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Mind Quiz: Gehirntraining 3D

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Mind Quiz: Gehirntraining 3D

Auf dem Nintendo DS löste Nintendo mit Dr. Kawashima und seinem Gehirn-Jogging einen wahren Hype aus und erschloss die Senioren als ganz neue Zielgruppe für Videospiele. Ubisoft möchte mit „Mind Quiz: Gehirntraining 3D“ diesen Trend auf Nintendos aktuellem Handheld fortsetzen. Ob man sein Gehirn auch in 3D gut trainieren kann, lest ihr in unserem Test.

Willkommen bei Dr. Kawas…ähh…Prof. Robertson
Gleich zu Beginn des Spiels werdet ihr, wie beim großen Nintendo-Vorbild, von Professor Ian Robertson in Empfang genommen. Er arbeitet im echten Leben im Bereich der Neuropsychologie am Trinity College in Dublin und erzählt euch im Spiel nach und nach einige Fakten und interessante Details über das menschliche Gehirn. Zudem erklärt er in Textboxen die genauen Regeln zu jedem einzelnen Trainingsspielchen.

Vier Bereiche, fünf Spiele
Bevor es losgeht, dürft ihr ein Profil erstellen, in welchem eure Fortschritte gespeichert werden. Es gibt dazu drei Speicherplätze zur Auswahl, so dass auch verschiedene Personen an einer Konsole ihr Training absolvieren können.

Zur Auswahl stehen dann 90 Tagessitzungen, die egal in welcher Reihenfolge gespielt werden können. Sie steigen allerdings langsam in ihrer Schwierigkeit. Da aber schon zu Spielbeginn alles freigeschaltet ist, geht schnell der Wettkampfgeist verloren, da man außer den Weisheiten des Professors nichts freispielen kann. Da bot der Nintendo-Doktor doch schon wesentlich mehr Herausforderung mit den freischaltbaren Spielen und Schwierigkeitsgraden.

Die Testbereiche werden in „Mind Quiz: Gehirntraining 3D“ in vier Bereiche unterteilt: Merk-, Zahlen-, Bild- und Wortspiele. In jedem Bereich gibt es fünf verschiedene Spiele im Angebot. Jede Tagessitzung enthält vier Aufwärmspiele, die bestanden werden müssen, um die Tages-Challenge freizuschalten. Dazu dürfen sie so oft absolviert werden, wie man möchte, also bis man es schließlich geschafft hat. In der dann folgenden aktuellen Challenge sind keine sofortigen Wiederholungen möglich. Sowohl die Aufwärmspielchen als auch die Challenge enthalten jeweils ein Spiel aus jedem Bereich.

Alles tanzt nach meiner Pfeife!
Die Spielideen in den einzelnen Bereichen sind durchaus abwechslungsreich und nicht einfach vom Vorbild kopiert worden. So muss man eine Figur durch ein Labyrinth lotsen, sich Einkaufslisten oder Preislisten einzelner Waren einprägen, Rechenaufgaben zusammenstellen, die zu einer vorgegebenen Lösung passen muss und vieles mehr.

Allerdings hätte man bei einigen Rätseln viel sorgfältiger arbeiten müssen. Es gibt nämlich immer nur eine starre vorgegebene Lösung, obwohl bei ein paar Spielen durchaus mehrere Lösungswege möglich sind. So muss man beispielsweise Worte vervollständigen, bei denen ein paar Buchstaben vorgegeben sind. Wenn das Wort aus sechs Buchstaben besteht und beispielsweise mit MER die letzten drei Buchstaben gegeben sind, ist es unverständlich, dass nur Kammer als richtige Lösung akzeptiert wird. Kummer, Hummer und noch viele andere Worte wären ebenfalls möglich. So vergeht schnell der Spielspaß, wenn man krampfhaft jedes passende Wort unter Zeitdruck durchprobieren muss.

Auch in einem anderen Spiel fällt dies durchaus negativ auf. So soll man dort vorgegebene Wörter aus einem Honigwabenfeld voller Buchstaben identifizieren. Allerdings kommen die verlangten Wörter manchmal mehrmals in dem Feld vor, werden dann jedoch trotzdem nicht als richtig erkannt angenommen. So etwas ist einfach ärgerlich und frustrierend, auch wenn es zugegebenermaßen nur selten vorkommt.

Touchscreen, sonst nichts
Leider hat man auf die Einbindung der 3DS-Features weitgehend verzichtet. Die Bedienung erfolgt komplett über den Touchscreen. Selbst das Buchstabieren von Wörtern muss über den Touchscreen eingetippt werden. Hier hat selbst das Vorbild vom Nintendo DS mit der Nutzung des Mikrofons schon mehr geboten. Auch der 3D-Effekt wird spielerisch nicht wirklich genutzt, was sich beispielsweise in der Bilderrätselrubrik durchaus angeboten hätte. Die Umsetzung der Spiele wirkt daher zum großen Teil lieblos, auch wenn die Spielideen selbst durchaus überzeugen können.

Statistik? Nicht mit mir.
Auch im Statistik-Bereich muss man große Abstriche im Vergleich zu „Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging“ machen. Es gibt nur noch eine Gesamtstatistik über den Erfolg in den Tagessitzungen, die zwischen den Abstufungen A bis F unterschieden werden. Bei jeder Tagessitzung kann man sehen, wie man in den einzelnen Bereichen abgeschnitten hat. Eine Überprüfung der eigenen Entwicklung in einem Teilbereich ist nicht möglich. Ebenso ist ein Vergleich der verschiedenen Spielerprofile untereinander nicht vorhanden. Auch so etwas gehörte in den DS-Titeln des Doktor Kawashima aus dem Hause Nintendo zum Standard.

Technik
Der 3D-Effekt ist, wie schon erwähnt, nett aber spielerisch belanglos. Die Grafik an sich ist zweckmäßig, nicht mehr und nicht weniger. Alles spielt sich vor einem wabernden blauen Hintergrund ab. Die Hintergrundmusik dudelt nett, aber ebenfalls langweilig, vor sich hin.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Ubisoft liefert mit „Mind Quiz: Gehirntraining 3D“ eine solide Umsetzung des bekannten Spielprinzips ab. Der Titel fällt aber trotzdem gegenüber den Titeln von Dr. Kawashima für den Nintendo DS deutlich ab, da er viele Ideen einfach dreist kopiert, zu wenige Neuerungen bietet und die Liebe zum Detail an allen Ecken und Kanten fehlt. Dies fängt bei den starren Lösungswegen an und endet bei der mangelnden Nutzung der Konsolenfeatures. Wer von den „Gehirn-Jogging“-Titeln schon die Nase voll hat und nach neuen Spielen dürstet, darf ruhig einen Blick riskieren. Alle anderen sollten auf die besseren und günstigeren Alternativen vom Nintendo DS zurückgreifen.

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