Vom Schaufenstergucker zum Angestellten
Bei einer so niedlichen, kleinen Boutique wie dem Verano muss man einfach anhalten und sich das Schaufenster anschauen. Da kann dann auch schon mal die Inhaberin persönlich auftauchen. Mit Paketen vollgepackt bittet sie uns, ihr die Tür zu öffnen. Natürlich kommt man so ins Gespräch und hilft, bevor man sich versieht, bei den nächsten beiden Kundinnen mit Rat und Tat bei der Erfüllung der Kleiderwünsche. Dabei stellt man sich als angeborenes Talent heraus und bekommt direkt ein Jobangebot und arbeitet als Verkäuferin im Verano.
Auf das Äußere kommt es an
Dass der Spielcharakter in einem Modespiel nicht unsichtbar bleibt ist selbstverständlich, daher muss der eigene Spielcharakter erst einmal erstellt werden. Dabei stehen besonders im Bereich des Kopfes unterschiedliche Wahlmöglichkeiten, beispielsweise bei Augen und Lippen, bereit. Wenn die Auswahl der Frisuren dagegen etwas wenig erscheint: im Laufe des Spiels kommen weitere Wahlmöglichkeiten hinzu, die wirklich keine Wünsche mehr offen lassen. Beim Körperbau beschränkt sich die Auswahl leider nur auf die Körpergröße, wählbar in drei Stufen. Ist man mit dem Äußeren zufrieden, geht es auch schon nach Hause in die eigene Wohnung, und der Tag ist beendet.
Das Fashion-Handy
Daheim angekommen sollte man als erstes einen Blick auf das Mobiltelefon werfen. Dieses Modell scheint speziell für Mitarbeiter der Modebranche gemacht zu sein. Unter anderem ist ein Wörterbuch, das Fachbegriffe der Modewelt verständlich erklärt, vorinstalliert. Aber auch eine Übersicht über Kunden, deren Kleidungsstil und deren bisherigen Ausgaben in der Boutique ist enthalten. Natürlich fehlt auch ein Terminkalender nicht, der euch rechtzeitig auf die nächsten Ereignisse aufmerksam macht. Und Nachrichten von Kunden und Kollegen macht euch ein kleines Briefsymbol selbstverständlich auch sofort nach Erhalt dieser ersichtlich.
Der erste Arbeitstag
Das Hauptaugenmerk des Spiels liegt auf dem Job in der Boutique. Wenn eine Kundin vorbeischaut weiß diese in den meisten Fällen genau was sie will. Der Wunsch nach der richtigen Kleiderrichtung kann über ein sehr übersichtliches Menü schnell und präzise erfüllt werden. So wählt man erst das Kleidungsstück und sucht sich dann etwas aus der gewünschten Kategorie. Während die eine Kundin es lieber elegant mag, kann die nächste mädchenhaft gekleidet unterwegs sein. Auch darüber hinaus sind sie keine einfachen Statisten. Jede von ihnen kommt mit weiteren Interessen und meist einer kleinen Geschichte daher, oder sie bringt manchmal den Freund oder eine Freundin mit. Auch eine Einladung ins örtliche Café ist möglich, wenn man ein gutes Händchen bei der Kleiderwahl beweist.
Aufgrund der in den meisten Fällen deutlich formulierten Wünsche der Kundinnen muss man leider nur recht selten wirklich selbst überlegen, wie man diese erfüllt. Die umfangreichen Suchkriterien machen die Sache fast schon zu leicht. Wichtiger ist es an der Stelle immer den Überblick zwischen Auswahl und Vorrat des Lagers zu behalten und leere Regale rechtzeitig aufzufüllen.
Mehr als nur ein Klamottenladen
Wo andere Spiele sich allein auf eine Tätigkeit konzentrieren würden, fängt „New Style Boutique“ erst richtig zu glänzen an. Wenn man den Kundinnen das passende Outfit vorschlägt oder andere positive Ereignisse erlebt erhält man Zufriedenheitspunkte. Diese werden immer am Ende eines Tages zusammengerechnet und als sich füllender Mond dargestellt. Sobald nun der Vollmond erreicht ist, wird ein neues Feature freigeschaltet. Das können zum Beispiel neue Modelabels sein, deren Kollektionen man von nun an für seine Boutique einkaufen kann. Im Laufe des Spiels entfaltet sich sogar eine kleine Geschichte. So steigt man schon recht früh im Spiel zur Managerin der Boutique auf und darf sie nun nicht nur selbst benennen, sondern auch gestalten. Darüber hinaus lernt man einige Leute kennen, die dann eigene Geschäfte in der Stadt öffnen. Zu guter Letzt halten Zufallsereignisse den Spieler bei Laune, wobei manche davon vom Fortschritt im Spiel und anderen Faktoren, wie dem gewählten Styling, abhängen.
Sehr nett anzuschauen
Wer früher gerne mit Barbiepuppen gespielt hat wird sich bei der gebotenen Optik sofort wohl fühlen. Realismus wird hier nicht geboten, aber von den Personen über die Inneneinrichtung bis hin zu den Klamotten und Accessoires zeigt sich ein puppenhaftes und stimmiges Gesamtbild. Bei den Animationen geht es dann aber eine ganze Spur beweglicher zur Sache. Mimik und Gestik sind wirklich sehr gelungen, und die Charaktere sind selbst in Gesprächen stets in Bewegung statt starr auszuharren. Und wer den 3D-Regler nach oben schiebt bekommt einen sehr schönen räumlichen Effekt geboten. Die Figuren heben sich deutlich vom Hintergrund ab und die Texteinblendungen sind in vorderster Ebene und bieten so eine schöne optische Trennung vom eigentlichen Geschehen. Der Sound hingegen ist eigentlich kaum der Rede wert. Im Hintergrund spielen angenehme Melodien vor sich hin, die zwar nie Nerven, aber schon nach kurzer Zeit kaum noch wahrgenommen werden. Auf eine Sprachausgabe wurde leider komplett verzichtet.
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