Den meisten dürfte der Begriff CSI wohl bekannt sein. Er steht für Crime Scene Investigation und hat mittlerweile viele Ableger im deutschen TV. Es ist ja auch immer äußerst spannend mit welchen Methoden der nächste knifflige Fall gelöst wird, oder welches Detail die überraschende Wendung bringt. Nun hat Ubisoft die Ermittler auch für die Wii eingespannt und lädt die Spieler zum selber ermitteln ein. Stellvertretend haben wir unseren Equipment-Koffer geschnappt und sind zum Tatort gefahren um den Spielspaß dieses Games zu ermitteln.

Ein Beweis nach dem anderen

Wer nicht weiß, um was es bei CSI nun wirklich geht, bekommt schnell eine kurze Einleitung. CSI ist eine Unterabteilung der amerikanischen Polizei, welche für die spezielle Beweisaufnahme an Tatorten zuständig ist. Dort wird dann gepinselt was das Zeug her gibt, um Fingerabdrücke zu finden, es werden Fotos geschossen, Stofffasern mit Pinzetten aufgenommen und was man eben an einem Tatort alles finden und für die Beweisführung aufnehmen kann. Das Motto dieser Abteilung lautet schließlich auch: Beweise lügen nie!

Darauf baut nun auch das Spiel zur Serie auf. Beweise suchen, sammeln, in den Zusammenhang einordnen und am Ende eine schlüssige Lösung präsentieren, welche den wirklichen Täter für einige Zeit hinter Gitter bringt. Wie in einem Point & Click Adventure durchsucht man den Schauplatz des Geschehens nach Indizien, um diese zu untersuchen und dann in die Liste der Beweisstücke aufzunehmen. Dazu wählt man aus einer Reihe verfügbaren Tools das passende aus. Für Fingerabdrücke muss bei den meisten Oberflächen der Pinsel herhalten, um diesen vernünftig Sichtbar zu machen und ihn danach mit einem Klebestreifen für spätere Vergleiche zu sichern. Blutspuren müssen mit den richtigen Sprays bearbeitet werden, um sie danach mit dafür vorgesehenen Wattestäbchen aufzunehmen. Fasern und abgefeuerte Kugeln dürfen mit Pinzetten geborgen werden und da Bilder malen zu lange dauern würde, hält man bei diesem Spiel einfache Fotos vor, um den Tatort im Ganzen festzuhalten.

Hat man erst einmal alle Spuren gesichert, geht es in das Labor zur weiteren Auswertung. Dazu stehen verschiedene Apparaturen zur Verfügung, wie ein Vergleichsmikroskop, ein DNS-Analysegerät oder eine Datenbank mit Fingerabdrücken und ähnlichem. Welcher Abdruck gehört zu welcher Person? Wo kommt das Blut her? Wer war vor Ort und wer nicht? Alle derartigen Fragen können und müssen hier durch Vergleiche und Untersuchungen geklärt werden. Komischer Weise wird einem nämlich von den Verdächtigen haufenweise Lügen aufgetischt. Damit hätte natürlich niemand gerechnet, aber wir wären hier ja nicht beim CSI, wenn die Spreu nicht vom Weizen zu trennen wäre.

So werden nach und nach neue Schauplätze frei, wo Beweise gefunden werden können und immer neue Verdächtige ins Visier der Ermittlungen geraten. Ein Verhör folgt dem nächsten und bis zum letzten und entscheidenden Beweis bleibt jeder Verdächtig.
Insgesamt gibt es fünf Fälle, die es zu lösen gilt und jeder dieser Fälle braucht seine Zeit, denn schließlich will man gewissenhaft ans Werk gehen, um später eine besonders gute Beurteilung zu erhalten. Diese bekommt man von Gil Grissom persönlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wurden alle Beweise gefunden? Wie gründlich wurde gearbeitet? Wurden Tipps in Anspruch genommen? Letztere kann man sich von seinem Partner holen, wenn man einfach nicht weiter kommt und Beweise übersieht. Die Partner stellen übrigens abwechselnd die Serien-Originalen Abbilder dar, welche euch bei den Fällen begleiten.

Sichtbare Beweise

Das Spielprinzip ist toll und es klappt auch alles ganz wunderbar, wenn man von der Präsentation einmal absieht. Zwar erkennt man die Figuren aus der TV-Serie ohne Probleme, aber generell sind alle Figuren eher schlecht und detailarm modelliert und die gleichen und sehr ähnlichen Gesichter werden einfach kurzerhand für verschiedene Personen in verschiedenen Fällen benutzt. Die Animationen wirken steif und die Lippensynchronisation funktioniert nicht immer einwandfrei. Die Sprecher selbst sind allerdings alle wirklich sehr gelungen, auch wenn es die amerikanischen Sprecher sind und wir in Deutschland nur deutsche Untertitel zu lesen bekommen.

Während sich nicht nur die Charaktere in den Fällen sehr ähnlich sind, werden in bestimmten Fällen einfach direkte Kontaktpunkte geknüpft und dieselben Protagonisten verwendet. Auf der einen Seite ist dies zwar eine nette Idee, aber bei der schon ständigen Wiederholung der Schauplätze die man teilweise dann in und auswendig kennt, bekommt man eher das Gefühl, dass Zeit und Geld gespart werden sollten. Hinzukommt, dass die Gespräche sehr linear sind. Man kann keine falschen Fragen stellen sondern einfach alles nach einander abarbeiten. Auf diese Weise kommt leider kein richtiges Verhör-Feeling auf.

Das nervigste und unverständlichste ist allerdings das ständige und ununterbrochene Geruckel während des Spielens. Man kann sich weder an den Schauplätzen ohne Gestocke umsehen, noch die Sequenzen in Ruhe genießen. Da fragt man sich ernsthaft, wie man derartige Performance-Probleme trotz einer - wenn überhaupt - durchschnittlichen Grafik hinbekommt.