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Dragon Blade: Wrath of Fire

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Dragon Blade: Wrath of Fire

Es gibt natürlich einige Spielelemente, die sich mit den Möglichkeiten der Wii-Mote besonders für eine Umsetzung anbieten. Eine von diesen Möglichkeiten ist sicherlich der Schwertkampf, welcher durch die einzigartigen Controller authentischer als jemals zuvor nachgespielt werden kann. Nach Red Steel versucht nun auch Dragon Blade auf dieser Schiene zum Erfolg zu kommen. Wir haben das erste Wii-Spiel von D3P in Empfang genommen und gleich getestet, was so eine Drachenklinge wirklich aushält.

Als die Drachen die Welt betraten


In der Fantasie Welt haben Drachen die Herrschaft an sich gerissen und das Land, wie auch die Menschheit in einen Mantel aus Terror und Angst gehüllt. Nun erscheint ein junger Mann, der alleine dazu in der Lage ist, die Welt aus den Klauen der schwarzen Drachen zu befreien. Dazu muss er losziehen und die verlorenen Teile des Dragon Blades finden. Selbstverständlich kann nur mit dem vollständigen Schwert das Böse in Form der Drachen vertrieben werden.
Diese Geschichte bekommt man in einer schönen Sequenz mit toller Sprachausgabe direkt zu Anfang präsentiert und die Lust auf mehr wird geweckt. Gestartet wird in dem Dorf des Mannes, wo dieser das Dragon Blade erhält und auch sofort das Dorf gegen die bösen Schergen verteidigen muss. In diesem Kapitel wird gleichzeitig das Tutorial abgehalten und man erlernt die Steuerung, sowie Informationen über die Objekte, welche in dem Spiel vorkommen werden.

Folge dem Pfad


Nachdem man die Steuerung erlernt hat, geht das Abenteuer weiter. Man kämpft sich in jedem der 15 Kapitel auf vorgegebenen Pfaden durch eine sich kaum verändernde Gegnerschar. Entweder es handelt sich um Spinnen, Wölfe, Eisbären oder um Echsen-, Schweine- oder Schakalmenschen. Hier wird also erst einmal keine Abwechslung geboten. Diese bekommt man dann schon eher bei den zusätzlichen fünf Zwischenbossen und den fünf Endgegner. Diese unterscheiden sich schöner Weise komplett von einander, auch wenn es sich in allen Fällen um Drachen oder Menschen-Drachen handelt. Neben dem Ausschalten der in bestimmten Bereichen aufpoppenden Gegnern, ist es möglich, Töpfe, Truhen und ähnliches zu zerstören, um am Ende jeden Kapitels die magische 100% an zerstörten Objekten zu erreichen. Nötig ist dies allerdings nicht.
Viel interessanter gestaltet sich der Spielablauf auch nicht mehr. Durch die geringe Gegnervielfalt und dem zu stark eingegrenzten Bewegungsfreiraum haben sich die Entwickler ins eigene Fleisch geschnitten. Zwar hat die Story großes Potential, nicht zuletzt, da die Story im Original von Richard A. Knaak, dem Bestseller-Autor der Dragonlance-, wie auch der Warcraft-, Diablo- und Age of Conan-Serien stammt. Leider hinkt die Präsentation der Geschichte aber meilenweit hinterher. An das tolle Intro wird einfach nicht mehr angeknüpft und so bekommt man nur noch Textfelder ohne Sprachausgabe geliefert, die im Verbund mit der Grafik einfach keinen Spaß machen.

Hau drauf


Das Gameplay kränkelt aber nicht nur an der Leveltopographie und den Gegnern, sondern ebenso an der Steuerung. Diese wird nur durch Bewegen der Wii-Mote umgesetzt. So steht jede Richtung, in welche die Fernbedienung geschwungen werden kann für einen anderen Schlag bzw. Hieb mit dem Drachenschwert. Wird die Wii-Mote nach vorne gestoßen, kann auch ein Stich zum Gegner geführt werden. Leider ist die Erkennung dieser Bewegung sehr ungenau und es kommt eher zu einem Seitwärtshieb, als zu einem Stich. Auch die Auf- und Abwärtshiebe wollen ab und zu nicht gelingen, sodass man die meiste Zeit eigentlich nur den Controller wild herumwirbelt. Dies ist aber größten Teils auch sehr effektiv. Lediglich wenn man die Drachenkräfte, welche man sich im Laufe des Spiels nach und nach aneignet, einsetzt, kann man mit etwas Ruhe und Disziplin wirklich die Moves ausführen die man möchte…meistens jedenfalls. Einen zusätzlichen Strich durch diese Rechnung macht einem nämlich gerne die Kameraführung. Diese besticht durch gar nichts. Sie ist einfach sehr schlecht und daran kann man auch nichts schön reden. Man hat niemals den Überblick über das Geschehen und teilweise verschwindet sogar einfach der eigene Held. Selbst das manuelle Nachjustieren hinter den Charakter ist kaum eine Hilfe und kann das Kamerasystem nicht mehr retten.

Drachenaugen


Wie bereits erwähnt, ist die Präsentation bei den Sequenzen auf einem sehr niedrigen Niveau. Hier macht auch die Grafik im Spiel keine Ausnahmen. Die Landschaften, Wege, Wände und eigentlich alles Andere ist Textur- und Detailarm und die Gegner hatten auch schon einmal bessere Zeiten erlebt. Wenigstens die Drachen selbst sind imposant, bis sie ihren Reiz durch Clipping-Fehler und karge Umgebungen einbüßen. Einziger Lichtblick sind die Einsätze der Drachenkräfte, welche immer ein schönes Inferno auf den Bildschirm zaubern. Dies ist aber leider viel zu kurz.
Musikalisch sind einige schöne Stücke während des Spiels zu hören, richtige Ohrwürmer sind jedoch nicht dabei. Die Effekte sind stellenweise recht mau oder nervig, wie etwa das ständige Fauchen der Echsenmenschen.
Insgesamt kann das Game den Spieler auch nicht lange an sich binden. Es gibt keinen Multiplayermodus und die Solomissionen sind nach knapp fünf Stunden abgeschlossen und bieten keinen Anreiz noch einmal gespielt zu werden.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Dragon Blade: Wrath of Fire hätte von der Story her wirklich viel mehr bieten können. Man hätte dem Spiel nur durchgehend Sprachausgabe in den Sequenzen, eine bessere und detailfreudigere Grafik, sowie abwechslungsreichere Gegner spendieren müssen. Die Steuerung hätte präziser und nicht so sehr zeitverzögert erfolgen müssen und die Kapitel viel offener und nicht so linear sein dürfen. Ich würde mich über einen besseren zweiten Teil wirklich freuen, wenn es sich dann nicht nur wie ein schlechtes Hack’n‘ Slay Game spielen würde. So kann leider keine Empfehlung ausgesprochen werden.

Bisher gibt es zwei Kommentare

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  • Avatar von Philipp
    Philipp 25.02.2008, 20:29
    jau, hab heute morgen noch die bilder vom presseserver hinzugefügt, dass die sowas überhaupt veröffentlichen
  • Avatar von King Lui
    King Lui 25.02.2008, 20:28
    Sieht wirklich grottig aus ^^