Die Kaufhauskette Galeria Kaufhof wird ab April 2009 keine Videospiele, die mit einem USK 18-Siegel versehen sind, mehr verkaufen. Das wurde nun in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Als Grund wurde der Amoklauf an der Realschule in Winnenden genannt.
Diese Maßnahme stößt natürlich auf Kritik. Beispielsweise von Olaf Wolters, seinerseits Geschäftsführer des Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. (BIU):
Natürlich ist es jedem Händler selbst überlassen, welches Sortiment er führen möchte. Aus Sicht des BIU ist die Entscheidung allerdings sehr bedauerlich, da hierdurch das Recht auf „erwachsene Unterhaltung“ freiwillig eingeschränkt wird. Unter Jugendschutzgesichtspunkten ist die Entscheidung auch zweifelhaft, da auch bei Spielen die z.B. ab 16 freigegeben sind, Alterskontrollen durchzuführen sind. Insofern muss sich hier der Aufwand beim Verkauf sowie die Sensibilität auf demselben Niveau halten.“
Eine Sprecherin von Galeria Kaufhof sagte in einem Interview mit DerWesten.de:
"Galeria Kaufhof hat aufgrund der Geschehnisse in Winnenden entschieden, USK/FSK 18-Computerspiele und Filme aus dem Verkauf zu nehmen. Dies hat bundesweit in den Filialen bereits begonnen. Werbeware aus den Prospekten März wird noch bis Ende des Monats abverkauft. Ab April 2009 wird Galeria Kaufhof keine USK/FSK 18-Computerspiele und Filme mehr im Sortiment führen.
Darüber hinaus sind alle Mitarbeiter an den Kassen und im Verkauf nochmals für das Thema Jugendschutz sensibilisiert worden. Mit diesem Schritt möchte das Unternehmen ein weiteres Zeichen für seine soziale und gesellschaftspolitische Verantwortung setzen".