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WarioWare: Snapped!

von

Philipp

Die WarioWare“-Reihe begann ihren Siegeszug ursprünglich im Jahre 2003 auf dem Game Boy Advance. Mit „Wario Ware, Inc. Minigame Mania“ war man Mitbegründer des Minispiel-Genres und demonstrierte in abgedrehten Aufgaben, die innerhalb kürzester Zeit erledigt werden mussten, den Erfindungsreichtum der Entwickler. Fortan wurde auf jeder neuen Nintendo-Plattform mindestens ein neuer Teil rund um Marios Antagonisten veröffentlicht, der jedes Mal aufs Neue die speziellen Fähigkeiten der Plattform vorstellte. Zum Start des Nintendo DSi hat der japanische Hersteller erneut auf Wario gesetzt, um die eingebaute Kamera erstmals in einem Spiel zu präsentieren. Ob „WarioWare: Snapped!“ nur zeigt, was in Zukunft so alles möglich wäre oder auch darüber hinaus geht, haben wir für euch getestet.

Minispiele im Vergnügungspark

Hatten die vorherigen Episoden der Reihe noch eine unwichtige, aber nichtsdestotrotz lustige Hintergrundgeschichte, muss man in „Snapped!“ leider komplett darauf verzichten. Man befindet sich jedoch in einer Art Vergnügungspark mit Wario und seinen vier Kameraden, die aus den früheren Spielen bereits bekannt sind. Neben dem namensgebenden Antihelden befinden sich somit auch Mona, Jimmy T., sowie Kat und Ana im Downloadspiel, wobei letztere wie gehabt im Doppelpack auftreten.

Jede der Figuren steht dabei für einen Packen Minispiele. Insgesamt gibt es 20 der verrückten Aufgaben, die ausschließlich mit der Kamera des DSi gesteuert werden. Zu Beginn jeder Runde gibt es also eine kurze Überprüfung, ob der Spieler noch vor dem Handheld sitzt und er auch gut erkennbar ist. Dann kann die wilde Achterbahnfahrt auch schon gestartet werden und man absolviert sein erstes Spiel. Dieses Mal sind die Aufgaben selbstverständlich wieder genauso abstrus und amüsant, wie in den Vorgängern. Man muss in „WarioWare: Snapped!“ beispielsweise den Kopf schütteln, damit der Hund die Bewegung nachahmt und wieder trocken wird, einer einsamen Dame winken oder jemandes Rücken massieren. Erstmals kann man jetzt sogar seine eigenen Finger beim obligatorischen Nasebohren in die virtuelle Nase stecken.

Lust und Frust

Beim Spielen werden ohne das Wissen des Beschäftigten Fotos gemacht, die am Ende jeder Runde zu einem kleinen Film zusammengestellt werden. Diese Fotoserien sind äußerst lustig, können jedoch leider nicht gespeichert werden und sind nach einem Neustart im Datennirvana verschwunden. Dies trübt den mittelmäßigen Gesamteindruck nur noch mehr, denn selbst ungeübte Spieler haben nach nicht einmal zehn Minuten die jeweils fünf Aufgaben der vier Stufen absolviert. Der Wiederspielwert ist außerdem nicht besonders hoch, da man nach einmaligem Durchspielen im Grunde alles gesehen hat.

Ebenso frustrierend ist die eigentliche Steuerung des Spiels, die wie erwähnt komplett über die DSi-Kamera geschieht. Bekanntlich wurden nicht gerade hochauflösende Kameras in den Handheld verbaut, somit ist erst einmal das Suchen nach den richtigen Lichtverhältnissen gefordert, bis man mit dem eigentlichen Spielen beginnen kann. Da der DSi sich als äußerst zickig erweist, kann das auch schon einmal etwas länger dauern. Umso nerviger ist es dann, wenn man eine scheinbar gute Position gefunden hat, nur um dann festzustellen, dass die Hände in einem Minispiel nicht erkannt werden.

Die Visualisierung der aufgezeichneten Bewegungen erfolgt durch einen simpleren Grafikstil. Während die festen Objekte wie zum Beispiel kreisförmige Buttons wie gehabt in kräftigen Farben dargestellt werden, ist der Spieler lediglich als Silhouette sichtbar. Es werden weiterhin nur die Stellen angezeigt, die sich auch bewegen, eine Verwechslung mit dem Schrank im Hintergrund ist somit ausgeschlossen. Im Soundbereich gibt es keinerlei Überraschungen, es ertönen die gewohnten „WarioWare“-Melodien, die man bereits in den Vorgängern gehört hat.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Bereits seit einigen Monaten ist WarioWare: Snapped!“ jetzt erhältlich, an meiner Meinung hat sich jedoch seit der Veröffentlichung nichts geändert. Für 500 Punkte erhält man eine Technik-Demo, die zeigt, wie die Kamera in spätere Spiele implementiert werden könnte, mehr nicht. Dies geschieht dann aber in solch fehlerhafter und nerviger Art und Weise, dass man froh ist, wenn man endlich einmal anfangen kann. Ist man dann jedoch am Spielen, machen die Aufgaben auch richtig Spaß. Ganz „WarioWare“-untypisch sind jedoch die langen Pausen zwischen den Minispielen, die zum Einstellen der Kamera dienen. Somit geht der eigentliche, hektische Charme etwas verloren. Man hat also bei weitem kein schlechtes Spiel vor sich, allerdings krankt es an dem niedrigen Umfang und der technischen Einbettung der Kamera. Interessierte können dennoch zugreifen, einen vergleichbaren Titel gibt es noch immer nicht im DSiWare-Shop.

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