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Alice im Wunderland

von

Jens Jordan

Alice im Wunderland“ und „Alice hinter den Spiegeln“ aus der Feder des britischen Schriftstellers und Fotografen Lewis Carroll, zählen seit beinah 150 Jahren zu den bedeutendsten Kinderbüchern der Welt. Dass das Unmögliche zu glauben nur eine Frage der Übung sei, brachte die weiße Königin in den beiden Geschichten nicht nur Alice, sondern auch Millionen von Lesern bei. Nun hat sich Regisseur Tim Burton (u.a. Nightmare before Christmas und Sweeney Todd) der Geschichten angenommen und bringt für Walt Disney das Abenteuer von Alice in die Kinos. Natürlich darf in diesem Fall auch das dazugehörige Videospiel für den Nintendo DS nicht fehlen, welches wir euch nun vorstellen möchten.

Geschichte

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10 Jahre sind vergangen, seit Alice in den Kaninchenbau gefallen und dadurch ins Wunderland gelangt ist. Die Rote Königin hat in dieser Zeit mit Hilfe ihres abscheulichen Jabberwocky die Herrschaft über das Wunderland übernommen. Doch noch haben viele Bewohner des Wunderlands die Hoffnung noch nicht aufgegeben und sich dem Widerstand angeschlossen. Die Hoffnung beruht auf einer Legende, die besagt, dass Alice mit Mrutal, dem Schwert des Schicksals, den Jabberwocky besiegen und die Rote Königin von ihrem Thron stoßen kann. Der Widerstand schickt daraufhin das weiße Kaninchen aus, um Alice zu finden und zurück ins Wunderland zu bringen.

Fall in den Kaninchenbau

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„Alice im Wunderland“ beginnt damit, dass Alice von dem weißen Kaninchen McTwisp in den Kaninchenbau gezogen wird und bei den Zwillingen Dei und Dum im Wunderland ankommt. Das eigentliche Abenteuer beginnt dann mit der ersten Überraschung, denn man übernimmt nicht die Kontrolle über Alice, sondern über das weiße Kaninchen. McTwisp wird nach seinen ersten Schritten im Wunderland allerdings direkt von Dei und Dum zurechtgewiesen. Grund dafür ist, dass man Alice nicht allzu lange allein lassen kann, ohne das Kartensoldaten der Roten Königin auftauchen und sie entführen wollen. Er muss Alice demnach bei ihrer Reise durch das Wunderland nicht nur begleiten, sondern sie auch beschützen und Hindernisse aus dem Weg räumen. Durch einen kurzen Befehl folgt Alice einem auf Schritt und Tritt oder bleibt auf Wunsch auch kurzzeitig an einem bestimmten Ort. Mit dem Stylus wird das weiße Kaninchen durch die Spielwelt geführt, kleinere Sprünge vollführen er und Alice automatisch, bei größeren Sprüngen springt McTwisp vor und muss Alice auf die andere Seite beziehungsweise hoch helfen.

Die vier Mitglieder des Widerstands

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Zum weißen Kaninchen gesellen sich nach und nach noch die kluge Raupe Absolem, der verrückte Hutmacher und die Grinsekatze. Diese greifen auf verschiedene Fähigkeiten zurück, die man an vorgegebenen Positionen einsetzen muss, um kleinere Rätsel zu lösen und bösartige Kreaturen aus dem Wunderland zu besiegen. McTwisp kann beispielsweise an bestimmten Stellen die Zeit nicht nur anhalten, sondern auch vor- und zurückdrehen. Wurzeln kann man auf diese Weise wachsen oder schrumpfen lassen, Wasser vom Fließen abhalten oder einen im Weg befindlichen Pilz von einer kleinen Raupe auffressen lassen. Knackpunkt des Spiels ist, dass man immer nur einen der vier Charaktere steuern kann, wobei man mit einer Berührung des entsprechenden Symbols auf dem Touchscreen zwischen den vier Kämpfern des Widerstands hin- und herschalten kann. Die kleineren Rätsel sind zwar der Hauptbestandteil des Spiels, allerdings kommt es immer mal wieder zu Kämpfen mit den Kartensoldaten der Roten Königin, die man mit verschiedenen Stylusangriffen ausschalten muss.

Kartentüren und die Reise durch das Wunderland

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Die einzelnen Welten im Wunderland sind durch Kartentüren miteinander verbunden, deren Position man auf der Karte auf dem oberen Bildschirm erkennen kann. Unter der Herrschaft der Roten Königin haben allerdings nicht nur die Bewohner des Wunderlands gelitten, sondern auch die Verbindungen zwischen den einzelnen Welten. Um von einer Welt des Wunderlands in eine andere Welt zu gelangen, muss man eines der versteckten Puzzleteile finden. Erst dann kann man die Verbindung neu aktivieren und seinen Weg durch das Wunderland fortsetzen. Das Besondere an der Karte ist, dass man auf Wunsch die Position des oberen und unteren Bildschirms verändern kann und Stellen, an denen man aus irgendeinem Grund (beispielsweise das Fehlen noch eines der vier Widerstandskämpfer) derzeit noch nicht weiterkommt, markieren kann. Dadurch findet man die entsprechenden Stellen später schneller wieder und kann verstecke Orte erreichen und auch Schätze finden, die den Charakteren neue Fähigkeiten im Kampf und zum Lösen von Rätseln verleihen. Außerdem kann man so das Quest-Tagebuch aufrufen und sich den aktuellen Auftrag angucken.

Grafik, Sound und Steuerung

Optisch ist „Alice im Wunderland“ mit seinem comicartigen, überzeichneten Stil nicht nur eine Ausnahme zu den 08/15 Kinoadaptionen für den Nintendo DS, sondern besticht auch durch seinem Schwarz/Weiß-Look mit einer dezenten aber auffälligen Farbwahl. Doch nicht nur der Grafikstil überzeugt, auch die Mimik der Charaktere, allen voran Alice, ist göttlich und die Einsätze der speziellen Fähigkeiten der vier Widerstandskämpfer sind wirklich gelungen in Szene gesetzt. Der Sound passt zum restlichen Spiel, ist atmosphärisch, kann aber mit der starken Grafik nicht mithalten. Die Steuerung mit dem Stylus ist kinderleicht und funktioniert ohne Probleme.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Alice im Wunderland“ für die Nintendo Wii ist gut, „Alice im Wunderland“ für den Nintendo DS ist sehr gut. Nicht nur die Grafik weiß zu überzeugen, sondern auch spielerisch ist „Alice im Wunderland“ abwechslungsreich und spannend. Wer nach seinem Kinobesuch noch einmal ins Wunderland aufbrechen möchte, sollte einen Blick auf die Handheldversion werfen. Das Unmögliche zu glauben ist halt doch nur eine Frage der Übung.

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