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Dementium II

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Dementium II

Während der DS sich über die Zeit zu einer wahren Schatzkiste für RPG-Fans verwandelt hat, blieben vor allem Fans von Horror-Spielen so gut wie auf dem Trockenen. Zuletzt bot das überraschend gute "Dementium - Die Anstalt" die so vermisste Grusel-Erfahrung für Unterwegs, was sicherlich auf die schaurig schöne Atmosphäre des Spiels zurückzuführen ist. Trotz der eher mauen Verkaufszahlen des Spiels hat das Team von Renegade Kid an ihrem Spiel und dem dahintersteckendem Potential festgehalten und beschenkt die Fangemeinde mit dem Nachfolger "Dementium II", welcher die Schwächen des Vorgängers ausbessern und die packende Story gebührend fortsetzen soll.

Das Gruseln geht weiter


"Dementium II" macht dort weiter, wo der erste Teil aufhörte und knüpft nahtlos an. Wie schon im ersten Teil wacht man völlig allein auf einem Bett in einem verlassenen Zimmer auf. Angetrieben von Neugierde begibt man sich aus dem Zimmer heraus und bewegt sich schon wenig später mit einem gefundenem Messer in der Hand durch die Flure des scheinbar verlassenem Gebäudes, welches sich als Spezial-Klinik entpuppt. Nachdem der Spieler zu Beginn nahezu ins kalte Wasser geworfen wird und nicht weiß, was es mit der Klinik und den dort immer wieder auftauchenden Kreaturen auf sich hat, enthüllt sich die wahre Geschichte durch verteilte Hinweise und anderen Story-Entwicklungen immer weiter. Wie sein Vorgänger wird auch "Dementium II" aus der Ego-Perspektive gespielt. Der Touchscreen dient hierbei zum Steuern der Kamera, wie man es von anderen Ego-Spielen auf dem DS bereits kennt. Der Spielverlauf an sich besteht hauptsächlich aus der Erkundung der Umgebung. Immer wieder trifft der Spieler auf neue Hinweise oder wird mit Story-Entwicklungen konfrontiert, die eindeutig festlegen, wie der Spieler weiter vorgehen muss.

Unterteilt wird das Spiel in verschiedene Abschnitte, die als Kapitel nummeriert werden. Der Unterschied zwischen jedem Kapitel stellt die Umgebung dar, in welcher man sich bewegt. Während man im ersten Kapitel durch die Flure der Anstalt irrt, muss man sich im zweiten in einem verlassenen, schneebedeckten Dorf zu Recht finden. Natürlich sorgen verschlossene Türen oder andere Rätsel immer wieder dafür, dass der Spielverlauf nicht zu linear abläuft. Oft muss man noch einmal die letzten Areale ablaufen, da man einen an die Wand geschmierten Code zuvor übersehen hat, den man nun an einer verschlossenen Tür zwangsläufig benötigt. Natürlich trifft man auch oft auf plötzlich erscheinende Gegner-Scharen, welche sich einem entgegenstellen und mit Waffen-Gewalt bezwingt werden müssen. Während man zu Beginn bloß ein Messer zu seinem Waffen-Arsenal zählen kann, sammeln sich im späteren Verlauf immer durchschlagendere Waffen im eigenen Besitz an.

Vom Gruselschocker zum Überlebensabenteuer


All denjenigen, die den ersten Teil bereits förmlich verschlungen haben, dürfte im Verlaufe des Spiels auffallen, dass der Nachfolger wesentlich weniger Gruselmomente beinhaltet. Während man im ersten Teil noch einzig mit der Taschenlampe durch die Flure schlich und mit der Angst, dass hinter jeder Ecke ein Gegner lauern könnte, konfrontiert wurde, geht man im zweiten Teil wesentlich offensiver im Spielgeschehen vor und bekämpft oft ganze Gegnerscharen auf einmal. Natürlich gibt es auch weiterhin Passagen und Stellen, in denen man wirklich vor dem Bildschirm zusammenzuckt, jedoch sind diese doch deutlich in der Anzahl gesunken. Dieser Schritt mag für den einen vielleicht eine herbe Enttäuschung sein, jedoch muss man sagen, dass die Qualität des Spiels keineswegs gesunken ist.

Ein weiterer Punkt, der beim Spielen auffällt, sind die verteilten Speicherpunkte. Während man im ersten Teil oft frustriert ganze Kapitel neu beginnen musste, nachdem man im Gefecht umkam, kann man nun vom letzten Speicherpunkt aus neu beginnen. Leider sind diese an manchen Stellen jedoch nicht sinnvoll genug verteilt, sodass es auch hier wieder zu frustrierenden Tiefschlägen kommen kann.

Klassische Horror-Atmosphäre


In Punkto Atmosphäre ist "Dementium II" weiterhin nahezu unschlagbar. Nur in wenigen Spielen auf dem DS wurde es bisher so gut geschafft den Spieler in das Geschehen hineinzuziehen. Durch die dunkel gestaltete Umgebung, flackernde Lichter, finstere Weggabelungen und zuletzt den grandiosen Sounds, wie ein krankhaftes Hecheln, dass scheinbar immer näher kommt, passiert es schnell, dass man schwitzige Finger bekommt oder gar erschrickt, wenn vor einem aus dem Nichts ein blutverschmiertes Monster auftaucht. Grafisch gesehen ist "Dementium II" auf gleicher Wellenlänge wie der Vorgänger. Wirkliche Veränderungen sind nicht zu erkennen, jedoch sticht auch hier wieder die Liebe zum Detail in der Gestaltung der Areale hervor. Es gibt keinen Flur, in dem es nichts zu entdecken gibt, wie grausam es auch sein mag. Die zusätzlichen Zwischensequenzen setzen das Ganze noch mehr in Szene und lassen sich dank guter deutscher Synchronisation umso besser anschauen.
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Fazit & Wertung

"Dementium II" ist wie erwartet eine ebensolche Spielperle wie sein Vorgänger. Das leicht veränderte Gameplay sorgt nun für mehr Survival-Passagen, stellt jedoch die Gruselmomente ein wenig in den Schatten. Spielerisch bleibt "Dementium II" vor allem aufgrund von Gestaltung und Atmosphäre ein erstklassiger Titel. Der deutliche Qualitätsanstieg fehlt jedoch, sodass man sagen muss, dass sich der Nachfolger auf der gleichen Ebene wie sein Vorgänger befindet. Wer also schon am ersten Teil seinen Gefallen gefunden hat, kann beruhigt zugreifen, sowie alle anderen, die sich noch überzeugen lassen müssen.

Bisher gibt es zwei Kommentare

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  • Avatar von Alex
    Alex 17.09.2010, 14:44
    Es gibt diese Momente wie erwähnt zwar noch oft genug, trotzdem kommt der Eindruck auf, dass es halt mehr Richtung Action geht.
  • Avatar von Daniel
    Daniel 06.09.2010, 17:14
    Also der Vergänger war wohl das einzige DS Spiel bisher bei dem wirklich gruselige Atmosphäre aufkam (hmm... wobei ich grade mal überlegen muss, welche Spiele noch versucht haben diese zu erzeugen ^^), und wenn hier mehr auf Action wert gelegt wird wäre das wirklich etwas schade.