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Excave (eShop)

von

Frederik Exner

Der Nintendo 3DS wird nun schon seit längerer Zeit mit diversen kleineren eShop-Titeln bedient, und mittlerweile ist es schwierig, dabei noch den Überblick zu behalten. Das von Teyon veröffentlichte Excave“, das eine Mischung aus Rollenspiel und Dungeoncrawler darstellt, gehört ebenfalls zu diesen Titeln. Ob sich eine Anschaffung lohnt, zeigt dieser Testbericht.

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Abenteurer auf der Jagd nach fiesen Monstern

Die Story spielt bei „Excave“ eine deutlich untergeordnete Rolle und ist schnell erzählt. Ein einstiges Laboratorium für Magieforschung ist auf unerklärliche Weise plötzlich zu einem Labyrinth voller gefährlicher Monster geworden. Der König der Reichsstadt beauftragt nun Abenteurer damit, herauszufinden, woher diese Monster kommen, und nebenbei einen verschollenen Magier aufzuspüren. Als einer dieser Abenteurer ist es nun die Aufgabe des Spielers, sich dieser Aufgaben anzunehmen und das Labyrinth von den fiesen Dämonen zu befreien.

Im Hauptmenü stehen einem vier Optionen zur Auswahl. Im „Laden“ lassen sich allerlei Gegenstände kaufen, die einem das Abenteurer-Leben erleichtern sollen, während beim „Schmied“ zerbrochene Waffen repariert und unerforschte Waffen analysiert werden können. Der Menüpunkt „Ausrüstung“ erlaubt den Zugriff auf das Inventar des Helden, wo sich die gekauften oder gefundenen Gegenstände mitnehmen beziehungsweise deponieren lassen. Dagegen wird man unter „Abenteuer starten“ direkt ins Spielgeschehen hineingeschleudert.

Zudem gibt es die Möglichkeit, im Hauptmenü zwischen einem männlichen und einem weiblichen Protagonisten zu wechseln. Diese unterscheiden sich durch die tragbaren Waffen voneinander, die Inventare der beiden Helden lassen sich außerdem völlig unabhängig voneinander bestücken.

Monster verkloppen, einkaufen und Tore öffnen

Ausgerüstet mit diversen Waffen, unter denen sich neben klassischen Schwertern auch Bogen, Äxte und Speere befinden, muss der Spieler nun also das Labyrinth von zahlreichen Monstern befreien. Dabei nimmt er es mit exotischen Gegnern wie Schleimhaufen, Kristallen oder Schwertern auf. Diese lassen nach ihrem Dahinscheiden regelmäßig Truhen zurück, in denen sich neue Waffen, Tränke oder Ausrüstungsgegenstände finden. Das ist auch immens wichtig, denn der Schwierigkeitsgrad steigt im Laufe des Spiels stark an, weshalb es notwendig ist, immer die neuesten und besten Ausrüstungsgegenstände und Waffen sowie eine möglichst große Anzahl an Tränken im Inventar zu haben.

Zwischendurch erwarten den Spieler auch immer wieder Zwischengegner, die meist eine größere Energieleiste haben und sich durch besonders fiese Attacken auszeichnen. Auf jeder zehnten Ebene erlebt man dann einen Bosskampf, der es wirklich in sich hat. Zum Glück lässt sich aber mit etwas Überlegung zu jedem der insgesamt fünf Bosse eine Taktik finden, um diesem schnell den Garaus zu machen. Das Wechseln zwischen männlichem und weiblichem Protagonisten spielt hier eine elementare Rolle, denn während der männliche Held eher auf Nahkampfwaffen setzt, greift die weibliche Heldin auch aus der Ferne an.

Immer wieder muss man auch verschlossene Tore öffnen, die sich durch ihre Farben unterscheiden. Um den jeweils passenden Schlüssel zu erhalten, ist es notwendig, bestimmte Gegner zu besiegen, die das ersehnte Objekt dann fallen lassen oder einen Geheimweg freigeben, wo sich Truhen mit den Schlüsseln finden lassen. Gold- und Silberschlüssel kann man alternativ auch im Laden erwerben, diese sind allerdings zum Durchspielen des Spiels nicht unbedingt erforderlich. Mal führen die goldenen beziehungsweise silbernen Tore zu Schatzkisten, mal lässt sich nach deren Öffnung eine Abkürzung nutzen.

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Simples Kampfsystem

Die Steuerung während der Kämpfe ist vollkommen unkompliziert. Mithilfe des A-Buttons schwingt man seine Waffe, wobei man je nach Waffe nach mehrmaligem Drücken verschiedene Combos auslösen kann. Mit dem B-Knopf lassen sich dann je nach Belieben entweder Zaubersprüche einsetzen oder es kann per Schild geblockt werden. Das Ganze ist natürlich auch andersherum möglich, sodass man mit B eine Waffe benutzt und mit A auf Schilde oder Zaubersprüche zurückgreift. Sollte es dann doch einmal brenzlig werden oder einen der Abenteurer-Alltag zu sehr langweilen, ist es möglich, durch längeres Halten des X-Buttons aus dem Labyrinth zu entfliehen. Für besonders heikle Momente ist das auch absolut zu empfehlen, denn sollte der Protagonist sterben, gehen alle in diesem Durchgang gesammelten Gegenstände verloren.

Schwächen und Stärken

Die größte Schwäche von „Excave“ ist der monotone Spielablauf. Man betritt das Labyrinth, kämpft sich zum nächsten Zwischen- oder Bossgegner vor, besiegt dabei durch stumpfsinniges Drücken des A-Knopfes ein paar kleinere Gegner, sammelt ein paar Waffen ein und teleportiert sich dann aus dem Verlies heraus, um sich für den nächsten Durchgang vorzubereiten, der allerdings wieder ganz genauso ablaufen wird. Zwar weisen die Gegner durchaus kleinere Unterschiede auf und auch die Waffen spielen sich alle ein klein wenig anders, wirkliche Abwechslung sieht allerdings anders aus. Auch die praktisch kaum vorhandene Geschichte ist ein Minuspunkt, hier wäre deutlich mehr drin gewesen.

Trotz alledem ist „Excave“ sehr motivierend. Schnell hat einen der Sammlerwahn gepackt und es ist ein ungemein befriedigendes Gefühl, nach mehrmaligem Scheitern endlich eine neue, stärkere Waffe zu erhalten, durch die man bessere Chancen hat, seine Feinde zu besiegen.

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Solide Technik trotz fehlendem 3D-Effekt

Auf technischer Seite kann „Excave“ durchaus überzeugen. Visuell reißt der Titel zwar keine Bäume aus, das Design der Abenteurer ist aber vor allem im Vergleich zur eher dürftigen Gestaltung des Labyrinths durchaus gelungen und zudem läuft das Spiel absolut flüssig. Das Fehlen des 3D-Effekts ist dagegen sehr schade, denn dieser hätte „Excave“ vor allem dank der Vogelperspektive sicher gut gestanden. Der Soundtrack kann zwar nicht mit „Mario“- oder „The Legend of Zelda“-Titeln mithalten, geht aber gut ins Ohr und passt auch thematisch.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Eigentlich kann man Excave“ nur wenig vorwerfen. Die Technik ist anständig, das Sammeln von neuen Gegenständen motivierend und auch die Steuerung funktioniert tadellos. Trotzdem trübt der monotone Spielablauf den Spielspaß sehr und auch die praktisch nicht vorhandene Geschichte kann nicht überzeugen. Wer allerdings nach einem Spiel für zwischendurch sucht und sowieso nicht viel Wert auf Text legt, wird sicherlich trotzdem seinen Spaß mit „Excave“ haben.

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