Rollenspiele gehören mit zu den ältesten Spielegenres, die es gibt. Seit Jahrzehnten zieht man mit seinen Helden schon umher, besiegt böse Fledermäuse und Trolle und heimst dafür Erfahrungspunkte ein. Musikspiele hingegen erlebten erst in den letzten Jahren den großen Boom. Zwar gab es zuvor schon etliche Rhythmus-lastige Titel, doch erst mit Guitar Hero begann die große Zeit der Musikspiele so richtig. Heutzutage kommt es einem so vor, als würde jede Woche ein neuer Titel dieser Gattung erscheinen. Mit Zubo für den Nintendo DS wagt Electronic Arts nun eine Mischung aus Rollen- und Musikspiel, das sogar extra für Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren zugeschnitten sein soll. Ob der mutige Genre-Mix gelungen oder dabei doch nur ein abstruser Frankenstein-Mischling herausgekommen ist, klären wir für euch in unserem Review.
Ärger in Zubalon

Die farbenfrohe und musikreiche Welt der kleinen Zubos ist nicht mehr so wie Früher. Die bösen Zombos sind eingefallen und möchten die Bewohner am liebsten unterdrücken. Das alles geschieht durch den Befehl vom Bösewicht Großkopf. In der Rolle eines armen Menschleins macht man sich nun mit der Hilfe der Zubos daran, die Zombos zurückzuschicken und Großkopf eine Lektion zu erteilen.
Einer gegen alle!

Um dieses Vorhaben durchzusetzen, läuft man mit dem Charakter zunächst durch die Welt der Zubos und sucht sich Gefährten, die einen fortan begleiten. Auf den linearen Wegen gibt es neben einigen Schätzen und mit Noten gefüllten Ballons nicht viel zu entdecken. Eine Erkundungstour lohnt sich daher sicherlich nicht. Sporadisch haben die Entwickler kleinere Rätsel eingestreut, die den Spielfluss etwas auflockern. Das Hauptaugenmerk wurde allerdings auf das Kämpfen gelegt. Die gegnerischen Zombos bewegen sich hierbei immer sichtbar auf der Oberwelt, Rollenspiel-typische Zufallskämpfe gehören daher nicht zum Spiel-Alltag.
Rollenspiel mit Musik-Einfluss

Kaum hat man einen dieser Gegner der Zombo-Rasse berührt, schaltet das Spiel in einen neuen Bildschirm. Auf diesem sieht man nun übersichtlich die verschiedenen Helden und Gegner. Die knapp 50 spielbaren Zubos gehören einer von drei Klassen an. Dabei handelt es sich um Kämpfer, Verteidiger oder Darsteller. Ähnlich dem Schere-Stein-Papier-Prinzip ist eine dieser Klassen gegen eine andere besonders gut gewappnet oder aber auch besonders schwach. Deshalb gilt es in den Kämpfen stets den richtigen Zubo auszuwählen, um möglichst viel Schaden anzurichten.
Bei den Attacken findet man dann schließlich auch den größten musikalischen Aspekt des Spiels. Kaum hat man einen Angriff ausgewählt, startet ein bestimmter Rhythmus im Hintergrund, während der Angreifer zum Tanzen ansetzt. Währenddessen erscheinen auf dem unteren Bildschirm Kreise, die je von mindestens einem Ring umkreist werden. Ist der Ring um den Kreis kaum mehr zu erkennen, muss man den Kreis berühren. Erwischt man den richtigen Zeitpunkt, wird der Angriff stärker. Ist man zu spät, verschwindet der Kreis und der Angriff schlägt fehl.
Die Steuerung

Gesteuert wird in Zubo auf Wunsch komplett mit dem Stylus. Möchte man, dass sich der Hauptcharakter in eine Richtung bewegt, tippt man mit dem Stift einfach in die gewünschte Richtung. Die Figur folgt dieser Vorgabe dann stetig nach, zugänglicher hätte man es nicht machen können. Das Steuerungsschema erinnert insgesamt sehr an Nintendos The Legend of Zelda: Phantom Hourglass“, mit dem man sich sicherlich kein schlechtes Vorbild genommen hat. Auch die etlichen Rätsel sind komplett mit dem Touchscreen lösbar. Weiterhin kann man die Gegenstände aus dem Inventar bequem herausziehen und an die gewünschte Stelle schieben.
Grafik und Sound Genre-gerecht?

Wenn man an Rollenspiele denkt, fällt einem mit Sicherheit der Technik-Brummer Final Fantasy zuerst ein. Seit jeher überzeugt die Serie nicht nur durch hervorragende Spielbarkeit, sondern auch durch die exzellente Technik. Ganz so ausgereift wie das große Genre-Vorbild ist Zubo allerdings nicht. Man bewegt sich durch die zehn verschiedenen Örtlichkeiten, die allesamt in schmuckem Cel-Shading-Look wiedergegeben werden. Zunichte gemacht wird dies aber durch die pixelige Grafik, die auf dem DS besser möglich gewesen wäre. Die äußerst witzigen und liebevollen Kampfanimationen der Zombos und Zubos machen die Umgebungsgrafiken dagegen wieder wett. Sie wurden zum Teil verschiedenen Tanzstilen nachempfunden und sehen hervorragend aus.
Der Sound hingegen ertönt für ein Musikspiel erstaunlich schwach. Zwar gibt es relativ viele Melodien im Spiel, diese reichen aber über das Mittelmaß nicht hinaus und kommen kratzig aus den Lautsprechern des DS.
Weitere Infos
