Neuer Fiesling, gleiche Absicht
Vor langer Zeit wurde der fiese Kapitän Frightbeard von den Skylanders verbannt. Doch dieser lässt das natürlich nicht auf sich sitzen und versucht sich nach der Rückerlangung seines magischen Säbels an ihnen zu rächen. Natürlich können wir dies nicht zulassen. Also schnappen wir uns unsere Skylanders und machen uns auf die Suche nach alten Bekannten und der nötigen Ausrüstung.
Auf’s Portal, Skylander!
Wie auch beim Vorgänger „Skylanders: Spyro’s Adventure“ stehen die Plastikfiguren mit dem integrierten Chip im Vordergrund. Setzt man diese auf das Portal, so kann man zwei Skylander dauerhaft im Spiel speichern und somit auch unterwegs spielen, ohne in Bus oder Zug mit Spielfiguren hantieren zu müssen. Will man den erreichten Fortschritt auf der Figur speichern oder einen neuen Helden losschicken, muss man die Prozedur einfach wiederholen. Jedoch ist dies leider immer nur zwischen den Levels möglich.
Ab auf die Insel(n)!
Sind die ersten zwei Helden ausgewählt, geht es auch schon in das erste Level. Hier wird direkt ersichtlich, dass die Handheldversion wie auch schon im Vorjahr einen anderen Weg einschlägt als die Konsolenvarianten. Während man mit dem Gamepad bodenständig bleibt und mehr rätselt, ist hier Jump’n Run das Hauptaugenmerk. Tiefe Abgründe, bewegliche Plattformen und tödliche Fallen erwarten den Spieler in verschiedensten Varianten. Ist zwar alles schon mal dagewesen, aber die Gestaltung der Level ist abwechslungsreich; genug um gut zu unterhalten.
Wer sich einzig auf das Hüpfen konzentriert, wird Frightbeard schon nach zwei bis drei Stunden von seinem fiesen Plan abhalten können. Wer aber die Augen offen hält und je nach Level Skylanders des richtigen Elements wählt, kann viele Wege abseits des sonst recht tunnelartigen Levelaufbaus entdecken. Manche Abzweigungen sind offensichtlich, für andere muss man schon Entdeckergeist beweisen. Sei es eine Höhle hinter einem Wasserfall oder eine Insel, wo man eigentlich den bodenlosen Abgrund erwartet hätte: Ohne die entsprechende Aufmerksamkeit wird dem Spieler vieles entgehen.
Ein wenig gekämpft wird aber auch. Während man in den normalen Levels den meisten Konfrontationen ohne Probleme entgehen kann, ist in bestimmten Arenen der Kampf Pflicht. Nach drei Wellen an normalen Gegnern wartet ein fieser Bossgegner darauf gezeigt zu bekommen, wer der wahre Boss ist. Diese stellen aufgrund von einer nicht zu unterschätzenden Palette an Angriffen eine große Herausforderung dar und sollten mit Taktik und Geschick angegangen werden. Zum Glück kommt jeder Skylander mit mehreren Attacken und Kombos daher. Außerdem ist der Sprint ein gutes Mittel, um den Angriffen zu entgehen.
Damit die Spielzeit nicht so derart kurz ausfällt macht es Sinn, jedes Level mehrmals zu besuchen. Diverse Herausforderungen warten darauf, vom Spieler erledigt zu werden. Zusätzlich zur Zeitchallenge, die nach dem ersten Beenden eines Levels freigeschaltet wird, gibt es noch eine Vielzahl an Aufgaben in den insgeamt 19 Leveln. Diese stellen jedoch meist einfache Sammel- oder „Töte x Gegner“-Aufgaben dar und motivieren aufgrund der fehlenden Originalität leider nicht allzu sehr.
Technisch daneben
Die Optik erscheint auf den ersten Blick wirklich sehr gut. Die Inseln sind allesamt sehr originell gestaltet und strotzen vor kleinen und großen Details. Nie steht man auf einem blanken Stück Wiese oder Wüste. Doch leider hat sich ein Manko der Wii-Version auch hier eingeschlichen, und das noch dazu in deutlich schlimmerer Ausprägung. Das Spiel läuft nämlich nur selten wirklich flüssig. Die Bildrate geht stellenweise derart in die Knie, dass Aktionen des Spielers nur mit merklicher Verzögerung ausgeführt werden.
Noch dazu ist der größte Kritikpunkt des Vorgängers nicht nur immer noch vorhanden, sondern wurde sogar noch verschlimmert. Die Kamera fährt auf den schlauchartigen Levels wie zuvor auf vorgegebenen Wegen hinter der Spielfigur hinterher. Will man jedoch etwas zurückgehen, um vielleicht noch eine andere Abzweigung auszukundschaften, muss man sich auf die Kamera zubewegen und sieht so Abgründe, Hindernisse und Gegner erst im letzten Moment. Soweit ist alles wie beim Vorgänger, doch es kommt noch schlimmer. Bei Biegungen im Level bewegt sich die Kamera oft abrupt und ruckartig um die Figur herum. Auch kommt es öfter vor, dass Objekte das ganze Spielgeschehen verdecken. In einem Fall während des Tests ist die Kamera sogar komplett stehengeblieben, so dass man sich aus dem Blickfeld heraus bewegen konnte. Einzig ein Sprung in den Abgrund verhalf zur gewohnten Sicht auf den Skylander. Auch kommt es vor, dass während Zwischensequenzen im Level ein Gegner unbemerkt weiter auf die Spielfigur eindreschen kann.
Der Sound passt sich dem zum Teil an. Zwar sind die Kompositionen wirklich von höchster Qualität und würden sich auch als Soundtrack im CD-Regal gut machen. Jedoch kann man durch bestimmte Aktionen im Spiel die Hintergrundmusik kurz ins Stocken bringen. Ob dieser Effekt gewollt ist oder nicht, er wirkt einfach störend bei dem ansonsten großartigen Ohrenschmaus. Bei der Sprachausgabe wurde jedoch leider nahezu komplett gespart. Einzig in den wenigen Rendersequenzen hört man die Stimmen, ansonsten ist man auf Texte angewiesen. Dies ist sehr schade, denn bei den Konsolenversionen konnte die sehr gute Sprachausgabe deutlich zum Charme des Spiels beitragen.
Bisher gibt es drei Kommentare