Während man früher bei gemütlichen Familienabenden noch Mau-Mau oder Schwimmen gespielt hat, kam in den späten 80er Jahren UNO auf den Markt und eroberte in den 90er Jahren schließlich die Herzen aller Kartenspieler. Der UNO-Hype ist bis heute ungebrochen, was auch zum Teil daran liegt, dass jede Familie mit ganz eigenen Regeln spielt und bei jedem Spieleabend mit Freunden zwei Regelwelten aufeinandertreffen, die zu einem neuen Regelkompromiss führen. Wie eine digitale Version dieses bunte Mischwerk abdecken kann, möchten wir euch nun im Rahmen unserer Review zur Switch-Version des Kartenspielklassikers erzählen.
Viele, viele bunte Karten
Das Spielziel von „UNO“ ist relativ einfach: Wer zuerst alle eigenen Karten von der Hand ausgespielt hat, gewinnt die Runde. Die Karten der anderen Spieler werden anschließend zusammengezählt und die Punkte dem Gewinner der Runde gutgeschrieben. Wer auf diese Weise zuerst eine zuvor festgelegte Punktzahl erreicht, gewinnt das Spiel. Zu Beginn sitzt man dafür mit drei weiteren Spielern an einem Tisch und jeder bekommt insgesamt sieben Karten. Die normalen Karten haben Zahlenwerte von null bis neun und sind in einer von vier Farben. Eine Karte kann nur gelegt werden, wenn sie dieselbe Farbe oder Nummer wie die oberste Karte des Auslagestapels hat. Zusätzlich gibt es einige Sonderkarten, mit denen man sich beispielsweise eine andere Farbe wünschen, die Richtung ändern oder seinen Nachbarn zwei oder vier Karten ziehen lassen kann. Wer die vorletzte Karte ausspielt, muss noch „UNO“ rufen, was in der digitalen Version per Knopfdruck geschieht, da man ansonsten Strafkarten bekommt. Damit hat es sich dann auch schon mit dem normalen Regelwerk.
Fluch und Segen
Warum ist UNO dann trotz der Einfachheit ein Klassiker? Der Grund liegt in den zuvor schon angesprochenen Regelvarianten. Für die Videospielumsetzung ist dies Segen und Fluch zugleich, da man natürlich eine Menge an Regelvarianten einstellen kann, aber nun einmal auch nicht alle. So können insgesamt sechs Regelvarianten an- beziehungsweise ausgeschaltet werden. Die bekannteste der Regelvarianten ist das Stapeln von „Zieh 2“ und „Zieh 4“-Karten, um die Strafe an seinen Nachbarn weiterzugeben. Dagegen hat es die für Kinder gedachte Spielregel, dass man trotz des Erhalts einer Strafe eine Karte ausspielen kann, oder die bei einer Freundin aus Essen gespielte „Panik UNO“-Variante beispielsweise nicht ins Spiel geschafft.
Aus dem Dschungel auf die Eisfläche
Etwas wett macht diesen kleinen Kritikpunkt die Tatsache, dass zusätzliche Designs zu Rayman, den Rabbids, „Just Dance 2017“ und einer Winter-Edition zur Auswahl stehen. Die Designs enthalten eine Spiellandschaft in der entsprechenden Gestaltung: Die Gegenspieler und die Abbilder auf den Spielkarten stammen aus dem jeweiligen Spieleuniversum und zusätzlich existieren Sonderkarten, die nur in diesem Spieledesign vorkommen. Bei Rayman sitzt man beispielsweise mit Rayman, Globox und Barbara an einem Spieletisch, der sich mitten im Dschungel befindet. Dagegen spielt man in der Winter-Edition an einem zugefrorenen See Schneemann Rudy, Pinguin Cook und Eisbär PanPan. Eine der Sonderkarten beim Rabbids-Design ist beispielsweise die Karte „Explosives Resultat“, bei welcher der nächste Spieler, der eine Karte ziehen muss, aus welchem Grund auch immer, zusätzlich drei weitere Karten ziehen muss. Positiv ist die Tatsache, dass man diese Sonderkarten auf Wunsch auch ausschalten kann und trotzdem in dem Design spielen kann.
Neben den unterschiedlichen Regeln und Designs trumpft „UNO“ mit zahlreichen unterschiedlichen Spielarten auf. Einzelspielerpartien, Zweispielerpartien (Einzel), Zweispielerpartien (Team), Vierspielerpartien (Online) und Vierspielerpartien (über mehrere Konsolen) stehen zur Auswahl bereit. Etwas schade ist allerdings die Tatsache, dass das komplette Spiel maximal auf vier Spieler ausgelegt ist.
Technik
„Schön bunt“ und „eine nette Hintergrundmelodie“ lauten die Fazits zu Grafik und Sound. „UNO“ lebt natürlich von seinen zahlreichen Farben und ebenso von den bekannten Designs der Marken „Rayman“ „Rabbids“ und „Just Dance 2017“. Aber auch die winterliche Landschaft macht einen ganz angenehmen Eindruck. Natürlich darf man bei Videospielumsetzungen von Karten- oder Brettspielen nicht allzu viel erwarten, allerdings ist es sowohl optisch als auch akustisch wirklich sehr ordentlich geworden. Einzig der automatische „UNO“-Ruf nach dem entsprechenden Knopfdruck geht einem schon nach wenigen Partien auf die Nerven. Die Steuerung funktioniert, selbst in hektischen Phasen wie dem Zwischenwerfen von Karten, gut.
Bisher gibt es fünf Kommentare
Man konnte sich aber auch einfach die Position der Attacken merken, das Fenster schließen und dann wählen.
btw: Auf Wii U hätte das super funktioniert.