Zwischen 1998 und 2003 erschienen die drei Teile der Serie Star Wars: Rogue Squadron. Alle Titel entwickelte das deutsche Entwicklerstudio Factor 5. Der erste Teil erschien für N64 und PC, Rogue Leader und Rebel Strike kamen exklusiv für den GameCube auf den Markt.
Seit 2010 ist Factor 5 geschlossen. Dies ist besonders schade, da das Studio sowohl zu LucasArts als auch zu Nintendo gute Verbindungen hatte – um 2008 soll es sogar an einem letztlich abgebrochenen Kid Icarus-Spiel für die Wii gearbeitet haben.
Im Gespräch mit IGN offenbarte Factor 5-Präsident Julian Eggebrecht nun weitere abgebrochene Star Wars-Projekte, die in der Mache waren. Demnach entwickelte man eine Sammlung von Neuauflagen der drei Rogue Squadron-Spiele für die Xbox. Nachdem das Projekt zur Hälfte fertiggestellt worden war, zog LucasArts aus finanziellen Gründen jedoch den Stecker.
Danach arbeitete Factor 5 am Xbox 360-Online-Spiel Star Wars: Rogue Squadron: X-Wing vs. Tie Fighter, welches LucasArts jedoch auch abbrach. Anschließend begann eine Kooperation mit Sony, in deren Rahmen man das Spiel letztlich doch nur zu realisieren hoffte, doch diesmal machte Sony einen Strich durch die Rechnung. Stattdessen entwickelte Factor 5 für Sony Lair.
Nach Lair endete die Kooperation zwischen Factor 5 und Sony und das Studio wandte sich wieder Nintendo zu. Nun plante man, das alte Trilogie-Projekt auf Xbox für die Wii umzusetzen. Dabei nutzte man die Steuerungsoptionen der Wii voll aus – MotionPlus-Unterstützung etwa wurde integriert. Auch technisch überzeugte das Projekt, lief es auf der eher leistungsschwachen Wii doch mit einer Bildrate von 60 fps. Es sei das technisch beeindruckendste Wii-Projekt überhaupt gewesen, erzählte Eggebrecht stolz.
Obwohl das Spiel für Wii fertig entwickelt wurde, sollte es nie das Licht der Welt erblicken. Factor 5 wollte das Spiel nämlich selbst auf den Markt bringen; doch da man aufgrund der Finanzkrise 2008 in Geldnöten steckte, wurde aus diesen Plänen nichts. Zwar versuchten mehrere Publisher, das Projekt zu retten, doch Geld- und rechtliche Probleme stellten sich in den Weg.

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