Bevor Nintendo mit dem Game Boy große Erfolge feiern konnte, hatte die japanische Firma mit den Game & Watch-Systemen bereits erste Erfahrungen im Handheldbereich gesammelt. Die Geräte entstanden unter der Führung des tragisch verunglückten Gunpei Yoko, der als Vater einiger prestigeträchtiger Reihen wie Kid Icarus“ und „Metroid“ gilt. Im Jahre 1997 wurde in Europa eine Sammlung der alten Handheldreihe für Game Boy veröffentlicht. Seit wenigen Tagen steht die „Game & Watch Gallery“ auch im europäischen eShop zur Verfügung. Wir haben uns die Sammlung geschnappt und schwelgten für euch in den Erinnerungen vergangener Tage Nintendos.

Ein Blick in die Vergangenheit
Die eigentliche „Game & Watch“-Serie wurde von 1980 bis 1991 produziert und stellte Nintendos erste Gehversuche im Handheldbereich dar. Unter der Schirmherrschaft von Gunpei Yoko wurden die Geräte entwickelt und boten neben einem LCD-Screen, auf dem die Spiele noch sehr simpel dargestellt wurden, die namensgebende Uhr- und Weckerfunktion. Insgesamt gab es 59 verschiedene Spiele, für die man sich immer eine neue „Game & Watch“-Einheit kaufen musste, schließlich waren die heute alltäglichen Module noch nicht im Einsatz. Weltweit wurden schließlich über 43 Millionen der kleinen Handheld-Vorgänger abgesetzt.
Die Reihe wurde im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt und bot auch einige Änderungen im Design. So gibt es nicht nur die Standard-Geräte mit einem Bildschirm und den A- und B-Tasten, sondern zusätzlich noch Systeme mit zwei Bildschirmen, die als Urvater des Nintendo DS gelten. Über den DSiWare-Service wurden aus diesem Grund auch vor einiger Zeit zahlreiche Adaptionen der Klassiker veröffentlicht, die auf den so genannten Multi-Screen-Einheiten erschienen.
Die Gallery
Aufgrund des großen Erfolgs entschied sich Nintendo schließlich im Jahre 1997 dazu, die „Game & Watch Gallery“-Reihe einzuführen. Die Serie umfasst drei Ableger auf dem normalen Game Boy, der vierte Teil schaffte schließlich sogar den Sprung auf den Game Boy Advance. Im deutschen Sternekatalog der offiziellen Nintendo-Homepage wurde zuletzt die „Game & Watch Collection“ für den Nintendo DS angeboten, den dazugehörigen Nachfolger gibt es aktuell hingegen lediglich in Japan.
Der vorliegende erste Teil, der ursprünglich auf dem Game Boy erschien, umfasst vier der bekanntesten Klassiker und bietet die Spiele Manhole, Fire, Octopus und Oil Panic. Dabei hilft man kleinen Gestalten über Schluchten, hilft kleinen Wichteln aus einem brennenden Haus, schnappt sich einen Schatz, ohne vom Oktopus gefangen zu werden und sammelt Öl mit Hilfe zweier Gläser ein. Das Spielprinzip jedes Spiels ist dabei äußerst simpel und zumeist kann man nicht mehr als ein oder zwei Aktionen ausführen. Dabei läuft man beispielsweise nach rechts oder links und muss mit einer großen Portion Geschick und bester Arcade-Manier versuchen, die Aufgabe bestmöglich zu erfüllen und den begehrten Highscore zu knacken.
Jedes der vier verfügbaren Minispiele steht übrigens in einer einfachen und schweren Variante zur Auswahl. Zusätzlich kann man sich entscheiden, ob man den klassischen Modus mit den bekannten schwarzen Figuren oder einer aufgefrischten Version mit Charakteren aus dem Mario-Universum spielen möchte.

Technik
„Game & Watch Gallery“ imitiert in seiner Aufmachung die Darstellung der klassischen „Game & Watch“-Displays und lässt dabei die Herzen der Fans erster Stunde höher schlagen. Aber auch die Neuauflagen im Mario-Stil machen ihrem Namen alle Ehre und bereiten dem Spieler beim Zuschauen große Freude durch hübsch gestaltete Figuren und nette Umgebungen. Da kann der Sound nicht ganz mithalten und ist nach kurzer Zeit etwas störend.
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