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WarioWare: Do It Yourself

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WarioWare: Do It Yourself

Welcher Videospielbegeisterte hat nicht selbst schon einmal davon geträumt, sein völlig eigenes Spiel zu konzipieren und anschließend zu entwickeln? Während manch einer den ersten Schritt sicherlich schon einmal angegangen ist, scheiterte es sicherlich bei den meisten dann im Folgenden. Denn um ein vollwertiges Spiel zu erstellen, werden außerordentliche Programmierkünste, das nötige Know-how, viel Zeit und vor allem ein talentiertes Team und das nötige Budget benötigt. Dank dem Entwicklerstudio „Intelligent Systems“ gibt es jedoch die Alternative für all diejenigen, die gerne in die Arbeit als Videospiel-Entwickler reinschnuppern möchten. Zusammen mit dem dicken, knollnasigen und geldgierigen Wario darf in „WarioWare: Do It Yourself“ nun jeder sein eigenes Minispiel erstellen, dem Namen des Spiels entsprechend, frei nach dem Prinzip „Do It Yourself“. Ob der Traum vom Videospiel-Entwickler mit Hilfe des Titels tatsächlich teilweise erfüllt werden kann, verrät euch unsere im Anschluss folgende Review.

Wario braucht Hilfe!


Mit dem DS-Launch Titel „WarioWare: Touched!“ konnten zu damaliger Zeit perfekt die vielfältigen Möglichkeiten des gerade erst erschienenen Nintendo DS präsentiert werden. In den kurzen, durchaus spaßigen, vielseitigen und in Warios Manier verrückten Minispielen wurden die frischen Besitzer des Handhelds vertraut mit Touchscreen und Mikrofon gemacht und erlebten diese neuen Fähigkeiten auf spaßige Weise. In welchem anderen Spiel bekam man sonst die Möglichkeit, einen bärtigen Mann zu rasieren oder einem Kind den Popel aus der Nase zu ziehen? Natürlich stehen auch im neuen Teil „Wario Ware D.I.Y.“ wieder zahlreiche neue derartige Minispiele parat, doch dieses Mal liegt der Fokus an einer ganz anderen Stelle.

Wario ist stolzer Besitzers eines Kreativator Ultra 21, einer Maschine, die es ermöglicht auf einfache Weise Mikrospiele zu konzipieren und zu erstellen. Der geldgierige, minimal übergewichtige Wario hat natürlich bereits Lunte gerochen und möchte mittels seiner Spiele große Karriere, aber vor allem einen Haufen Geld machen. Mitsamt der charmanten und intelligenten Assistentin Penny klemmt man sich also hinters Zeichenbrett und fängt an, ganz einfach die eigenen Minispielen zu entwickeln.

Ab ins Studio


Wie bereits erwähnt, ist die Entwicklung eines Videospiels durchaus anspruchsvoll. Daher verstehet es sich, dass man auch in „WarioWare: Do It Youserself“ zuvor die ein oder andere Sache lernen muss, bevor es mit der Entwicklung beginnen kann. Denn vor allem wenn man nachher komplizierte und komplexere Kreationen erstellen will, sollten die Grundlagen sitzen. Glücklicherweise gibt es im Spiel die WarioWare Inc.-Einrichtung. In dieser lernt man in Einsteigerkursen wie genau sich ein „D.I.Y.“-Spiel zusammensetzt und bekommt den Umgang mit dem Kreativator Ultra 21 beigebracht.

Zunächst sollte man wissen, dass sich jedes Minispiel in „WarioWare: Do It Yourself“ aus drei Arbeitsschritten zusammensetzt. Begonnen wird meist mit den im späteren Spiel vorkommenden Objekten und dem Hintergrund. Über einen Grafikeditor lassen sich die Objekte Pixel für Pixel nach eigener Vorstellung gestalten und kreieren. Durch zahlreiche zur Verfügung stehende Werkzeuge und Farbtöne sollte einem dabei nichts im Wege stehen, die eigene Kreativität im vollen Pensum auszuüben. Damit die Objekte lebhafter erscheinen, lassen sie sich zudem animieren.

Im nächsten Schritt macht man sich mit Hilfe der nun erstellten Objekte an das Grundgerüst des eigenen Spiels. Das heißt, es wird das Programm, welches die Abläufe und Befehle ausgibt, erstellt. Dazu werden auf einer Arbeitsfläche, welche zunächst mit dem eigens erstellten Hintergrund versehen wurde, die Objekte platziert. Wählt man diese nun an, lassen sich im Editor die zugehörigen Aktionen bestimmen. Wichtig hierbei ist: Für jede auszuführende Aktion muss ein Auslöser festgelegt werden. Ein solcher Auslöser wäre beispielsweise, wenn zwei Objekte miteinander kollidieren oder sie mit dem Touchpen berührt werden. Nach demselben Prinzip wird auch festgelegt, unter welcher Bedingung das Spiel als gewonnen oder verloren gilt. Um die teilweise komplizierten Abfolgen von Befehlsketten besser zu erlernen, gibt es innerhalb des WarioWare Inc. das sogenannte Dojo, in welchem man mit Rätseln konfrontiert wird, die zur Grundlage das Erstellen von solchen Befehlsketten haben. Etwas Ähnliches gibt es auch für das Zeichnen von Objekten. Im Jobmarkt kann man zur Übung die fehlenden Objekte für halbfertige Spiele von Wario zeichnen. Im Anschluss lassen sich diese Spiele dann sogar testen und abspeichern.

Zuletzt lässt sich das eigene Minispiel auch akustisch passend unterlegen. Wie schon beim Grafikeditor stehen auch hier zahlreiche Instrumente und andere Soundeffekte zur Verfügung, um die passende Untermalung zu komponieren. Der Editor erinnert zudem stark an den „Mario Paint Composer“. Wer mit diesem schon in Übung ist, sollte hier direkt zurecht kommen. Da natürlich nicht jedem eine musikalische Ader gegönnt wurde, lassen sich übrigens auch anhand einzelner festlegbarer Kriterien fertige Melodien generieren. Die Kompositionen lassen sich auch von den Mikrospielen unabhängig erstellen und abspeichern, um sie dann später anzuhören oder für eine spätere Entwicklung zu importieren. Hat man nun sein Minispiel fertig gestellt, ausführlich auf Bugs durchforstet und getestet, lässt es sich zum Schluss ausliefern und steht nun im „D.I.Y. Shop“ zum Spielen bereit.

Eigenkreationen im Mittelpunkt


Der Schwerpunkt im neuesten „WarioWare“-Teil liegt eindeutig bei den Eigenkreationen. Trotz allem sind über 90 Minispiele bereits im Spiel enthalten, von denen manche sogar auf bekannte Spiele wie „Big Brain Academy“, „Lylat Wars“, „Ice Climbers“, „Wii Fit“ oder den beiden Nintendo-Maskottchen Link und Mario anspielen. Diese Spiele lassen sich im „D.I.Y. Shop“ zusammen mit den eigenen Kreationen auswählen und anschließend spielen. Ein weiterer Bestandteil des „D.I.Y. Shop“ sind übrigens die Comics, die jedoch eher eine nebensächliche Rolle spielen. Sie bestehen aus jeweils vier Seiten und sind komplett in Schwarz-Weiß gehalten. Wer interessiert daran ist, kann jedoch auch seinen eigenen Comic erstellen. Um weitere Comics, Musikstücke und vor allem Minispiele zu erhalten, sollte man übrigens täglich im „D.I.Y. Shop“ vorbeischauen, da dort regelmäßig neue Lieferungen eingehen.

Ausreichend Spielstoff gewährt


Durch die Möglichkeit eigene Mikrospiele zu erstellen, ist gewährt, dass die Abwechslung stets bestehen bleibt. Denn „WarioWare: Do It Yourself“ bietet ebenfalls die Option seine Kreationen mit Freunden, entweder über die Drahtlos-Verbidnung oder Wi-Fi-Connection auszutauschen oder gänzlich neue Spiele herunterzuladen. Dafür haben die Entwickler sich übrigens etwas ganz besonderes einfallen lassen. So gibt es jede Woche, neben den regulären Minispielen, ein neues so genanntes Promi-Spiel. Dabei handelt es sich um Spiele, die von berühmten Videospiel-Entwicklern erstellt wurden. Dazu gehört beispielsweise ein Spiel von Masahiro Sakurai, welcher der Verantwortliche für „Kirby“ und „Super Smash Bros.“ ist. Unerwähnt dürfen ebenfalls die Wettbewerbe nicht bleiben. So gibt es wöchentlich ein neues Thema, zu welchem man sein eigenes Minispiel erstellen soll. Das Spiel des Gewinners steht im Anschluss dann, ebenso wie die Promi-Spiele, für jeden zum Download bereit. Wer im Besitz des WiiWare-Kanals „WarioWare: Do It Yourself – Showcase“ ist, kann sich mit seiner DS-Version verbinden und dann Mikrospiele, Schallplatten und Comics austauschen.

Grafik, Sound & Technik


Grafik und Sound dürfen in „WarioWare: Do It Yourself“ auf jeden Fall nicht zu stark gewichtet werden. Viel mehr dient beides als Mittel zum Zweck und präsentiert sich im Stil der Vorgänger. Dies liegt daran, dass man sich größtenteils im Editor befindet und dort der Schwerpunkt auf der eigenen Kreation liegt. Ansonsten präsentiert „WarioWare: Do It Yourself“ sich jedoch farbenfroh mit dem Franchise entsprechenden Gute-Laune-Melodien.

Gesteuert wird das Spiel ausschließlich mit dem Touchpen, sowohl in Editor als auch den Spielen. In den Mikrospielen sind die auszuführenden Handlungen selbsterklärend, während man sich in den Editor zunächst einarbeiten muss. Dies liegt daran, dass sämtliche Funktionen in Symbol-Form dargestellt sind. Diese Eingewöhnungszeit hält vor allem in Verbindung mit den Einsteigerkursen jedoch nicht lange an, sodass hier keine Hürde besteht.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Durch die einfach gestalteten, jedoch mit vielen Möglichkeiten versehenen Editoren erhält man in „WarioWare: Do It Yourself“ die Möglichkeit absolut vielfältige Minispiele zu erstellen und beinahe jede Idee auf irgendeine Art und Weise umzusetzen. Eine minimale Einschränkung ist gegeben, die jedoch nicht davon abhält tatsächlich kleine Meisterwerke hervorzuzaubern. Durch die guten Online-Möglichkeiten sind zudem stets neue Minispiele gewährt, jedoch sollten wahre Spieler bei diesem Teil nicht vergessen, dass der Hauptaspekt auf dem Austüfteln von eigenen Mikrospielen liegt und der spielerische Anteil eher gering ist. Letztendlich sollte jeder daher selbst abwägen, ob dies einem zusagt. Wir können den Titel hingegen jedem Interessierten nur empfehlen.

Bisher gibt es einen Kommentar

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  • Avatar von KröteGAMES
    KröteGAMES 06.06.2010, 18:43
    Super Spiel! Kann ich nur weiter empfelen!!
    Leider wird es nach 1-2 Wochen langweilig, wenn man alles Freigeschaltet hat.

    www.kroetegames.de