dank ihrer comichaften Aufmachung und der witzigen Erzählweise zur lockeren Atmosphäre des Spiels bei. Die frechen Sprüche der charmanten Charaktere nach dem Beenden eines Levels möchte man so schnell nicht mehr missen. Insgesamt ergibt sich eine Reise durch Orte mit höchst interessanten Namen wie „Roustouth of Ploumouth“, bei der die verschiedenen Städte des Landes besucht werden.

Auf in den Kampf

Als Spieler schlüpft man in die Rolle des Beschützers der Städte, die von den Wikingern als Ziel der Plünderung auserkoren wurden. Wie üblich wird dabei das Spielfeld als flache Karte dargestellt, die einen oder mehrere Wege der Gegner enthält. Die Aufgabe des Spielers ist es, die feindlichen Wikinger rechtzeitig zu eliminieren. Das Spielbrett besteht durchweg aus sechseckigen Kacheln, die sich überwiegend am Ufer eines Flusses befinden. Dort können Türme und Abwehrmechanismen platziert werden, während sich die Wikinger durch den Fluss zur Burg kämpfen. Diese befindet sich immer am Ende der Karte und will gut beschützt sein, denn sobald sie genug Schaden genommen hat, muss man sich geschlagen geben und das Spiel ist vorbei. Das Ziel eines jeden Levels ist es also, die Angriffe der gegnerischen Schiffe und Kämpfer – darunter auch diverse Gottheiten – unbeschadet zu überstehen.

Insgesamt bietet „Viking Invasion 2“ zwölf verschiedene Level, die alle unterschiedlich zu bewältigen sind. Dabei handelt es sich beispielsweise um eine grüne Landschaft mit kleinen Dörfern, die sich am Rande des Flusses befinden, oder eine Wüstenstadt mit bis zu vier Flussläufen. Dadurch wird zwar der Stressfaktor maßgeblich erhöht, jedoch ergeben sich auch mehr Möglichkeiten für diverse Taktiken. Die Vielfalt an gegnerischen Streitkräften ist enorm, da die Wikinger allerhand Typen von Widersachern mit speziellen Stärken und Schwächen rekrutieren konnten. Ist ein Gegner beispielsweise anfällig gegenüber Pfeilhagel, so muss man seine Verteidigungsarmee darauf ausrichten und Geschütztürme mit Bogenschützen aufstellen. Von großer Bedeutung im Spiel ist ebenso das Aufrüsten der eigenen Türme mittels des Skill-Systems, womit durch erspielte Punkte bestimmte Eigenschaften verbessert und neue Fähigkeiten erschlossen werden können. Typisch für das Tower-Defense-Genre ist zudem die Aufteilung der Gegnermassen in Wellen, die aufgrund der großen Anzahl der Feinde nicht immer einfach zu bewältigen sind.

Image 44204

Aller Anfang ist leicht?

Obwohl zwölf Level auf wenig Spielinhalt schließen lassen könnten, wird in „Viking Invasion 2“ dennoch viel geboten. Während einerseits die beiden Modi „Feldzug“ und „Überleben“ für Abwechslung sorgen, steht andererseits jedes Level nach Abschluss der Kampagne in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung. Zunächst werden einfache Level für Anfänger geboten, die jedoch immer schneller an Anspruch gewinnen. So ist es oftmals gegen Ende nützlich, die schwereren Karten immer wieder erneut zu starten, um die beste Strategie zu finden. Wer sich gegen alle Wahrscheinlichkeit immer noch unterfordert fühlen sollte, kann zudem das Geschehen per Knopfdruck beschleunigen.

Technik

Die Aufmachung von „Viking Invasion 2“ ist grundsätzlich sehr einfach gehalten, was wiederum zum ähnlich simpel gestrickten Gameplay passt. Das Spiel lässt sich überwiegend mittels Touchpen steuern, wodurch das Setzen der Türme sowie das Entfernen oder Aufrüsten besonders leicht fällt. Während sich das gesamte Spielgeschehen auf dem Touchscreen abspielt, fällt dem Topscreen sehr wenig Bedeutung zu. Dort werden lediglich die vergrößerte Karte des Gebiets und Informationen zu Gegnern sowie zu der verbleibenden Spielzeit angezeigt. Der 3D-Effekt ist zwar vorhanden und ganz nett anzusehen, trägt aber nicht entscheidend zum Spielgefühl bei, da man ohnehin nur ganz selten einen Blick nach oben wagen kann. Letztlich handelt es sich dabei um verschenktes Potential, welches zumindest in den Storyabschnitten mehr Einsatz hätte finden können. Abgesehen davon bietet „Viking Invasion 2“ schöne und detailreiche Level in einer Welt, die komplett im 2D-Comic-Look gehalten ist. Dabei merkt man der Spielwelt an, dass sehr viel Charme hinter den Figuren und der Umgebung steckt. Auch hinsichtlich der akustischen Seite weiß das Spiel zu überzeugen. Die einzelnen Level werden stets von eingängigen Melodien untermalt, die zur Atmosphäre passen und zu keinem Zeitpunkt nervig erscheinen.

Image 44207

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Bei Viking Invasion 2“ handelt es sich um einen soliden Vertreter des Tower-Defense-Genres, welcher das Rad zwar nicht neu erfindet und vereinzelt kleine Schwächen aufweist, aber dafür dem gewohnten Spielprinzip treu bleibt und sich in dieser Hinsicht keine Fehler leistet. Besonders das Aufrüsten der Türme ist dank der vielen Möglichkeiten gut gelungen und die vielen Gegnertypen erfordern stets taktisches Vorgehen. Mit der liebevollen und charmanten Darstellung sowie mit den witzigen Wikingerdialogen kann das Spiel ebenfalls punkten. Der stark anziehende Schwierigkeitsgrad dürfte vor allem die Fans des Genres begeistern. Doch auch Neulinge können Gefallen daran finden und wer gerne „Pflanzen gegen Zombies“ gespielt hat, wird ebenso „Viking Invasion 2“ schnell ins Herz schließen.

Werbung