Klempner rettet entführte Prinzessin – oder so ähnlich
Zu Beginn des Spiels wird in einer für Game-Boy-Verhältnisse äußerst hübsch und charmant inszenierten Sequenz gezeigt, wie der böse Farmer Jinbe Frau und Kinder des Maulwurfs und Protagonisten Muddy Mole entführt. Nun liegt es an Muddy, seine Familie zu retten. Dafür macht er sich auf den Weg durch zahlreiche Labyrinthe, gespickt mit Gegnern, Fallen und Blockaden, die er mittels seiner Maulwurf-Fähigkeiten überwindet.
In jedem Level muss Muddy eine Reihe an Stages meistern und sich einem Boss stellen, um eines seiner Kinder zu befreien. Eine Stage ist dabei bildschirmfüllend, hier spielt sich das Hauptspielgeschehen ab. Ihr blickt aus der Vogelperspektive auf das Geschehen und steuert Muddy. Ziel jeder Stage ist es, eine Blockade zu zerstören, um Zugang zur nächsten Stage zu erhalten.
Von Maulwurfshügeln und schwarzen Kugeln
Um die Blockaden zu zerstören, muss Muddy eine schwarze Kugel dagegen werfen. Schwarze Kugeln tauchen an einer festgelegten Stelle jeder Stage auf und können von Muddy gezogen, geschoben sowie nach vorne und hinten geschleudert werden. Natürlich ist dies schwieriger als es klingt, denn berührt die Kugel einen Maulwurfshügel, fällt sie hinein und taucht am Ausgangspunkt wieder auf. Außerdem machen einige Widersacher Muddy das Leben schwer. Berührt er sie, so verliert er ein Viertel seiner Energie. Hat er alle Energiesegmente verloren, heißt es Game Over. Glücklicherweise stößt man aber hin und wieder auf Heilmittel. Muddy setzt seine Gegner außer Gefecht, indem er sie einfach mit einer Kugel oder anderen Gegenständen überrollt.
Natürlich wäre Muddy kein echter Maulwurf, wenn er keine Hügel wühlen und sich ins Erdreich graben könnte. In weichem Untergrund könnt ihr Muddy in den Boden eindringen lassen, wo er sich einen Weg bahnen kann und dort wieder auftaucht, wo der Boden nicht durch ein Hindernis versperrt wird. Leider blockieren bisweilen Steine in der Erde Muddys Weg, sodass er sich unter Umständen nicht an beliebige Orte der Stage wühlen kann. Außerdem entstehen da, wo er hinab- und wieder aufsteigt, Maulwurfshügel, in die die schwarzen Kugeln hineinfallen können. Setzt ihr also an eine falsche Stelle einen Maulwurfshügel, ist die Stage nicht mehr zu bewältigen!
Der Umfang
Die über sieben Level beinhalten je mindestens 16 Stages, was einen ordentlichen Umfang verspricht. Einige Stages werdet ihr sofort lösen können, ihr solltet euch aber auch darauf einstellen, bei manchen Stages mehrere Ansätze zu benötigen. Um alle Level erfolgreich zu absolvieren, solltet ihr also von einer Spielzeit von ein paar Stunden ausgehen. Zusätzliche Motivation, bereits bestandene Level erneut zu durchqueren, gibt die Jagd nach dem Highscore. Denn nach jedem abgeschlossenen Level wird aus mehreren Faktoren ein Punktestand errechnet.
Wie alle Virtual-Console-Spiele auf Nintendos Handheld bietet euch auch die Portierung von „Mole Mania“ Funktionen wie die Originalauflösung des GameBoy und eine Simulation der grünlich-verschwommenen Bildschirmausgabe des grauen alten Kastens. Natürlich steht euch auch die Speicherfunktion zur Verfügung, die euch hilft, wenn ihr an einer schwierigen Stelle nicht weiterkommt. Andererseits bietet das Spiel intern zwei Speicherstände und bei jeder absolvierten Stage wird der Spielstand automatisch gespeichert. Zudem könnt ihr in den Stages durch ein nett aufgebautes Menü sofort zum Levelauswahl-Bildschirm oder zur zuletzt bestandenen Stage zurückkehren, falls ihr einen Fehler gemacht habt und nicht weiterkommen könnt.
„Mole Mania“ verfügt auch über einen Mehrspielermodus, der in der Virtual-Console-Version leider nicht mehr funktionstüchtig ist. Dennoch werdet ihr für den kleinen Preis von drei Euro eine solide Spielzeit geboten bekommen.
Steuerung und Einsteigerfreundlichkeit
Die Steuerung fällt, wie für einen Game-Boy-Titel gewohnt, auch bei „Mole Mania“ einfach aus. Mit dem Steuerkreuz lenkt man Muddy, mit A gräbt er sich in die Erde ein und B dient hauptsächlich dem Drücken und Ziehen von Gegenständen. Wenn man noch nicht ganz daran gewohnt ist, kann es mitunter vorkommen, dass man versehentlich A statt B drückt und so einen Maulwurfshügel an einer falschen Stelle gräbt, was die Stage unlösbar macht.
Die vielen Hinweisschilder im Spiel erklären das Spielprinzip sehr gut, sind aber in englischer Sprache gehalten. Aber auch ohne deren Verständnis wird man kaum auf Schwierigkeiten stoßen, da man sich gemäß learning by doing das Spielverständnis selbst aneignen kann. Alle Stages im Spiel sind lösbar, auch, wenn man an der ein oder anderen Stelle länger brauchen wird, um auf die Lösung zu kommen.
Technik
„Mole Mania“ sieht auf dem kleinen GameBoy-Bildschirm richtig schick aus. Alles ist deutlich erkennbar. Besonders angetan haben es uns die knuffigen Animationen, die besonders gelungen sind. Abseits dessen und der Gegner bewegt sich kaum etwas auf dem Bildschirm, sodass es nicht zu Einbrüchen in der Framerate kommt. Auch schick: Das Pausen-Menü ähnelt der Benutzeroberfläche alter Windows-Betriebssysteme, wobei der Cursor wie ein Mauszeiger aussieht.
Die Musik des Spiels ist typisch 8 Bit: Sie klingt munter und dudelig, ist nicht allzu aufdringlich, verursacht schnell einen Ohrwurm, wird auf lange Dauer gesehen aber etwas abwechslungsarm.
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