Für Anhänger des Nintendo 64 und GameCubes war Abwechslung im Party-Alltag jederzeit gegeben. Mit insgesamt sieben Teilen der Mario Party“-Reihe konnte man sich auf eine schier unendliche Anzahl an Minispielen freuen, die jeden noch so tristen Abend erheiterten. Doch was sollten nun Spieler machen, die sich an den alten Teilen satt gespielt haben und auch das Wii-eigene „Mario Party 8“ schon in- und auswendig kennen? Lange Zeit mussten Fans auf zweifelhafte Produkte von hitzigen Mitbewerbern zurückgreifen, doch nun scheint der Messias der Multiplayerspiele in den Regalen zu stehen. Wir haben uns „Wii Party“ geschnappt, die Bar gefüllt und einige Freunde eingeladen und können euch verraten, wie gut die Minispielgefechte wirklich sind.

Wir feiern eine Party!
Mit gefüllten Mägen starten wir an diesem Abend die Wii und legen das Testobjekt „Wii Party“ ein. Zuvor wurden selbstverständlich einige obskure Mii-Charaktere erstellt, die den Spaßfaktor noch einmal um einiges erhöhen, wie sich im Laufe der Spielrunden herausstellt. Als erste Spielvariante wurde die Insel der Abenteuer aus der Kategorie der Gesellschaftsspiele auserkoren, die dem Spielprinzip von „Mario Party“ am nähesten kommt. Mit bis zu drei Mitspielern bewegt man sich über ein Spielfeld auf das Ziel zu und würfelt um die Wette. Die Reihenfolge und dadurch auch Vorteile beim Würfeln werden nach jeder Runde neu durch Minispiele ausgelost, die ausgiebigen Gebrauch der Funktionen Wii-Fernbedienung machen.
So muss man beispielsweise mit der Pointer-Funktion auf Federn deuten und diese per Knopfdruck einsammeln, mit dem Steuerkreuz durch eine Schafsherde watscheln oder bunte Plastikkugeln durch Neigen innerhalb einer Arena manövrieren. Zahlreiche Ereignisfelder befördern den Spieler dann einige Felder nach vorne oder hinten, lassen ihn zusätzliche Minispiele lösen oder den Platz mit einem Konkurrenten tauschen. In eine ähnliche Sparte schlägt das Weltreise-Spiel, bei dem man eine vorgegebene Anzahl an Feldern hinter sich legt, zu verschiedenen Ländern reist und dort gegen Geld Souvenir-Fotos für den Sieg schießt. Zusätzlich findet man unter den Gesellschaftsspielen noch Bingo, ein Glücksrad und das Spiel Zweimal Drei, bei dem man Mii-Charaktere sortiert.
Raus aus dem Bildschirm
Innovativer sind da nur noch die Zimmerspiele, die das Party-Geschehen aus dem Bildschirm heraus und ins eigene Zimmer hinein verlagern. Hierbei versteckt zum Beispiel ein Spieler die Wii-Fernbedienungen der anderen Teilnehmer, die sich zu diesem Zeitpunkt nicht im selben Zimmer befinden dürfen. Sobald alle Controller versteckt sind, müssen die anderen Spieler nun ihre Eingabegeräte finden, die alle zehn Sekunden einen Ton von sich geben. Bei „Zeitbombe“ muss wiederum die Fernbedienung sachte an den nächsten Freund weitergegeben werden, ohne dass die namensgebende Bombe explodiert.
Besonders spaßig sind des Weiteren das Bomben- und Kumpelquiz. Bei ersterem wird zunächst eine Kategorie gewählt, zu der jeder Spieler immer und immer wieder neue Wörter sagen muss, bevor er die Bombe weitergeben darf. Beim Kumpelquiz treten derweil die Spieler gegeneinander an und zeigen die Kenntnisse über einen Freund. So mussten wir unter anderem beantworten, ob der Freund nun lieber ein Steakhaus oder eine Dönerbude besitzen würde oder ob er lieber mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist. Einige der Fragen sind derart absurd, dass man zunächst einmal gehörig lachen muss, bevor man die nächste Antwort geben kann.
Ferner haben es noch einige Teamspiele in „Wii Party“ geschafft, die zwar für einige Runden interessant sind, von den anderen Modi aber deutlich überschattet werden. Mit insgesamt zwei Spielern tritt man bei „Schlagseite“ an und positioniert sich auf einem Schiff so, dass es nicht untergeht. „Wellenlänge“ symbolisiert gleichzeitig die Freundschaft zweier Kumpanen, während man beim Farb-Kuppler in gewohnter Memory-Manier Paare aufdecken muss.

Technik
Durch farbenfrohe Welten und schöne Effekte entfesselt „Wii Party“ in der grafischen Abteilung zwar keine Begeisterungsstürme, hinterlässt aber nichtsdestotrotz einen positiven Eindruck. Besonders die Insel der Abenteuer gefällt hierbei und es wäre mit Sicherheit eine Überlegung wert, sie auch in zukünftigen Titeln wie „Pilotwings" auf dem Nintendo 3DS zu verwenden. Die Hintergrundmelodien sind gleichzeitig lustig und stören die Party-Atmosphäre nicht.
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