Eines der interessanten Videospiele in diesem Weihnachtsgeschäft kommt aus dem Hause Konami und hört auf den Namen Doktor Lautrec und die vergessenen Ritter“. Wer und was sich hinter dem Namen verbirgt und warum man in diesem Jahr sein Weihnachtsgeld nicht nur für „Super Mario Land 3D“ und „Mario Kart 7“ ausgeben sollte, wollen wir euch nun sagen.

Geschichte
Im Paris des 19. Jahrhunderts entdeckt der Abenteurer Gustav Blockenstein riesige Katakomben unter der französischen Hauptstadt. Der Fund wird als Sensation des Jahrhunderts in der französischen Presse gefeiert. Während Gustav Blockenstein seinen Erfolg noch auskostet, kriecht ein Anderer bereits durch die Katakomben, um die Geheimnisse zu entdecken, die dem bulligen Abenteurer entgangen sind …
Team Lautrec
Jean-Pierre Lautrec ist Doktor der Archäologie am Musée d’Histoire naturelle in Paris und eben jener, der durch die Katakomben unter Paris kriecht. Seine Leidenschaft ist das Aufdecken der Geheimnisse um die legendären Habité-Schätze. Diese äußerst seltenen Artefakte zeichnen sich dadurch aus, dass in ihnen ein sogenannter Wächtergeist wohnt und deren Macht bewacht. Sophie Coubertin ist eine Pariser Studentin und seine Assistentin. Sie hat die äußerst seltene Gabe diese Wächtergeister in den Artefakten zu sehen und den Doktor so vor den drohenden Gefahren zu warnen. Zum Team Lautrec gehört noch der kleine Affe Nico, der im Labor von Lautrec ein Zuause gefunden hat.

Erkunden und Suchen
Im Mittelpunkt von „Doktor Lautrec und die vergessenen Ritter“ steht die Suche nach den seltenen Habité-Schätzen. Dazu erkundet er zusammen mit Sophie und Nico die französische Metropole, um Labyrinthe zu finden ,in denen eben selbige Artefakte verborgen sind. Die kleine Taverne Le Rapaire in Paris dient als Operationsbasis, in der man von der Tavernenbesitzerin Milady nicht nur Herausforderungen für die Suche nach den legendären Artefakten bekommt, sondern natürlich auch die Vorbereitungen für die Abenteuer treffen kann. Im Zentrum dieser Vorbereitung steht vor allem die Wahl der besagten Wächtergeister, die man in seiner nächsten Herausforderung bei sich tragen möchte. Danach begibt man sich in die entsprechenden Labyrinthe, zu denen man sich auf Basis der genannten Hinweise begibt.
Lösen von Rätseln
In den Labyrinthen geht es zunächst darum, nicht von den ebenfalls auf der Suche nach Habité-Schätzen befindlichen Schergen eines namhaften Verbrechersyndikats oder der Pariser Polizei unter der Führung von Grégoire Godot erwischt zu werden. Dazu reicht einfaches Schleichen in der Regel nicht aus, häufig müssen beispielweise Blöcke verschoben werden, um Wege freizulegen oder zu versperren. Danach beziehungsweise dazwischen warten kleinere Rätsel im Stil der „Professor Layton“-Reihe darauf, gelöst zu werden. Die Rätsel sind in die fünf Kategorien Kreuzworträtsel, Fehlerbilder, Zahlenrätsel, Blockrätsel und Logikrätsel unterteilt. So müssen beispielweise bei den Blockrätseln mehrere verschiedenförmigen Blöcke so angeordnet werden, dass sie ohne Überschneidung in die Formen im Holz passen. Bei den Zahlenrätseln sind dagegen auf einem schachbrettartigen Feld nur diejenigen Felder zu zerschlagen, bei denen man auf Basis eines Zahlenwertes der anliegenden Felder zu dem logischen Schluss gekommen ist, dass sich darunter keine Bombe befindet. Das Spielkonzept ist mit dem klassischen PC-Knobelspiel „Minesweeper“ zu vergleichen.

Kämpfe mit Wächtergeistern
Abgeschlossen werden die Herausforderungen durch das Finden der jeweiligen Artefakte und des Zähmens seiner Wächtergeister in einem Kampf. Dabei kommen nun die zu Beginn in der Taverne gewählten Geister zum Einsatz. Rundenweise legt man einen seiner eigenen Habité-Schätze auf dem kreisförmigen Kampfpodest ab und greift den gegnerischen Wächtergeist an. Ziel ist es nun, diesen so zu schwächen, dass er keine Kraft mehr für einen weiteren Angriff hat und gezähmt wird. Die Angriffs- und Verteidigungsstärke der eigenen Wächtergeister wird dabei nicht nur über deren Erfahrungsstufe, sondern auch durch deren Klassenzugehörigkeit bestimmt. Sechs Klassen gibt es insgesamt, die sich zueinander im Fall der fünf Klassen Edelstein, Menschlich, Land, Vogel und Fisch stärker beziehungsweise schwächer stehen. Einzig die Klasse Baum ist außerhalb dieser Hierarchie zu finden. Zusätzlich beeinflussen Risse im Kampfpodest oder die Platzierung der Habité-Schätze auf selbigem die Angriffs- und Verteidigungsstärke. Wer den gegnerischen Wächtergeist nicht zähmt, sondern dessen Lebenspunkte mit einem Schlag auf null sinken lässt, bekommt keine Chance mehr, den Wächtergeist zu zähmen und selbst in der nächsten Herausforderung einzusetzen.
Routineduelle
Natürlich hat „Doktor Lautrec und die vergessenen Ritter“ noch wesentlich mehr zu bieten und selbstverständlich möchten wir euch nicht alles direkt verraten. Allerdings müssen wir auch anmerken, dass trotz 250 Rätseln und etwa 20 Stunden Spielzeit nach einer gewissen Anzahl an Herausforderungen Routine durch den immer wieder gleichen Spielablauf einkehrt. Gerade die Rätsel können in Bezug auf die Abwechslung nicht mit der „Professor Layton“-Reihe mithalten. In diesem Fall wäre eine klare Einordnung des Spiel entweder in die Kategorie Rätselabenteuer oder Rollen- und Kampfspiel wahrscheinlich besser gewesen.

Technik
Technisch fallen zunächst die schönen Zwischensequenzen auf, die wie ein Zeichentrickfilm zwischen den Abenteuern zu sehen sind. Hier punktet das Spiel mit einem ganz eigenen Charme. Die grafische Präsentation an sich ist allerdings nicht so überzeugend. Gerade in den Labyrinthen fällt der meist braune, sich wiederholende Einheitsbrei auf. Paris schneidet durch seine vielen Sehenswürdigkeiten dabei natürlich etwas besser ab. Wirkliche Luftsprünge macht man aufgrund des Gezeigten allerdings nicht. Eben selbiges kann man auch auf den 3D-Effekt übertragen, der zwar ordentlich aber nicht wirklich prägend oder bei den Rätseln gar notwendig ist. Akustisch trumpft „Doktor Lautrec und die vergessenen Ritter“ mit glasklarer englischer Sprachausgabe auf. Die französischen Schriften und die zeitgleich erscheinenden deutschen Bildschirmtexten sind allerdings mitunter etwas irritierend. Die erklingenden Melodien sind allerdings wirklich ansprechend und tragen zur gelungenen Atmosphäre des Spiels bei.
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