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BOXBOXBOY! (eShop)

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BOXBOXBOY!

Der Nachfolger von „BOXBOY!“, dem charmant-minimalistischen 3DS-eShop-Knobler aus dem Hause HAL Laboratory, heißt zwar nicht „BOXBOY! 2“; trotzdem wirkt der Name des Sequels wenig kreativ. Wieso das „Kirby“-Studio Qbbys zweites Abenteuer „BOXBOXBOY!“ taufte und ob sich der Kauf lohnt, verraten wir euch in unserem Test.

Doppelte Boxen, doppelter Spaß?

Wie schon im ersten Spiel durchquert der quadratische Held Qbby Level voller Fallen, wie Abgründe, Stacheln und Laser. Seine einzige Fähigkeit: Er kann Blöcke erzeugen, die ihm als Plattformen dienen und so das Erreichen des Ziels ermöglichen. Die größte spielerische Neuerung gegenüber dem Erstling ist, dass Qbby jetzt zwei Sets von Blöcken erzeugen kann. Zwei Stapel aus Boxen stehen ihm jetzt also zur Verfügung – deswegen ist das Spiel auch akkurat als „BOXBOXBOY!“ betitelt.

Was auf dem Papier zugegebenermaßen öde klingt, ist in Wahrheit eine riesige Neuerung. Denn während HAL das geniale Konzept des Vorgängers zwar gewiss nicht auf den Kopf stellt, wird es aber doch ungemein erweitert. Jene kleine Neuerung erlaubt nämlich unzählige weitere Rätsel, die sogar noch etwas mehr Querdenkerei erfordern als bereits „BOXBOY!“: Qbbys neue Fähigkeit ermöglicht den Entwicklern noch viel mehr aus dem einfachen Spielkonzept herauszuholen. Dieses Game-Design ist ganz großes Kino!

Farb-, frust- und neuerungsfrei

Weniger spektakulär ist die Präsentation des Spiels. Während der Name mit Großbuchstaben und Ausrufezeichen daherkommt – fragt uns nicht nach dem Sinn dieser teuflischen typographischen Tat –, ist die Grafik noch viel simplizistischer als das Spielkonzept. Der überwiegend monochromer Grafikstil ohne jegliche Verzierung oder Ablenkung mag zunächst ungewohnt und aufgesetzt erscheinen, entwickelt aber rasch seinen eigenen Charme.

Die Grafik passt irgendwie doch perfekt zum Spiel. „BOXBOXBOY!“ erzeugt einfach einen herrlich stimmigen Eindruck – nichts lenkt den Spieler ab, nichts setzt ihn unter Druck. Es gibt kein Zeitlimit, keine Versuche oder Leben, per Tastendruck erhält man sofort einen neuen Versuch und die Wiedereinsetzpunkte sind stets fair. Ein völlig frustfreies Erlebnis also – und sollte man bei einem Rätsel partout nicht weiterkommen, so lässt sich per 3DS-Spielmünzen immer ein Tipp freischalten.

Doch zurück zum Grafikstil: Dieser ist – einschließlich eines absolut unerklärlichen Ruckelns, das uns stets beim Spielen aufgefallen ist – exakt aus dem Vorgänger übernommen worden. Nun lässt sich argumentieren, dass das minimalistische Art Design perfekt sei und keinerlei Änderung oder Neuerung bedürfe. Doch selbst die – freilich gelungenen – Musikstücke kennen wir teils schon aus dem ersten Teil.

Wenig Neues, aber viel Charme

Diese Beobachtung zieht sich durch das ganze Spielerlebnis: Abseits von der einen Neuerung und den damit verbundenen neuen Rätseln ist „BOXBOXBOY!“ im Grunde dasselbe Spiel wie der Vorgänger. Die konstituierenden Levelelemente einer jeden Welt sind 1:1 aus dem Erstling übernommen worden. Immer noch oder schon wieder zählen Laser, Schalter und elektrische Verbindungen zu Qbbys Hindernissen – nur dass diese eben nun mit zwei Blocksets zu überwinden sind. Hier hätten wir uns definitiv mehr Kreativität seitens HAL gewünscht!

Kreativität haben die Entwickler stattdessen dort eingebaut, wo sie gar nicht erst möglich scheint: Bei der Spielfigur Qbby, mit der es HAL immerhin gelungen ist, Kultknödel Kirbys Komplexität noch zu unterbieten. Denn jetzt kann der Spieler kurze Comics zu Qbby und seinen viereckigen Freunden freischalten, die dem Quadrat doch ein wenig Tiefe verleihen. Weitere Belohnungen sind Kostüme für Qbby sowie die Musikstücke des Spiels; diese werden durch Kronen freigekauft, die der Spieler für abgeschlossene Level und Herausforderungen erhält. Exakt wie in Teil 1.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

In Puncto Spielkonzept, Aufbau und Aufmachung ist „BOXBOXBOY!“ absolut identisch zum Vorgänger – aber die Zwei-Set-Neuerung ermöglicht so viele neue Rätsel, dass sie allein die Existenz des Spiels rechtfertigt. Wie auch der Vorgänger handelt es sich um ein ungemein motivierendes Spielchen mit ungemein genialem Level- und Rätseldesign. Wer „BOXBOY!“ noch nicht gespielt hat, dem können wir für das Sequel eine Kaufempfehlung aussprechen. Alle anderen müssen erwarten, bloß Mehr vom Gleichen zu erhalten – den Spielspaß schmälert das aber nur wenig.

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