Ein Zoo übt auf viele, egal ob jung oder alt, eine große Faszination aus. Exotische Tiere, die man sonst nur aus Fernsehen und Büchern kennt, kann man so leibhaftig erleben. Auf dem Nintendo 3DS hat man nun nicht nur die Möglichkeit eines Besuchs, sondern kann direkt einen eigenen Tierpark aufbauen. Ob dies aber auch einen richtigen Zoobesuch ersetzen kann, erfahrt ihr in folgendem Review.

So plötzlich kommt man zum eigenen Zoo
Jedes Kind verbringt gerne Zeit mit seinen Großeltern, doch in diesem Fall war es ein ganz besonderer Spaß. Der Großvater nannte einen Zoo mit 70 verschiedenen Tierarten sein Eigen. Doch dies ist viele Jahre her, und dennoch stimmt der Brief, den man zu Beginn des Spiels erhält, sehr traurig. So ist der Großvater gestorben und in Erinnerung an die gemeinsame Zeit vererbt er einem den Zoo. Leider haben die Jahre dem Tierpark nicht allzu gut getan, denn nur ein Elefant ist noch übrig und somit bleiben auch die Besucher aus. Nun liegt es am Spieler, den Park wieder zum Leben zu erwecken und die Tiervielfalt mindestens auf das frühere Niveau zu steigern. Damit man nicht ganz alleine ist, steht einem ein älterer Herr, Vorsitzender der Gesellschaft für Tierliebhaber und Freund des Großvaters, mit gutem Rat zur Seite.
Der Alltag eines Zoobesitzers?!
Die erste Aufgabe ist es, Besucher in den Park zu locken, denn diese bringen die spieleigene Währung Tierpunkte“ ein. Die einzige Methode hierfür ist ein Blog, den man mit Fotos der parkeigenen Tiere bestückt. Und dies ist auch der Hauptteil des Spiels: man wählt aus Übersichtskarte oder Liste einen Parkbewohner aus und steht nun mit der Kamera im Anschlag am Rand des Geheges. Um ein möglichst gutes Foto zu schießen gilt es nun, das Motiv möglichst groß, zentral und von vorne abzulichten. Bonuspunkte gibt es für bestimmte Animationen, die immer auch lautstark von den auf dem unteren Bildschirm schemenhaft dargestellten Besuchern bejubelt werden. Besonders schöne Fotos bekommt man, wenn man dem Tier das passende Futter anbietet. So gewinnt man auch dessen Vertrauen, wobei es hier auch ausreicht, einfach bewegungslos die Zeit im Gehege vergehen zu lassen. Verliert es seine Scheu, so kann man die Positionen im Gehege wechseln und das Tier auch zu einer besonderen Aktion animieren, die Bonuspunkte bringt.
Hat man am nächsten Tag dann einige Tierpunkte beisammen, können dem Park weitere Bewohner hinzugefügt werden. Insgesamt stehen hierzu über 100 unterschiedliche Arten zur Verfügung, die man sich jedoch leider komplett zufällig an Automaten kauft. Dabei kommt es mit wachsender Anzahl der Tiere auch immer öfter zu doppelten Käufen, was mit zunehmender Spielzeit immer mehr an den Nerven zerrt. Anfangs stehen mit Pflanzen- und Fleischfressern nur zwei Kategorien zur Auswahl, im Laufe des Spiels kommen aber noch weitere, speziellere wie „Putzige Tiere“ hinzu. Ist der Platz im anfangs noch recht kleinen Zoo ausgereizt, kann dieser gegen Bezahlung ausgebaut werden.
Ein neuer Tag bringt aber nicht nur Geld mit sich, sondern auch Ereignisse. So können Tiere krank werden, jedoch ist für die Genesung kein weiterer Handlungsbedarf von Nöten. Außerdem kann die Beliebtheit bestimmter Tierarten steigen oder sinken. Durch entsprechende Auswahl der Fotomotive kann man hier mit- oder gegenwirken, so dass man die auf vier Besuche pro Tag begrenzten Fotosessions gut wählen sollte.
Darüber hinaus gibt es noch optionale Aufgaben, die nicht einfach nur abgehakt werden, sondern auch mit neuen Tierarten oder Geldboni winken. Neben einfachen Aufgaben, wie eine bestimmte Zahl an Tieren im Park zu haben, ist auch ein wenig Wissen im Tierreich gefragt. Wem es hier mangelt, findet zu jedem Tier einen kurzen Infotext, um zum Beispiel fünf Bewohner Afrikas zu identifizieren.

Tierische Optik, abwesende Akustik
Außerhalb der Gehege zeigt sich die Optik recht zweckmäßig. Die spärlichen Zwischensequenzen, in denen der Berater ein Resümee zieht, zeigen Park und Menschen in pastellfarbenen Umrissen. In den Menüs bewegt man sich durch Buttons und Listen, einzig die Parkübersichtskarte zeigt kleine Fotos der Bewohner. Begibt man sich aber zur Fotosession, wird man positiv überrascht. Auch wenn der 3D-Effekt nicht allzu stark wirkt, können die Tiere optisch durchweg überzeugen. Dies gilt für die Animationen leider nur eingeschränkt. Zwar gibt es einige wirklich lebensnahe Bewegungen, bis man den ersten Vogel aber fliegen sieht vergehen einige Stunden, denn zwischen zwei der Animationen herrscht meist Bewegungslosigkeit. Hier fällt dann oft der Blick auf das Gehege, welche zwar technisch durch verwaschene Texturen etwas abfallen, aber dafür meist recht interessant gestaltet sind. Leider gibt es aber nur eine Handvoll unterschiedliche Umgebungen, so dass ein Präriehund und eine Schnee-Eule in exakt der gleichen Behausung leben.
Die Ohren werden leider eher gelangweilt. Die nahezu durchgehend präsente Fahrstuhlmusik kann man zwar abstellen, aber leider ist dann nicht mehr viel zu hören. Die Tiere sind nahezu stumm und melden sich nur in den kurzen Videos, die man erst nach einiger Zeit ansehen kann, zu Wort. Das Jubeln der Besucher als akustisches Kennzeichen für eine tolle Aktion des Tieres, einer der wenigen aber dafür oft auftauchenden Soundeffekte, wird schnell nervig.
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