Bei der Electronic Entertainment Expo im letzten Jahr gab Nintendo nicht gerade eine sonderlich gute Figur ab. Die beiden Titel, denen am meisten Zeit gewidmet wurden, waren Wii Fit“ und „Wii Sports Resort“. Die alten Nintendo-Fans oder „Core-Spieler“, wie sie neuerdings genannt werden, wurden von keinem der Spiele richtig angesprochen. Ein kleiner Lichtblick war jedoch ein neues Zubehör für die Wii mit dem unscheinbaren Namen „MotionPlus“. Damit sollten die Bewegungen der Wii-Fernbedienung zukünftig noch genauer erkannt und folglich umgesetzt werden können. Gut ein Jahr später veröffentlicht Nintendo die weiße Hardwareerweiterung nun in Europa. Dies geschieht jedoch nicht etwa mit einem neuen „Wii Play“ oder mit dem bereits erwähnten „Wii Sports Resort“, sondern durch EAs „Grand Slam Tennis“. Wie sich „Motion Plus“ im Hardwarecheck geschlagen hat, haben wir für euch ausgiebig getestet.

Zunächst zeigt sich der Adapter in einer Plastikverpackung und schreit nur so danach, endlich ausgepackt zu werden. Dabei befindet sich „MotionPlus“ noch in der schützenden Gummihülle, diese kann allerdings im Handumdrehen entfernt werden. Auf der Rückseite der Hülle befindet sich ein Schieber mit der Aufschrift „Lock“, womit verhindert wird, dass die Gerätschaft im Eifer des Gefechts aus der Fernbedienung gelöst wird. Zudem findet man an den Seiten noch zwei graue Druckstellen, mit denen man die Wiimote wiederum herausziehen kann. Der Nunchuk wurde nicht außer Acht gelassen und kann an der Unterseite angeschlossen werden. An eine Aussparung für die lebensnotwendige Armschlaufe wurde zu guter Letzt auch noch gedacht, die Fernbedienung als Wurfgeschoss gehört somit weiterhin der Vergangenheit an.

An der Form ändert sich dank „MotionPlus“ nur wenig. Die Fernbedienung wird nach Anschluss lediglich etwa drei Zentimeter länger, bedeutend schwerer dafür jedoch nicht. Eine Änderung in der Handhabung ist ebenso wenig vorzufinden, im Betrieb ist eine Umgewöhnung des Spielers also nicht gefordert. Das Wichtigste an dem zusätzlichen Adapter ist hingegen die Funktionalität, welche am besten am beigelegten „Grand Slam Tennis“ erklärt wird. Ohne „MotionPlus“ steht der eigene Tennisstar frontal zu seinem Gegenüber und dreht sich automatisch in die Richtung des Balls. Kommt einem die gelbe Tenniskugel entgegengeflogen, kann man kurz ausholen und sie mit der passenden Bewegung an die gewünschte Stelle schmettern. Mit „MotionPlus“ beginnt die Interaktivität bereits um einiges früher. Denn bereits vor dem ersten Aufschlag kann man die Figur nach Belieben drehen, das Spiel nimmt einem diese Aufgabe nicht mehr ab. Selbstverständlich wird dadurch alles etwas schwieriger, dafür aber umso realistischer.

Die Bewegungserkennung funktioniert beim Beispieltitel mal sehr gut, aber an manchen Stellen auch nur mittelmäßig. So zuckt der Spieler vor Beginn etwas unkoordiniert herum, wenn man auch nur die kleinste Bewegung macht. Die Bewegungen werden teilweise auch nicht richtig ans Spiel übertragen, wenn man beispielsweise unlängst zu linken Seite gewendet steht, man aber noch anders herum angezeigt wird und dadurch schließlich Punkte verschenken muss. Dafür ist die Schlagerkennung einwandfrei. Je nach Winkel ändert sich die Richtung des geschlagenen Balles, nach etwas Eingewöhnung geht zumindest das locker von der Hand. Zudem sind einige weitere Spielereien gänzlich neu, die Fernbedienung erkennt nun zum Beispiel zusätzlich noch, wenn die Fernbedienung gedreht und in eine Richtung bewegt wird.
