Erinnert ihr euch an das Ende von Super Mario World 2: Yoshi’s Island”? Damals (Achtung, Spoiler!) hatte der verantwortliche Storch die Brüder Mario und Luigi sicher bei den vermeintlichen Eltern abgesetzt und alles war gut. Doch wie sich nun im Intro von „Yoshi’s New Island” herausstellt, handelte es sich dabei nicht um das richtige Elternpaar. Dieser fatale Fehler ist dem Storch sichtbar peinlich und so macht er sich schnurstracks auf den Weg, diesmal hoffentlich zu den biologischen Eltern.

Baby vermisst!
Doch auf dem Weg wird das reisende Trio von Kamek und seinen Leuten angegriffen. Baby Luigi wird von Kamek entführt und Mario stürzt in die Tiefe. Er landet zum Glück sanft auf einer Insel, auf der die Yoshis früher in Frieden gelebt hatten. Vor einiger Zeit wurde diese aber von Baby Bowser überfallen, in dessen Ferien-Domizil umgewandelt und wird seitdem von fiesen Gegnern bevölkert. Instinktiv krabbelt Baby Mario los, um seinen Bruder zu finden. Dabei wird er von den Yoshis begleitet, da dieses Abenteuer für Mario alleine natürlich viel zu gefährlich wäre.
In guter alter „Yoshi’s Island”-Manier müssen wir uns auch im neuesten 3DS-Ableger wieder Level für Level und Welt für Welt von links nach rechts durchschlagen und dabei kleine Rätsel und Gegner meistern. Dabei haben wir natürlich stets das kleine Baby Mario auf unserem Rücken, und das will gut beschützt werden. Trifft uns ein Gegner, verlieren wir Mario und haben nur eine begrenzte Zeit, ihn wieder aufzusammeln. Dies wird allerdings in den seltensten Fällen zum ernsthaften Problem, da man unter anderem in jedem Level durch das Sammeln von Sternen sein Zeitlimit erhöhen kann.
Eine von Yoshis wichtigsten Fähigkeiten ist das Verschlingen von kleinen Fieslingen, die er danach prompt als Ei auf der anderen Seite wieder hinausbefördert. Die so gesammelten Eier verfolgen ihn nun auf Schritt und Tritt und können auf Wunsch als Wurfgeschoss genutzt werden. Hiermit lassen sich wiederum andere Gegner eliminieren, Blöcke zerstören, Items von Himmel holen oder andere Geheimnisse freilegen.

Eier! Wir brauchen Eier!
Mit „Yoshi’s New Island” zeigt uns der kleine grüne Dino endlich, was viele bereits vermutet haben. Einzig und allein Yoshi hat die dicksten Eier. An bestimmten Stellen im Spiel kann Yoshi sich entweder, indem er einen entsprechend großen Gegner verschluckt, oder aus einer speziellen Box ein Riesen-Ei abholen. Dieses besondere Item, das den halben Bildschirm ausfüllt, muss dann meistens geschickt eingesetzt werden, um beispielsweise an entfernte Münzen zu gelangen. Im Gegensatz zu den normalen Eier-Boxen, an denen sich Yoshi bedienen kann, sind diese aber eher rar gesät.
Yoshi hätte natürlich nicht seine eigene Spielereihe bekommen, wenn er nicht noch so einiges mehr drauf hätte. So kann er sich beispielsweise in verschiedene Gegenstände verwandeln und so das ein oder andere Minispiel innerhalb des normalen Levels absolvieren. Unter anderem lässt sich Yoshi dann als U-Boot, Hubschrauber, Schnee-Mobil, Presslufthammer oder Heißluftballon steuern. Ein Schelm, wer bei der Verwandlung in eine Lore an die entsprechenden „Donkey Kong”-Level denkt.
Was den Schwierigkeitsgrad angeht, so sind diese Minispiele allerdings nicht mit „Donkey Kong“ zu vergleichen und nur dann einigermaßen fordernd, wenn man sich das Ziel gesetzt hat, alle 20 roten Münzen in jedem Level einzusammeln. Diese Devise gilt auch für das komplette Spiel. Wer sich nicht groß für die sammelbaren Objekte interessiert, kommt relativ schnell durch die Level und auch die Zwischen- und End-Bosse jeder Welt sind zügig vernichtet. Da können die Level noch so bunt und kreativ aussehen, ohne den Ansatz einer Herausforderung kommt schnell Langeweile auf.
Wer hingegen sehr wohl gewillt ist, in jedem Level alle 20 Münzen, 30 Sterne und fünf Blumen einzusammeln, hat eine längere Spielzeit vor sich, da diese häufig gut versteckt sind. Allerdings kommt man dann vermutlich nicht umhin, die einzelnen Level mehrmals zu spielen, was in den wenigsten Fällen Spaß macht. Wer in einer Welt alle Level mit 100 % beendet, wird immerhin mit Bonus-Leveln belohnt.

Grafik und Sound
Grafisch macht „Yoshi's New Island“ eine gute Figur. Das Spiel kommt in einem handgezeichneten Stil in Kreideoptik daher, der mal mehr und mal weniger gut funktioniert. Insgesamt hat man des Öfteren das Gefühl, dass auf dem 3DS definitiv mehr möglich gewesen wäre. Gerade im direkten Vergleich zum SNES-Teil wirkt der aktuelle Ableger etwas beliebig im Stile von „New Super Mario Bros.“. Musikalisch kann der Titel aber durchaus punkten. Hier wird man mit tollen neuen und bereits bekannten Stücken beglückt, die sich natürlich der Stimmung des jeweiligen Levels anpassen.
Weitere Infos
